Hoch über dem Maintal errichteten die Benediktiner ihr Kloster für das „Ora et Labora“ (Beten und Arbeiten), das Leitmotiv des klösterlichen Lebens. Auch wenn der weithin sichtbare Gebäudekomplex heute keine Mönche mehr beherbergt, zählt er doch zu den eindrucksvollsten Kulturgütern Bayerns und gilt als eines der markantesten Bauwerke Frankens.Am Sonntag, 10. Oktober, wird der Weihe der Kirche vor 302 Jahren gedacht. Um 10 Uhr findet ein Festgottesdienst zum Kirchweihfest und Senegalsonntag in der Stiftskirche in Banz mit einer Delegation aus dem Partnerbistum Thies statt. Es gibt verschiedene Informationen und Aktionen an diesem Tag. Ebenso kann man mehr über die Schulpatenschaften erfahren, die es dort im Senegal Kindern und Jugendlichen ermöglicht,zur Schule zu gehen.Vor über 300 Jahren herrschte auf dem Banzberg rege Bautätigkeit. Unter Abt Kilian Düring begannen ab 1701 die Bauarbeiten an der Klosteranlage. Die Grundsteinlegung des Gotteshauses erfolgte am 11. Mai 1710 nach Plänen von Johann Dientzenhofer, den Architekten des Fuldaer Doms. Der berühmte Baumeister des Barocks krönte sein Werk nicht nur mit einer weithin sichtbaren Doppelturmfassade, sondern auch mit einen einzigartigen Gewölbesystem im Inneren der Kirche. Mit ihrer ausgefallenen Grundriss- und Gewölbelösung zählt die Banzer Kirche zu den genialsten Raumschöpfungen des deutschen Barock. Einheimische Bildhauer, Maler, Kunsthandwerker und Stukkatoren trugen das ihrige zum Gelingen des Gesamtkunstwerkes bei.Am 15. Oktober 1719 nahm der Würzburger Weihbischof Johann Bernhard Mayer die feierliche Weihe der Kirche vor. Das Fest wurde dem Anlass entsprechend mit zahlreichen Gästen von nah und fern gefeiert. In diesem Zusammenhang taucht ein weiterer Name auf, der mit dem Kloster Banz untrennbar verbunden ist: Valentin Rathgeber, der berühmte Kirchenkomponist des Spätbarock, kam 1707 nach seinem Studium in Würzburg als Kammerdiener des Abtes Kilian Düring nach Banz und tratspäter ins Kloster ein. Bei der Einweihung der neuerbauten Klosterkirche war Rathgeber für die musikalische Umrahmung der Feierlichkeiten verantwortlich. Man vermutet, dass sich dies hauptsächlich auf den weltlichen Teil des Festes beschränkte. Als vielseitiger Komponist verfasste Rathgeber insgesamt 486 Werke geistlicher als auch weltlicher Art. Heute erinnert ein in unmittelbarer Nähe zur Stiftskirche aufgestelltes Denkmal an den musikalischen Pater. red
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