Am kommenden Samstag wird es nach drei Jahren pandemiebedingter Zwangspause wieder musikalisch, gesellig und vor allem lecker in Schondra. „Wir sind endlich wieder da!“, freut sich unter anderem der Burschenverein des Ortes, der in diesem Jahr das 36. Backofenfest ausrichtet. An allen Tagen wird es Spezialitäten frisch aus dem Ofen geben.
Am 9. September startet das Fest ab 18 Uhr auf dem Schondraer Festplatz in der Schulstraße, ab 20 Uhr sorgen DJ Rolli und DJ Mario Krah von OsthessenSound Eventtechnik für gute Stimmung.
Der Sonntag, 10. September, beginnt um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst vor dem Rathaus. Musikalisch geht es beim Frühschoppen ab 10.30 Uhr mit der Musikkapelle Wartmannsroth weiter. Fast nahtlos lockt ab 11.30 Uhr der Mittagstisch mit Fisch im Bierteig und Festgyros. Ab 13 Uhr spielt die Blaskapelle Rhöner Schwung und der Kindergarten St. Anna bietet eine Kinderbetreuung an. Ab 17.30 Uhr klingt der Festtag mit der Trachtenkapelle Schondra aus.
Mit einem Senioren- und Heimatnachmittag mit den Rhöner Rucksackmusikanten startet am Montag, 11. September, ab 14 Uhr der letzte Festtag. Ab 17 Uhr wird die traditionelle Schlachtschüssel gereicht und ab 17.30 Uhr der Festausklang mit den Original Weißenbacher Schlosshofmusikanten eingeläutet.
Einlasskontrolle und Jugendschutz
Dem Burschenverein ist die Einhaltung der Jugendschutzvorschriften ein besonderes Anliegen. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit der Polizei ein weitreichendes Konzept erarbeitet.
Neben der Absperrung des Geländes werden bei den Eingängen die Ausweise kontrolliert und gegebenenfalls einbehalten. Ebenso werden Taschen und Rucksäcke auf mitgebrachte Getränke überprüft.
Besonderer Augenmerk wird auch auf die Einhaltung der Ausschankverbote von alkoholischen Getränken gerichtet sowie auf das Verlassen der Veranstaltung zu den vorgeschriebenen Zeiten. Erziehungsbeauftragungs-Zettel („Muttizettel“) sind vorzuweisen.
Geschichte des Backofenfests
1985 fand das erste kleine Backofenfest in der Schondraer Brunnengasse statt. Heinz Schuhmann war damals Vorsitzender des Musikvereins, Anton Morshäuser sein Stellvertreter. Dessen Mutter Maria Morshäuser nutzte jede Woche das Backhaus in der Brunnengasse, weshalb den Musikanten die Idee eines Festes mit Plootz und selbstgebackenem Brot kam.
Ein spezielles Festzelt gab es beim ersten Straßenfest 1985 nicht, lediglich ein Armeezelt mit 250 Quadratmetern stellte der Musikverein auf. Küche und Bierausschank waren in einer Doppelgarage untergebracht, die Bar in einer weiteren Garage. Gerade einmal zwei Tage - Samstag und Sonntag - wurde vor dem Backhaus in der Brunnenstraße „Brönngasse“ gefeiert. Da bereits um 22 Uhr das ganze Bier verkauft war, mussten am ersten Abend gleich Bierkästen zusammengeholt werden, um noch etwas ausschenken zu können.
Von Jahr zu Jahr kamen immer mehr Besucher und das Fest wurde automatisch größer. Aus Rücksicht auf die Anwohner der Brunnengasse wurde - zumal die Straße während des Festes gesperrt war und Hofeinfahrten blockiert wurden - das mittlerweile weit und breit bekannte Fest 1990 auf den Festplatz in ein Zelt von 1.000 Quadratmetern Größe verlegt. Um dort den frischen und heißen Zwiebel- und Matteplootz servieren zu können, entschieden sich die Musikanten, einen mobilen Ofen zu bauen.
Der damalige Dirigent Arnold Scheller fand die originelle Lösung: Mit Eberhard Schuhmann, Hans Morper, Wolfgang Wehner, Oskar Vogler und Vorstand Günter Reith entwarf er den Plan für einen Backofen auf Rädern. Auf dem massiven Rahmen aus Stahl mauerten sie mit Schamotte-Steinen einen richtigen Backofen. Eine alte gusseiserne Frontplatte mit Türen für Backofen und Feuerung fand sich im Hause Scheller. Rundum ein paar Dämmplatten zur Verkleidung, obenauf ein Satteldach mit leuchtendroten Ziegeln und einem Schornstein. Fertig war der fahrbare Backofen. Dieser wird über das Jahr bei Familie Scheller abgestellt und zum Fest kräftig mit Holz und Kohle angeheizt. Das Back-Team, das Anton Morshäuser aus freiwilligen Helfern nachgezogen hat, ist inzwischen sehr gut eingespielt und sorgt für köstliche Kreationen, die weggehen wie warme Semmeln“.
Mittlerweile nimmt das Fest mit dem beheizbaren Zelt eine gepflasterte Fläche von 1.500 Quadratmetern in Beschlag. Saubere Toilettenanlagen sind in der angrenzenden Mehrzweckhalle vorhanden.
Die Veranstalter
Nachdem 1991 der Erlös des Festes an die Pfarrgemeinde für den Kauf einer Kirchenorgel ging und 1995 für den Bau des Kindergartens verwendet wurde, wird das Backofenfest zwischenzeitlich nicht mehr ausschließlich vom Musikverein veranstaltet sondern abwechselnd von den örtlichen Vereinen.
In diesem Jahr ist der Katholische Burschenverein Schondra an der Reihe, der zugleich sein 110-jähriges Bestehen feiert. Der Burschenverein kümmert sich um die Erhaltung alter Bräuche und startet immer wieder verschiedene ehrenamtliche Aktionen wie zum Beispiel Flurbereinigungen, Restaurierungsarbeiten und das Aufstellen von Sitzgelegenheiten, um das Dorfleben noch attraktiver zu gestalten.
Im kommenden Jahr wird das Backofenfest von der Freiwilligen Feuerwehr Schondra ausgerichtet, die dabei ihr 150. Jubiläum feiert. red
Das Festprogramm
Samstag, 9. September
ab 18 Uhr: Festbetrieb
ab 20 Uhr: Stimmung mit DJ Rolli und DJ Mario Krah von Osthessen-Sound Eventtechnik
Sonntag, 10. September
9.30 Uhr: Festgottesdienst vor dem Rathau
ab 10.30 Uhr: Frühschoppen mit der Musikkapelle Wartmannsroth
ab 11.30 Uhr: Mittagstisch mit Fisch im Bierteig und Festgyros
ab 13 Uhr: Blaskapelle Rhöner Schwung
Kinderbetreuung durch den Kindergarten St. Anna
ab 17.30 Uhr: Trachtenkapelle Schondra
Montag, 11. September:
ab 14 Uhr Senioren- und Heimatnachmittag mit den Rhöner Rucksackmusikanten
ab 17 Uhr: Traditionelle Schlachtschüssel
ab 17.30 Uhr: Festausklang mit den Original Weißenbacher Schlosshofmusikanten
an allen Tagen:
beheiztes Festzelt, Spezialitäten frisch aus dem Backofen