Aus- und Weiterbildung
Die Wahl des Ausbildungsberufs ist eine weitreichende, wichtige Entscheidung, die sorgfältig durchdacht werden sollte. Sie hängt von individuellen Präferenzen, Zielen und Lebensumständen ab. Es ist wichtig, sich dafür Zeit zu nehmen, Informationen zu sammeln, mit Fachleuten zu sprechen und vielleicht auch in den ein oder anderen Beruf hineinzuschnuppern, um für sich herauszufinden, welcher berufliche Weg am besten zu einem passt.
Infos einholen und reflektieren
Für diejenigen, die noch keine klare Vorstellung von ihrer beruflichen Zukunft haben, ist es ratsam, sich zunächst darüber zu informieren, welche Ausbildungsberufe und Studiengänge überhaupt existieren und für die persönliche Situation in Frage kommen. Selbstreflexion ist dabei sehr wichtig. Man sollte sich darüber klar werden, welche Interessen und Stärken man hat. Ein Beruf, der zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten passt, kann langfristig erfüllender sein.
Sich über die beruflichen Perspektiven des gewählten Ausbildungsberufs zu informieren, ist ebenso wichtig. Welche Chancen gibt es für Weiterentwicklung und Spezialisierung? Wie sind die Rahmenbedingungen der Ausbildung, wie Dauer, Arbeitszeiten, Vergütung und Urlaubsanspruch? Ebenso sollten die Zukunftsaussichten des gewählten Berufs nicht außer Acht gelassen werden. Manche Berufe sind auf dem Arbeitsmarkt gefragter als andere. Sich anzuschauen, welche Möglichkeiten es für berufliche Weiterbildung und Aufstieg in dem gewählten Berufsfeld gibt, ist von großer Bedeutung.
Bedacht werden sollte auch, in welcher Branche und in welchem Unternehmen man arbeiten möchte. Die Arbeitsatmosphäre und die Unternehmenskultur können einen großen Einfluss auf die Zufriedenheit haben.
In dieser Phase kann es hilfreich sein, die Meinungen und Erfahrungen von Personen aus dem eigenen Umfeld einzuholen, um einen objektiven Blick zu erhalten. Dennoch sollten persönliche Präferenzen immer im Vordergrund stehen. Es ist auch wichtig, sich über mögliche Einstellungshürden wie Notengrenzen oder erforderliche Fähigkeiten und andere Voraussetzungen zu informieren.
Alle Angebote nutzen
Schulen bieten oft viele Möglichkeiten zur groben Orientierung für die zukünftige Beschäftigung. Sie arbeiten dafür häufig mit explizit ausgebildeten Fachkräften zur beruflichen Orientierung zusammen. Dies kann beispielsweise durch individuelle Beratungsgespräche mit Mitarbeitern der Agentur für Arbeit oder geschulten Lehrkräften erfolgen, die geeignete Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten vorschlagen.
Vorträge zum Thema Berufswahl und Vorstellungsrunden verschiedener Unternehmen sollten ebenfalls ernst genommen werden. Auch wenn man hinterher feststellt, dass man einen der präsentierten Berufe ausschließen kann, ist man seinem „Perfect Match“ ein Stück näher. Persönlichkeits- und Eignungstests werden oft auch im schulischen Rahmen durchgeführt und sind äußerst hilfreich.
Selbst aktiv werden
Für den Fall, dass man sich durch die schulischen Informationsquellen nicht ausreichend informiert fühlt, besteht die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Das kann beispielsweise durch die Teilnahme an Schnuppertagen an Universitäten oder Besuche auf Ausbildungsmessen geschehen. Auch ein Besuch im Berufsinformationszentrum ist ratsam, um sich einfach und kostenlos beraten zu lassen. Zusätzlich gibt es im Internet zahlreiche Tests zur beruflichen Orientierung.
