Bereits zum 34. Mal laden die Wernsteiner am kommenden Wochenende zu ihrem beliebten Brunnenfest ein. Das Programm am Samstag, 30. Juli, beginnt um 18 Uhr mit dem Bieranstich. Zirka ab 18.30 Uhr sorgt Alleinunterhalter Werner Weiß für Stimmung. Für das leibliche Wohl wird Gyrospfanne serviert.Das Programm am Sonntag, 31. Juli, beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst im Schlosshof. Ab zirka 10Uhr ist zum Frühschoppen mit Weißwurst und Brezeln eingeladen. Dazu spielt der Veitlahmer Posaunenchor. Ab 11.30 Uhr wird Mittagessen aufgetischt. Gegen 13 Uhr gibt es ein Wiedersehen mit Maxi Hofmann und der Band „Obunzuamoll“, die beim letzten Brunnenfest vor der Pandemie (2019) ihre Premiere in Wernstein feierte. Anschließend gibt es ab 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen. Gegen 18 Uhr ist Stimmungsmusik von Alleinunterhalter Rainer Eichner angesagt.
An allen Tagen gibt es Bratwürste, Steaks und Fisch sowie Quarkbrote mit selbstgebackenem Brot und Getränke. Es können auch selbst gebackene Brote aus dem sanierten Backofen erworben werden. Für die kleinen Brunnenfest-Besucher ist eine Öko-Hüpfburg vorhanden.
Brunnengeschichte
1987 erwachten die beiden Schäfersbrunnen wieder aus ihrem Dornröschenschlaf. Ein Ziehbrunnen und ein über 600 Jahre alter Drehbrunnen wurden von der Wernsteiner Wehr in vielen Arbeitsstunden stilgerecht restauriert und das Gelände hergerichtet. Die Sitzgruppe aus Eiche und Informationstafeln vervollständigten das Ensemble.
Der damalige Vorsitzende Heinz Müller übergab die geschmückten Brunnen an Florestan Freiherr von Künßberg. In seiner Ansprache führte er aus, dass diese Brunnen früher die einzige Wasserstelle in Wernstein waren und somit die Lebensader der Bevölkerung. Als zu Beginn des Jahrhunderts die Wasserleitung gebaut wurde versorgten die Brunnen nur noch einige Häuser. Im Laufe der Jahre wurde der Wasserverbrauch immer größer. Deshalb mussten die Schäfersbrunnen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wieder verstärkt das köstliche Nass spenden.
Der Höhepunkt der Inanspruchnahme wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht, als die Bevölkerung durch die Heimatvertriebenen sprunghaft anstieg und die Dürrejahre 1947/48 folgten.
Als in den 50er Jahren eine Wasserleitung von Burghaig nach Veitlahm verlegt wurde, waren die Brunnen schnell vergessen. Sie verfielen und wurden von Sträuchern überwuchert. 1987 wurde dieser Dornröschenschlaf jedoch beendet. Heinz Müller und der damalige Mainleuser Bürgermeister Heinz Hugel wurden bei ihrem Vorhaben von einer Reihe ehrenamtlicher Helfer unterstützt.
Anerkennung verdiente sich insbesondere auch Hermann Hofmann, dessen Ideen man aufgriff und in dessen Werkstätten auch umsetzte. Ein besonderer Dank galt aber auch der Familie von Künßberg, die es als Eigentümer des Geländes ermöglichte, die Maßnahmen durchzuführen. Während bis 2002 in unmittelbarer Nähe der Brunnen am Forsthaus gefeiert wurde, zog das Brunnenfest 2003 erstmals auf das neue Festgelände der Gemeinde. Auf diesem Dorfplatz steht auch ein gusseiserner Brunnen, der symbolhaft eine Verbindung mit den Schäfersbrunnen herstellt und gleichzeitig die alte Dorfgemeinschaft fortführen soll. JS