Die Gründe, warum Menschen einen Pflegedienst benötigen oder in ein Pflegeheim ziehen, sind vielfältig. Hintergründig können hohes Alter, eine Krankheit oder auch ein Unfall sein. Sicherlich möchte jeder die bestmöglichen Fachkräfte an der Seite der zu pflegenden Liebsten wissen, wenn es vorübergehend oder dauerhaft erforderlich wird.
Doch den richtigen Pflegedienst oder das passende Pflegeheim zu finden, ist gar nicht so einfach. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Anbieter vom Pflegeheim mit 24-Stunden-Betreuung über die Kurzzeitpflege bis hin zum ambulanten Pflegedienst, der einmal täglich oder öfter vorbeikommt.
Es ist daher unumgänglich, ausreichend Zeit mit dem Vergleichen von Dienstleistern zu verbringen. Denn nicht nur die angebotenen Leistungen, sondern auch das Bauchgefühl müssen passen. Auch sollte schon im Vorfeld Vertrauen aufgebaut werden, da es doch bei der Pflege immer auch um Einblicke in die privatesten Lebensbereiche geht. Ein Vorgespräch mit dem Anbieter ist daher immens wichtig, um nicht nur den Umfang der Pflegeleistungen abzuklären, sondern auch um abzuwägen, ob die Chemie stimmt. Vorab sollte genau aufgelistet werden, wobei der Patient Hilfe benötigt. Das kann zum Beispiel die Körperpflege, verschiedene Tätigkeiten im Haushalt bis hin zu medizinischer Behandlung wie die Gabe von Medikamenten oder das Versorgen von Wunden sein.
Kostenaufstellung, aber bitte transparent
Nicht nur das Zwischenmenschliche, sondern auch das Finanzielle sollte im Vorfeld genau geplant werden, damit es hinterher nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt. Ein guter Pflegedienst beziehungsweise Pflegeheim punktet mit einer nachvollziehbaren Kostenaufstellung. Im Pflegevertrag wird genau aufgelistet, welche Leistungen gebucht wurden und was für diese berechnet wird. Dieser sollte sorgfältig vorbereitet und durchgesprochen werden, damit alle Parteien genau über die benötigten Leistungen Bescheid wissen. Welche Beträge eventuell durch einen Pflegegrad abgefangen werden können und welche Leistungen noch privat gezahlt werden müssen, sollte man sich auch gleich aufzeigen lassen.
Was auf jeden Fall abgefragt werden sollte, ist die Qualifikation der eingesetzten Pflegekräfte. Werden nur gut ausgebildete Fachkräfte, die erfahren mit der Pflege von Senioren oder von Krankheit betroffenen Personen sind, eingesetzt? Wichtig ist dies zum Beispiel besonders bei der Gabe von wichtigen Medikamenten, der Versorgung von Wunden und anderen medizinischen Aufgaben. Ebendiese Aufgaben sollten besser nicht von Laien oder unerfahrenen Kräften erledigt werden.
Klare Absprachen sind das A und O
Beispielsweise sollte klar kommuniziert werden, welche Anforderungen die zu pflegende Person an ihre Pflegekraft stellt. Sowohl Arbeitszeiten, etwaige Vorlieben als auch mögliche Allergien sollten im Vorfeld abgeklärt werden und auch Aufgaben, die von Angehörigen übernommen werden sollen. Möglicherweise bevorzugt der Patient einen Nichtraucher als Pfleger, kann aufgrund einer Tierhaarallergie keinen Haustierbesitzer einstellen oder möchte sich im Badezimmer nur von der Familie helfen lassen.
Gute Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient
Wichtig ist unter anderem auch, dass die Pflege möglichst vom gleichen Personal übernommen wird, geht es doch um sehr private und intime Aufgaben. So fällt es dem zu pflegenden Patienten leichter, diese von vertrauten und bekannten Personen erledigen zu lassen, zu denen bereits ein Bezug aufgebaut werden konnte. Wechseln die Pfleger ständig, gelingt dies tendenziell deutlich schlechter. Ebenso sollte man abklären, inwiefern ein Wechsel möglich ist, wenn die Sympathie zwischen Patient und Pflegekraft doch mal nicht stimmt.
Gutes Pflegepersonal achtet zudem auch auf die individuellen Gewohnheiten der Patienten, denn schon Kleinigkeiten können das Wohlbefinden im Alter oder bei einer Erkrankung immens steigern. Das fängt bereits beim Frühstück an, ob Kaffee oder Tee bevorzugt wird und geht weiter bei der Raumtemperatur bis hin zu besonderen Wünschen im Hinblick auf die Tagesgestaltung.
Prüfbericht kann Anhaltspunkte liefern
Ein Qualitätsmerkmal ist außerdem der Prüfbericht des medizinischen Dienstes der Krankenkassen, bei dem stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen bewertet werden. So werden mögliche Missstände frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Verbesserung vorgeschlagen. Die Qualitätsberichte für Pflegeheime werden hierbei in fünf Bereiche unterteilt. Dabei wird beispielsweise die Unterstützung bei der Mobilität und Selbstversorgung, bei der Bewältigung von krankheits- und therapiebedingten Anforderungen und Belastungen, Hilfe bei der Gestaltung des Alltagslebens und der sozialen Kontakte sowie die Unterstützung in besonderen Bedarfs- und Versorgungssituationen bewertet. Auch die Begleitung sterbender Heimbewohner und ihrer Angehörigen wird in die Bewertung miteinbezogen. Die Qualitätsberichte mit allen Informationen über die Pflegeeinrichtung sowie dem Datum der Bewertung und der Art der Prüfung sind für jedermann frei einsehbar.
Was man allerdings beachten sollte, ist, dass das System der Pflegenoten in einigen Fällen nicht differenziert und aussagekräftig genug ist. Das rührt daher, dass sich die Wichtigkeit der Kriterien nicht in den Noten widerspiegelt. Dementsprechend können sehr gute Noten in unwichtigen Bereichen schlechte Noten in äußerst wichtigen Bereichen ausgleichen. Wissenschaftler arbeiten allerdings an einem optimierten System zur Bewertung von Pflegediensten.
red