Zum 175. Geburtstag der Saale-Zeitung stellen wir unsere vier Redaktionsstandorte mit ihren 20 Redakteuren und Redakteurinnen vor.
Bad Kissingen
Während Münnerstadt und Hammelburg bereits im Mittelalter florierten, blieb es in Bad Kissingen lange ruhig. Das hinderte die kleine Stadt jedoch nicht daran, an ihren Konkurrenten vorbeizuziehen und inzwischen als Große Kreisstadt das Ruder in die Hand zu nehmen. Trotz aller Moderne wandelt man in Bad Kissingen auf historischen Spuren. Ob Schriftsteller, Politiker, Könige oder Kaiser - nach Bad Kissingen zog es sie alle. Schon 1520 kam nachweislich der erste Kurgast nach Bad Kissingen. Seit mehr als 500 Jahren bieten die Quellen in dem beschaulichen Städtchen also schon Entspannung und Linderung etlicher Leiden. Ob eine Fahrt auf dem Dampfschiff, Spazierengehen wie Kaiserin Elisabeth, oder baden im Mineralwasser, in Bad Kissingen kann man Hektik und Alltag vergessen und die Seele baumeln lassen. Seit 2021 ist Bad Kissingen Unesco Weltkulturerbe als Teil der bedeutendsten Kurstädte Europas.
Münnerstadt
Die Gegend rund um das beschauliche Örtchen Münnerstadt zog schon früh Menschen an. Schon 4500 vor Christus sollen hier Menschen gesiedelt und Landwirtschaft betrieben haben. Die Burg mit der Burgmauer und den Stadttoren, die Touristen noch heute bestaunen, ist allerdings erst im 13. Jahrhundert entstanden. Zu Bayern stieß Münnerstadt erst 1803. Heutzutage kann Münnerstadt noch immer einige historische Sehenswürdigkeiten bieten, auch wenn der Bombardierung während des Weltkrieges mehr als nur ein Stadttor zum Opfer fiel. Mit einem Schloss, zwei Klöstern, drei verbliebenen Stadttoren und den Fachwerkhäusern zeigt sich Münnerstadt mit seinen 7500 Einwohnern noch heute in mittelalterlichem Glanz.
Hammelburg
An den Ausläufern der Rhön und der Saale gelegen dreht sich in Hammelburg vieles um den Wein - vermutlich zu Recht, denn Hammelburg darf sich seit 2002 die "älteste Weinstadt Frankens" nennen. Schon vor 777 nach Christus soll laut Urkunden der Weinbau in der Stadt begonnen haben. Zumindest werden die Weinberge in einer Urkunde erwähnt, mit der Karl der Große 777 Hammelburg dem Kloster Fulda schenkte. Wer sich übrigens schon einmal über das Fuldaer Kreuz im Hammelburger Stadtwappen gewundert hat, findet darin die Erklärung, denn Hammelburg sollte bis 1806 im Besitz der Fuldaer bleiben. Diese erkannten den Wert der Weinberge schnell und errichteten mit Schloss Saaleck im 12. Jahrhundert ihr erstes Weingut. Später wurden im Kellereischloss über 700.000 Liter Wein gelagert. Die gut 70 Winzer, die heute noch in Hammelburg aktiv sind, bauen noch immer auf dem damaligen Handwerk auf und erweitern es mit Kreativität und Innovation. Auch für Touristen ist die Liebe zum fränkischen Wein an allen Ecken und Enden spürbar - zum Beispiel im Weinlehrpfad, den Weinfesten, diversen Motto-Verkostungen und Weinpicknicks.
Bad Brückenau
Elegant, barock, königlich - so lässt sich wohl Bad Brückenau beschreiben. Obwohl die Heilquellen im Südwesten der Rhön schon seit dem 17. Jahrhundert bekannt waren, wurden die ersten Kurgebäude erst Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. 1816 wurde Bad Brückenau ein Teil Bayerns und damit begann, dank König Ludwig I., auch die Hochzeit des Kurortes. Ob Kursaalgebäude, Schlosshotel Fürstenhof, oder Bellevue, wo man hinschaut, begegnet einem noch der königliche Glanz und Prunk. 26 Mal weilte der ehemalige König in Bad Brückenau. Auch das Staatsbad hat die Stadt ihm zu verdanken.
Im Gegenzug traf der König in Bad Brückenau Lola Montez - eine Affäre, die ihn später die Krone kosten sollte. Doch wenn man durch die Gärten und entlang der barocken Bauten schlendert, kann man sich das Glück der königlichen Liebe beinahe vorstellen. red