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Melkendorf lädt zur Kirchweih ein

Viertägige Fest mit Musik, Umzug, Festgottesdienst, Frühschoppen und Kulinarik

Melkendorf lädt zur Kirchweih ein

Die Ortsjugend steht bereits in den Startlöchern und freut sich auf die Melkendorfer Kerwa 2023.

19.08.2023

Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer des Kerwavereins und der Kirchengemeinde sind ab Freitag auf den Beinen, um den sicherlich wieder zahlreichen Gästen der Traditions-Kirchweih in Melkendorf vier vergnügliche Tage zu ermöglichen. Den Löwenanteil der Kerwa stemmen in bewährter Weise das junge Team der Ortsjugend und der Kerwaverein.

Der Festbetrieb beginnt am Freitag, 25. August, um 18 Uhr. Das offizielle Kirchweihprogramm startet um 19 Uhr mit dem Bieranstich durch Oberbürgermeister Ingo Lehmann. Danach übernimmt die Band „Die Fregger“ die musikalische Ausgestaltung des Abends.

Am Samstag, 26. August, beginnt der Festbetrieb auf dem Kirchvorplatz um 18 Uhr. Ab 20 Uhr darf man sich auf die Band „Party Joker“ (vormals „Short & Painless“) freuen. Die Musiker sind mittlerweile fester Bestandteil der Melkendorfer Kerwa.

Natürlich wird auch der Hauptzweck der Kirchweih entsprechend gewürdigt: Am Sonntag findet deshalb um 10 Uhr der Festgottesdienst in der St. Aegidius-Kirche statt. Anschließend trifft man sich zum Frühschoppen mit Kaffee und Kuchen.

Um 14 Uhr steigt dann der Höhepunkt der Melkendorfer Kerwa: Der traditionelle Kerwa-Umzug der Ortsjugend. Für die musikalische Unterhaltung sorgt der Musikverein Burghaig. Kulinarisch werden die Besucher mit Steaks, Bratwürsten und Pizza verwöhnt. Für den Nachwuchs wird eine Spielstraße aufgebaut. Ab 19 Uhr gibt es Musik mit Siggi Münch.

Am Montag, 29. August, herrscht ab 18 Uhr noch einmal Festbetrieb mit Krenfleisch und Klößen. Für die Musik wurde ab 19 Uhr Franziska Friedrich engagiert.

Barbetrieb herrscht diesmal von Freitag bis Montag. Der Eintritt ist in gewohnter Weise an allen Tagen frei.

Auch die Kleinsten dürfen beim großen Kerwa-Umzug mitmachen.
Auch die Kleinsten dürfen beim großen Kerwa-Umzug mitmachen.

Drei Mal auferstanden aus Ruinen

Die Melkendorfer Kirche feierte 2007 ihr 1000-jähriges Bestehen. Sie ist eines der ältesten Gotteshäuser weit und breit. Durch Kriegshandlungen zerstört, ist sie drei Mal auferstanden aus Ruinen. Die Urpfarrei hatte einst einen ausgedehnten Pfarrsprengel, der sich im Süden von Neudrossenfeld bis Schirradorf erstreckte und im Westen bis Seubersdorf und Geutenreuth reichte. Im Norden bildete der Patersberg die Grenze, und im Osten dehnte sich ihr Bezirk bis hinter Kulmbach nach Trebgast aus.

Die Gründung der Urpfarrei Melkendorf wird um das Jahr 900 angenommen. Damals wurde eine Holzkirche errichtet. Um 1100 entstand ein Steinbau in romanischem Stil.

Später erweitert, wurde die Kirche 1430 von den Hussiten zerstört. Bald darauf erhob sie sich jedoch stattlicher als je zuvor aus Schutt und Asche. Es war ein gotischer Bau, ähnlich wie in Kulmbach, wo 1439 mit dem Bau der Petrikirche begonnen wurde.

Von der romanischen Kirche wurden verschiedene Bauteile wieder verwendet. So fand man 1835 im Fußboden des Kirchenschiffes zwei romanische Säulenkapitelle. Das eine ist neben der Tür in der Sakristei und das andere außen am Fuß des Turmes eingemauert.

Der Wiederaufbau der Kirche als gotischer Steinbau begann 1556. Das Pfarrhaus wurde bereits 1559 neu erbaut und der Turm schließlich 1592 vollendet. Die Geldmittel kamen aus den Pfarreinkünften, aus Spenden sowie zu einem großen Teil aus dem Erlös einer Sammlung im weiten Umland.

Flucht auf die Plassenburg

Im Dreißigjährigen Krieg, besonders 1632 bis 1634, erlitten Kirche und Ortschaft wiederum großen Schaden. Die Einwohner von Melkendorf und Umgebung waren mit ihrem Hab und Gut in die umliegenden Wälder oder auf die Plassenburg geflohen. So war es für die Feinde ein Leichtes, die Häuser zu plündern und zu brandschatzen. Auch die Kirche wurde ausgeraubt, aber nicht zerstört.

Völlig umgebaut

1730/1731 wurde die Kirche völlig umgebaut. Sie erhielt damals statt des Tonnengewölbes die herrliche Barockdecke, die noch heute eine Sehenswürdigkeit darstellt.

Bei der vorletzten Renovierung von 1969 bis 1974 wurden vier Schichten Tünche abgewaschen, so dass die ursprüngliche Farbe, ein violetter Grundton, zum Vorschein kam.

Leider konnte Pfarrer Adolf Müller die feierliche Weihe der Kirche 1974 nicht mehr miterleben. Zuletzt wurde die Kirche 2007 unter Pfarrer Klaus Spyra saniert. Am Sonntag, 29. April 2007, wurde die St.-Aegidius-Kirche wieder eingeweiht. Seit 2020 führt Pfarrer Stephan Schmidt die Kirchengemeinde.