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Zwei Geburten und ein Trip nach Thüringen

Zwei Geburten und ein Trip nach Thüringen
23.07.2021

Kronach — Die Geschichte der Lokalausgabe „K“ war – auch durch die Lage das Kreises Kronach am „Eisernen Vorhang“ – eine wechselvolle. So ist es nicht verwunderlich, dass der FT hier gleich zweimal geboren wurde.Nach dem Krieg hatte unter anderem das Bamberger „Volksblatt“ mit einer Lokalausgabe Kronach ein Lizenz zugeteilt bekommen. So erschien am 1. April 1949 das erste Kronacher Volksblatt. Aber es wurde, ohne Angabe von Gründen, sofort wieder verboten, sodass im ersten Monat der Fränkische Tag Nachbarschaftshilfe leistete und die Kronacher mit Nachrichten versorgte. Danach stand das Volksblatt auf eigenen Beinen, bis es in den 1960er-Jahren in finanzielle Schieflage geriet und ein Fusion mit dem FT anstrebte. Diese wurde am 1. Januar 1970 vollzogen.

Der Fränkische Tag war zurück in Kronach und nahm knapp 20 Jahre später – zu Zeiten der Wiedervereinigung – eine besondere Rolle ein. Die Lokalredaktion berichtete seitenweise über die aktuellen Ereignisse nach dem Mauerfall und brachte gegen vielfältige logistische Hindernisse Zeitungen in die Landkreise jenseits der Grenze, die weggingen wie warme Semmeln.

Der wenig später vom FT mit Partnern aus der Ex-DDR gegründete Thüringer Tag war die logische Folge – es war die einzige unabhängige Neugründung einer Tageszeitung für Thüringen. Im Erscheinungsbild und mit den überregionalen Seiten des FT erschien das Blatt mit Lokalnachrichten aus acht Landkreisen: Saalfeld, Rudolstadt, Lobenstein, Pößneck, Ilmenau, Hildburghausen, Neuhaus am Rennweg und Sonneberg. Doch bereits im Herbst 1992 – zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Medienarbeit im Osten Deutschlands weitgehend Westmaßstäben angepasst – endete die Geschichte des „Thüringer Tags“ schon wieder – unspektakulär durch Verkauf. red