Der Gesangverein Kulmbach-Forstlahm v. 1903 e. V. feiert in diesem Jahr sein 14. Dorffest in Forstlahm. Dieses Fest, mitten im Ortskern, auf dem Parkplatz rund um den Gasthof Schramm, findet in diesem Jahr erstmals an zwei Tagen statt.
Zudem können an diesem Wochenende zwei „kleine Jubiläen“ gefeiert werden. Der Gesangverein wird 120 Jahre alt, und Forstlahm kann auf 690 Jahre, seit der ersten urkundlichen Erwähnung, zurückblicken.
Am Samstag, 8. Juli, beginnt das Fest bereits um 14 Uhr mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und Tortenspezialitäten. Um 18 Uhr eröffnet offiziell der Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach, Ingo Lehmann, das Fest mit einem Fassanstich. Danach spielen zum ersten Mal beim Dorffest in Forstlahm die „Oberfranken Rebellen“ zum Brucktanz auf.
Als besondere Attraktion findet an diesem Samstag um 22.30 Uhr wieder das große Brillantfeuerwerk statt. Dies soll den Höhepunkt des Festes darstellen und für Jung und Alt zum Erlebnis werden.
Nachdem der Ort zur Kirchengemeinde Mangersreuth gehört, wird am Sonntag, 9. Juli, um 9.30 Uhr ein Zeltgottesdienst, den Pfarrer Jürgen Rix leitet, abgehalten. Anschließend erfolgt ein zünftiger Frühschoppen, den der Musikverein Weiher musikalisch ausgestaltet. Außerdem wird die Chorgemeinschaft Forstlahm-Kauerndorf den Gottesdienst mit einigen Liedvorträgen umrahmen.
Natürlich kommen auch die Kinder nicht zu kurz. Mit einer großen Hüpfburg ist auch für die Kleinen ein Spaßprogramm vorbereitet.
Das Dorffest soll alle Bürger ansprechen, um die örtliche Gemeinschaft zu pflegen und gemeinsam miteinander zu feiern. Auch ist natürlich für das leibliche Wohl bestens gesorgt Die Landmetzgerei Schramm liefert in bewährter Weise die Bratwürste und Steaks zum Fest. Darüber hinaus werden als Alternativen Pizzas, Käsestangen und weitere Schmankerln angeboten.
Ein kleiner geschichtlicher Rückblick auf die Entstehung unseres südlichen Stadtteils von Kulmbach soll nachfolgend aufgezeigt werden: Forstlahm entstand zweifellos im oder am Wald, worauf auch der erste Teil des Ortsnamens hinweist. La(h)m kommt aus dem Slawischen und bezeichnet Dörfer, die an oder in einem tief eingeschnittenen Kerbtal liegen. Urkundlich tritt das Dorf erstmals am 17. Februar 1333 in Erscheinung. Die Brüder Förtsche aus Thurnau, übereigneten dem Kloster Langheim einen Hof, worauf Cunrad Wagner aus „Lame“ residiert hatte. Forstlahm setzte sich damals aus 9 Anwesen zusammen. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) brachte viel Leid über Forstlahm. Von den bestehenden Anwesen blieb nur noch eine „Selde“, das bedeutet so viel wie ein halber Hof, übrig. Im Jahre 1735 erfolgte der Wiederaufbau der Wallfahrtskirche im benachbarten Mangersreuth, die im Bundesständischen Krieg 1553 niedergebrannt und völlig zerstört wurde.
Im selben Jahr erfolgte der Anschluss an die selbstständige Pfarrei in Mangersreuth. Johann Christoff Adam von Waldenfels baute eines der Bambergischen Lehensgüter zum adeligen Amtssitz um. Eine über dem rundbogigen Hauseingang eingelassene Wappentafel, eines Wohnhauses im Ort, aus dem Jahre 1691 erinnert daran. Noch heute spricht man vom „Schloss“ in Forstlahm.
Am 1. April 1946 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Kulmbach.
Schon immer wurde hier im Süden Kulmbach das Brauchtum gepflegt. Die vielen Kirchweihen mit den traditionellen Umzügen der „Ortsburschen und Ortsmadla“ waren im Kulmbacher Raum sehr beliebt. Auch das traditionelle Bergfest wurde im alten Steinbruch viele Jahre gefeiert. Inzwischen hat sich Forstlahm, mit seinen neuen Baugebieten, zu einem stattlichen Ortsteil entwickelt.