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25. Lichtenfelser Ausbildungsmesse: Gegen den Fachkräftemangel

Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen und möchten auf Berufe aufmerksam machen.

25. Lichtenfelser Ausbildungsmesse: Gegen den Fachkräftemangel

FOTOS: BERUFSSCHULE LICHTENGFELS

11.03.2023

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Schon heute fehlen im Bezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth dem IHK-Fachkräftemonitor zufolge rund 17 000 Fachkräfte. Bis 2030 wird die Lücke auf rund 54 000 anwachsen.

„Und: der Mangel beginnt gerade erst.“ Das Thema dulde daher keinen Aufschub, appelliert IHK Präsident Dr. Waasner. Auch wenn Unternehmen sich angesichts der aktuellen Krisen mit vielen Herausforderungen parallel beschäftigen müssen, dürfe der Fachkräfteengpass nicht in den Hintergrund rücken. Zumal sich der schon länger bekannte Mangel an Fachkräften derzeit zu einem Mangel an Arbeitskräften ausweitet: Es fehlen nicht nur die hochqualifizierten Spezialistinnen und Spezialisten, sondern Personal auf allen Ebenen und in nahezu allen Branchen. In vielen Bereichen, vor allem in der Produktion, im Gastgewerbe, im Handel, aber auch in vielen Dienstleistungsbereichen, wie der Logistik, wird es zunehmend schwerer, offene Stellen zu besetzen.

Unternehmen sind bereits aktiv

Auf der Ausbildungsmesse Lichtenfels können Jugendliche in die verschiedenen Berufe hineinschnuppern.
Auf der Ausbildungsmesse Lichtenfels können Jugendliche in die verschiedenen Berufe hineinschnuppern.

Die Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth nutzen alle Möglichkeiten, um den Bedarf an Arbeits- und Fachkräften heute und in Zukunft zu decken. Dazu gehören vor allem Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft sowie in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Mit der Steigerung ihrer Arbeitgeberattraktivität wollen laut dem aktuellen DIHK-Fachkräftereport die meisten Unternehmen auf Engpässe reagieren (53 Prozent). Neben dem Gehalt zählen z.B. Möglichkeiten zum flexiblen und mobilen Arbeiten dazu. Knapp jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) möchte seine eigene Ausbildung weiter intensivieren. An dritter Stelle (34 Prozent) steht die Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, damit mehr Eltern am Arbeitsleben teilnehmen, aber auch ihre Arbeitszeiten ausweiten können.

Berufliche Kompetenzen vs. formale Qualifizierung

Laut Gerd Sandler, Leiter des Referats Fachkräfte bei der IHK für Oberfranken Bayreuth, ein weiterer wichtiger Baustein: Gewonnene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richtig in das Unternehmen integrieren und einarbeiten, und das bestehende Personal weiterqualifizieren.

„Und wer nach Fachkräften sucht, sollte nicht nur auf die Abschlüsse, sondern auf die Kompetenzen schauen. Zeugnisse und andere Zertifikate sind nicht immer der richtige Gradmesser für das tatsächliche Können eines Bewerbers.“ Welches technische Know-how wird gebraucht, wie ist es um die kommunikativen Fähigkeiten bestellt, wie um Führungskompetenz – und können Bewerber in eine Aufgabe auch hineinwachsen, mit langjähriger Berufserfahrung oder im Ausland erworbenen Kompetenzen punkten? Diese Aspekte sollten Unternehmen im Blick behalten und im Bewerbungsprozess nicht nach Schema F vorgehen, so Sandler.

Jetzt an die Zukunft denken

Die sogenannte „Baby-Boomer-Generation“, in den 1960ern geboren, geht in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Laut IHK-Fachkräftemonitor liegt der Fachkräftemangel oberfrankenweit derzeit bereits bei etwa 17 000 Personen. Bis 2030 wird sich die Schere zwischen Fachkräfteangebot und -nachfrage weiter öffnen. Doch nicht nur dass Fachkräftelücke immer größer wird, es droht auch ein Verlust von Wissen. Umso wichtiger wird es deshalb, eigene Mitarbeiter zu qualifizieren und rechtzeitig neue Mitarbeiter zu werben. Und das beginnt schon bei der Auszubildendensuche. Junge Menschen werden immer drinender in den Ausbildungsberufen gebraucht. IHK Oberfranken/ red