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Kirchweih in Neuenmarkt: Kerwa-Betrieb beginnt im Gemeindegarten

Im FC-Sportheim und im "Gema-Garden" wird von Mittwoch bis Montag mit Unterhaltungsprogramm wieder kräftig gefeiert

Kirchweih in Neuenmarkt: Kerwa-Betrieb beginnt im Gemeindegarten

Links: Der Gemeindesaal mit dem Gemeindegarten. Mitte: Der Bieranstich mit Bürgermeister Alexander Wunderlich und den Organisatoren des Kerwa-Teams von links Alexander Wunderlich, Stefan Hahn, Christine Hübner und Karin Hübner. Rechts: Die Christuskirche, die am 6. Juni 1926 geweiht wurde. FOTOS: WERNER REIBAUS

31.05.2023

In diesem Jahr ist der Eisenbahner-Sportverein Neuenmarkt wieder für die Ausrichtung der Kerwa" im Gemeindegarten verantwortlich und die Abteilungen Kegeln, Tennis und Schießen haben sich kräftig ins Zeug gelegt, um für Jung und Alt ein entsprechendes Unterhaltungsprogramm zu bieten. Der ESV hofft natürlich auf ein sonniges Kerwa-Wetter. Den Anfang machen die Fußballer mit der Worschd-Partie am Mittwoch, den 31. Mai ab 17 Uhr. Und vom Freitag, 2. Juni, bis einschließlich Montag, 5. Juni, wird das dörfliche Leben in dem früheren Eisenbahndorf von der beliebten Traditionsveranstaltung, die Neiermärker Kerwa", bestimmt. Und die Neuenmarkter verstehen es, die Feste zu feiern, wie sie fallen, und in den nächsten Tagen ist also im FC-Sportheim sowie am kommenden Wochenende von Freitag bis einschließlich Montag im Gemeindegarten Hochstimmung angesagt.

Zum Auftakt steigt im FC-Sportheim die „Worschd-Partie"am Mittwoch, 1. Juni, ab 17 Uhr mit Krenfleisch, Krenhaxen, Kopffleisch, Haxen mit Kraut, Siedwürste, Schlachtplatte und ,,Rippla" sowie Mönchshof Original und Mönchshof Zoigl frisch vom Fass.

Der Kerwa-Betrieb beginnt im Gemeindegarten am Freitag, 2. Juni, ab 18 Uhr mit dem Bieranstich durch Bürgermeister Alexander Wunderlich, und ab 19 Uhr wird die Live-Music-Band ,,Partyjoker" für eine ausgelassene Party mit Spaß und guter Laune sorgen. Ab 20 Uhr ist die Sektbar geöffnet.

Am Samstag, 3. Juni, beginnt der Kerwa-Betrieb ab 13 Uhr, und ab 18 Uhr wird Hansi Hümmer als „Der Frankenrebell" aufspielen. Ab 20 Uhr ist die Cocktailbar geöffnet.

Der Kirchweihgottesdienst in der Christuskirche beginnt am Sonntag um 9.30 Uhr und wird von Pfarrer Stefan Schleicher gehalten. Ab 13 Uhr herrscht Kerwa-Betrieb mit Kaffee und Kuchenbuffet und ab 15 Uhr bieten die Frankenboys" Livemusik vom Feinsten.

Am Kirchweihmontag, 5. Juni, herrscht noch einmal ab 13 Uhr Kerwa-Betrieb im Gemeindegarten.

Die Kerwa" spielt sich am kommenden Wochenende hauptsächlich im idyllisch gelegenen Gemeindegarten ab. Es werden das Kulmbacher Mönchshofbier und auch das handwerklich gebraute Haberstumpf-Bier ausgeschenkt. Wie immer gibt es leckere Grillspezialitäten wie Bratwürste und Steaks sowie Lachs- und Fischbrötchen. Die Kinder können sich nach Herzenslust austoben und hier stehen ein Autoscooter und ein Kinderkarussell sowie eine Los- und Schießbude zur Verfügung.

Geschichtliches

Es ist nur wenigen bekannt, dass die Christuskirche  der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Neuenmarkt die einzige Eisenbahnerkirche Europas ist! Der Bau des Gotteshauses war ein Geschenk an die Eisenbahnergemeinde Neuenmarkt, in der früher bis zu 500 Menschen als Lokführer, Rangierer, Schaffner oder Gleisarbeiter bei der Reichsbahn arbeiteten. Die Architekten der Reichsbahndirektion Nürnberg erstellten die Pläne und entsprechend unkonventionell ist die Kirche auch erbaut worden. Der helle Innenraum wird durch dezente Art-Déco-Elemente geschmückt. Im Altarraum blicken die Holzstatuen der Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes auf den gekreuzigten Jesus über dem Altar. Weitere Schnitzwerke mit Szenen aus dem Leben Jesu sowie die Statue des ,,Guten Hirten" kamen hinzu. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn wuchs der zuvor unbedeutende Ort Neuenmarkt am Fuße der Schiefen Ebene" ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer beträchtlichen Gemeinde heran. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche am Ort wurde im Laufe der Jahre immer größer. Dem hierfür gegründeten Kirchbau-Verein gelang es, bis 1914 ein Guthaben von 100 000 Goldmark zu sammeln. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges verhinderte jedoch den Kirchenbau. Durch die anschließende Inflation verlor die Gemeinde das gesamte Kapital bis auf 70 Pfennige. Unermüdlich warb der Hilfsgeistliche Otto Rupprecht in den Folgejahren weit über die Region hinaus in der ganzen Bayerischen Landeskirche um Gelder. Unzählige Spenden zu 20 Pfennig für je fünf Backsteine, die Hilfe der Reichsbahn und der aufopferungs-volle Einsatz der ansässigen Bürger ließen das Projekt doch noch Realität werden. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde die Kirche im Jahre 1926 vollendet und geweiht. Werner Reißaus