Sinnvoll ist es, die Möglichkeit zu nutzen, Praktika oder Schnuppertage zu absolvieren, um einen Einblick in den Alltag der in Frage kommenden Berufe zu bekommen. Die Wahl des Ausbildungsbetriebes ist dabei wichtig. Das Verhältnis zwischen Auszubildenden und Ausbildern sowie die Qualität der Ausbildung können unterschiedlich sein.
Wichtig ist, sich zu überlegen, wie flexibel der gewählte Beruf in Bezug auf Arbeitsort und -zeit ist. Manche Berufe ermöglichen beispielsweise mehr Flexibilität hinsichtlich Schicht- oder Büroarbeit oder die Arbeit im Freien als andere. Aktuelle Trends und Entwicklungen in der Arbeitswelt sollten zusätzlich beachtet werden. Ein Beruf, der im Wandel der Zeit Bestand hat, könnte langfristig sicherer sein.
In den Beruf hineinschnuppern
Es ist wichtig, proaktiv zu sein und Initiative zu zeigen, wenn man in einen Beruf hineinschnuppern möchte. Dazu gehört, passende Unternehmen zu recherchieren, mit Menschen in der Branche zu sprechen und jede Gelegenheit zu nutzen, um mehr über den gewünschten Beruf zu erfahren.
Nachdem man sich für einen Beruf entschieden hat, ist es sinnvoll, ein Praktikum zu absolvieren, um einen realistischen Eindruck zu erlangen und möglichst alle Einzelheiten, Vor- und Nachteile kennenzulernen sowie praktische Erfahrungen in einem bestimmten Berufsfeld zu sammeln. Viele Unternehmen bieten Praktikumsprogramme an, die es ermöglichen, in den Arbeitsalltag einzutauchen und Aufgaben im realen Berufsumfeld zu übernehmen.
Daneben bieten auch Schulen und Universitäten Möglichkeiten für praxisnahe Projekte oder Praktika an. Diese können Teil ihres Lehrplans sein und die Chance bieten, reale Arbeitsaufgaben zu bewältigen. Ein sogenanntes Job-Shadowing ermöglicht es, einen Tag oder eine Woche mit einer Fachkraft in dem gewünschten Berufsfeld zu verbringen. Der Arbeitsalltag kann so aus erster Hand erlebt und dabei festgestellt werden, ob er passt oder nicht.
Auch Freiwilligenarbeit in einer Organisation oder einem Bereich, der den eigenen Interessen entspricht, ermöglicht es, Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und gleichzeitig Gutes zu tun.
Berufsberatungsdienste können helfen, mehr über bestimmte Berufe zu erfahren. Sie bieten oft Gespräche mit Fachleuten, Unternehmensbesuche oder Workshops an, um Einblicke in verschiedene Berufe zu gewähren. Auf Messen oder Informationsveranstaltungen, auf denen Unternehmen ihre Arbeit präsentieren, können Mitarbeiter direkt angesprochen und Fragen gestellt werden. Zugleich können Online-Plattformen wie LinkedIn besucht werden, um mit Fachleuten in der Branche in Kontakt zu treten. Viele Experten sind bereit, Erfahrungen zu teilen und Fragen zu beantworten. Networking ist eine wichtige Möglichkeit, um Kontakte in der Branche zu knüpfen. Networking-Veranstaltungen, Branchentreffen oder Online-Plattformen können dabei helfen, Menschen aus dem gewünschten Berufsfeld zu treffen.
Nach Beendigung einer oder mehrerer dieser Schnuppermöglichkeiten besteht dann die Möglichkeit, den Entschluss für die Wahl des Berufs zu widerlegen und sich einen anderen Beruf auszusuchen oder die Entscheidung der Berufswahl zu festigen und sich direkt nach möglichen Ausbildungsstellen umzusehen. red
Auf einen Blick
Dies gilt es zu beachten:
• eigene Interessen und Stärken
• Ausbildungsrahmenbedingungen
• Branchen- und Unternehmenswahl
• berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten
• Zukunftsaussichten des Berufs
• berufliche Trends und Entwicklungen
• Praktika, Schnuppertage und Co.