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Ab ins Winterquartier

Auch Gartengeräte müssen gepflegt und winterfest gemacht werden

Ab ins Winterquartier

FOTO: SATJAWAT - STOCK.ADOBE.COM

17.09.2021

Was braucht der Garten? Was ist der Plan? Welche Gerätschaften benötigt werden, hängt vom persönlichen Paradies ab: Wie es ist, wie es sein soll, was darin wachsen darf und was wiederum im Zaum gehalten werden muss. Aber natürlich gibt es Werkzeug-Basics, die Must-haves sind – und jedes einzelne bedarf ordentlicher Behandlung und schützender Unterkunft. Vor allem, wenn’s an den Winterschlaf geht.

Bestandsaufnahme

Schritt eins: der Check. Im Garten – was ist drin und was ist dran? Geht es um Nutzen oder Schönheit? Gibt es mehr Bäume, mehr Sträucher oder mehr Blumen? Viel Rasen oder viele Beete? Von allem was oder echte Arbeitsschwerpunkte? Interessant ist auch der Aspekt der Bodenbeschaffenheit: Schwere Erde braucht besondere Formate zur Arbeitserleichterung – und diesbezüglich unerbittliche Robustheit. Garten-Experten sprechen generell von Gartenwerkzeug-Gruppen, die nach Arbeitsbereichen sortiert sind. Demnach braucht es Werkzeug für Boden- und Erdarbeiten, Geräte zur Bodenlockerung, Bodenpflege und zum Unkraut beseitigen und schließlich Pflanzhilfen. Dazu kommen Schnittwerkzeuge, Transporthilfen, Geräte für Rasenpflege, Bewässerungszubehör und Steighilfen.

Bei den Helferlein im Garten heißt es: Weniger ist mehr. Weil Qualität kostet, hilft Konzentration aufs Wesentliche. Und das dann hochwertig. Als unverzichtbar gelten erstens Spaten und zweitens Schaufel: Der eine zum Umgraben und Ausheben, die andere zum Erdaushub woandershin transportieren. Drittens braucht es generell eine Harke oder eine Grabegabel zum Bodenlockern und viertens den Rechen für alles, was rumliegt. Fünftens Unkrautstecher, wenn andere Pflanzen nicht dem Rasen oder den Radieschen das Wasser wegtrinken sollen, sechstens Scheren fürs Zurechtstutzen von Blumen über Sträucher bis hin zu Hecken. An siebter Stelle stehen je nach Baumbestand entweder Axt oder Beil oder Astschere. Profis und Waldbesitzer halten eine Motorsäge für unabdingbar. Auf Platz acht findet sich laut Profis die Gießkanne in Kooperation mit dem Gartenschlauch, auf Platz neun ein wie auch immer gearteter Rasenmäher und auf Platz zehn die Leiter.

Pflegen und einwintern

Gilt nach jedem Gebrauch und vorm Winterschlaf erst recht: Wartung konserviert. Kleine Geräte wie Schaufel, Harke oder Rechen können nach einem Vollbad gegen den groben Dreck mit einem Schwamm oder einer Drahtbürste gesäubert werden. Falls die Geräte nicht aus Edelstahl sind, dürfen sie danach mit Pflanzenöl gepflegt werden. Leinöl oder Bohnerwachs schützt Holzstiel bzw. -griff außerdem prima vor Sprödigkeit. Alle Geräte aus Metall mit Gelenken wiederum mögen regelmäßige Schmiere mit biologischen Fetten oder Ölen. Mineralische Öle hingegen sind verboten: Die können schädliche Rückstände im Garten hinterlassen.

Für alle Gerätschaften gilt: Gartengeräte mit Wasserkontakt oder -inhalt checken, leer machen und trocknen. Falls Werkzeug nicht frostsicher aufbewahrt werden kann, droht Gefahr durch Eis: Wasser dehnt sich beim Frieren aus und kann auch stabilste Teile zum Bersten bringen. Also Gießkannen, Wasserschläuche, Regentonnen und Co. vom letzten Tropfen befreien und auch Wasserleitungen verschließen.

Elektro-Pflege: Akkus unterbringen

Viele Gartengeräte wie Rasenmäher oder Heckenscheren sind mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet. Extreme Temperaturen und Temperaturschwankungen tragen dazu bei, dass Akkus Schaden nehmen und ihre volle Leistungsfähigkeit einbüßen: Lagerung deswegen am besten im Haus bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Um die Funktion zu erhalten, sollten sie vor dem Einwintern noch einmal zu 70 oder 80 Prozent aufgeladen werden.

Verbrennungsmotoren richtig einwintern

Von grobem Schmutz befreien und dann den Vergaser entleeren – das ist Pflicht bei allen Geräten, die einen Verbrennungsmotor zum Laufen brauchen. Damit flüchtige Bestandteile nicht verdampfen und im Rasenmäher oder in der Motorsäge ein harziger Rest klebt, dagegen hilft ein kurzer Trick: den Benzinhahn schließen und das Gerät starten. Es wird dann noch eine Zeit lang laufen, schließlich von allein ausgehen und ist anschließend sauber. Danach den Tank mit Benzin vollständig auffüllen und gründlich verschließen, damit kein Benzin verdunstet oder Luftfeuchtigkeit in den Tank gerät. Generell gilt: Gartengeräte mit Verbrennungsmotor können ohne Probleme in der Garage oder im Gartenhaus bei niedrigen Temperaturen überwintern.

Möglichkeiten zum Verstauen schaffen

Wenn kein Platz für den Winterschlaf vorhanden ist, muss einer eingerichtet werden. Für Garagen, Kellerräume oder Abstellschuppen gibt es wahlweise Regalsysteme, Hakenleisten oder Geräteschränke für eine übersichtliche Logistik.

Ganz wichtig: Niemals draußen aufbewahren. Frost macht zum Beispiel Gummi porös, verformt Holz, lässt Farbe abplatzen oder auch Rost wachsen. Und: Gartengeräte sollten immer so verstaut werden, dass sich niemand verletzen kann. Über den Winter schlummerndes Gerät kann außerdem mit einer Folie oder einem Flies zugedeckt werden – damit es nicht einstaubt und Spinnweben ansetzt. Annette Gropp

Reinigungstipps

• Spülmittel: Allzweckreiniger für hartnäckigen Schmutz.
• Putzbürste: Mit harten Borsten lassen sich auch Verschraubungen säubern
• Schleifpapier: Rostflecken beseitigen
• Öl: Hilft, dass Geräte geschmeidig funktionieren, ScherenScharniere zum Beispiel
• Achtung: Elektrogeräte im Herbst immer nach Herstellerangaben reinigen und warten!