Sport und Bewegung sind für die Gesundheit jedes Menschen wichtig. Unzählige Studien belegen, dass körperliche Aktivität vielen Erkrankungen vorbeugt, unter anderem das Herz-Kreislaufsystem stärkt, Übergewicht abbaut, Diabetes, Depressionen und Knochenschwund ausbremst. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Sport Entzündungsprozessen generell und auch im zentralen Nervensystem (ZNS) entgegenwirkt.
Von all diesen Vorteilen profitieren auch Menschen mit Multipler Sklerose. Deshalb kann regelmäßige Bewegung für sie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung sein. Mögliche positive Effekte sind etwa eine Linderung von Fatigue, eine Stärkung der Muskulatur, eine Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht sowie eine höhere Konzentrationsfähigkeit.
Geeignete Sportarten: Von Wandern bis Intervalltraining
Menschen mit MS können im Prinzip jede Sportart ausüben, wenn es ihr gesundheitlicher Zustand erlaubt. Wichtig ist vor allem, dass es Spaß macht. Denn dann verbessert das Training nicht nur die Gesundheit, sondern tut auch der Seele gut.
Allgemein gelten moderate Ausdauersportarten wie Wandern, Radeln, Nordic Walking und Schwimmen als geeignet. Für die Koordination und das Gleichgewicht sind zudem Ballsportarten, Tanzen und Gymnastik wie Yoga oder Tai Chi förderlich, ein fachlich begleitetes Krafttraining kann die Muskeln stärken. Neuere Untersuchungen der Deutschen Sporthochschule Köln weisen außerdem darauf hin, dass intensives Intervalltraining - etwa auf dem Fahrradergometer - sogar noch bessere Ergebnisse bei Konzentration, Erinnerungsvermögen und antientzündlichen Effekten erzielt als Ausdauertraining.
Bevor Betroffene ein neues Training starten, sollten sie allerdings in jedem Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Tipps, was sonst noch zu beachten ist, finden sich auf dem Online-Portal www.ms-begleiter.de. So sollte man etwa die Sporteinheit immer mit leichten Aufwärmübungen beginnen und während des Trainings reichlich trinken.
Mögliche Beschwerden bilden sich meist schnell zurück
Trotz guter Vorbereitung kann es bei MS-Patienten durch körperliche Anstrengung und die damit verbundene Erhöhung der Körpertemperatur zum sogenannten Uhthoff-Phänomen kommen. Dabei verschlechtern sich vorübergehend bestehende neurologische Symptome wie Lähmungen oder Sehstörungen.
In der Regel bilden sich diese Beschwerden aber schnell wieder zurück, sobald die Überhitzung nachlässt. Das lässt sich zum Beispiel durch den Wechsel in einen kühlen Raum oder eine Dusche unterstützen. djd