Ausgelassenheit
Neuenmarkt lädt auch in diesem Jahr wieder zur Kerwa ein. Die Tage von Mittwoch, den 29. Mai, bis Montag, den 3. Juni, versprechen ereignisreich und ausgelassen zu werden. Auf dem Programm steht eine Menge Livemusik bei leckeren Schlemmereien wie Steak, Bratwurst, Pommes, und Pizza. Dazu gibt es Biere der Kulmbacher Brauerei und der Brauerei Haberstumpf.
Festprogramm
Am Mittwoch können Besucher sich auf Krenfleisch, Rippla, Haxen, Siedwürste und Kopffleisch freuen, musikalisch begleitet durch die Band “Worscht-Partie“ ab 17 Uhr im Sportheim FC Neuenmarkt.
Am Freitag steht der traditionelle Bieranstich um 19 Uhr auf dem Programm und der Barbetrieb geht ab 20 Uhr an den Start. Ebenfalls ab 20 Uhr heizt die Band “Gipfel Gaudi“ der Gemeinde so richtig ein.
Am Samstag wird bereits ab 13 Uhr gefeiert. Der Barbetrieb läuft um 18.30 Uhr an, ab 19 Uhr spielt “Ö-Drei – Die unplugged Austropop Band“ und im Anschluss “N.C. Soundsystem“.
Am Sonntag beginnt der Tag bereits um 10.30 Uhr gefolgt von Kerwasbraten – Sauerbraten, Schäuferla und Rehbraten – und ab 14 Uhr können Besucher sich bei Kaffee und Kuchen zusammensetzen und die Feierlichkeiten genießen. Bereits ab 15 Uhr gibt es eine musikalische Untermalung durch die “Schorgasttaler Blasmusik“.
Am Montag klingt die Kerwa langsam aus: Ab 16 Uhr spielen die “Wirtshausmusikanten aus dem Frankenwald“.
Wissenswertes zur Ortschaft
Was viele nicht wissen: Die Christuskirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Neuenmarkt ist die einzige Eisenbahnerkirche Europas! Der Bau des Gotteshauses war ein Geschenk an die Eisenbahnergemeinde Neuenmarkt, in der früher bis zu 500 Menschen als Lokführer, Rangierer, Schaffner oder Gleisarbeiter bei der Reichsbahn arbeiteten. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn wuchs der zuvor unbedeutende Ort Neuenmarkt am Fuße der „Schiefen Ebene“ ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer beträchtlichen Gemeinde heran. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche am Ort wurde im Laufe der Jahre immer größer. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges verhinderte jedoch den Kirchenbau. Unermüdlich warb der Hilfsgeistliche Otto Rupprecht in den Folgejahren weit über die Region hinaus in der ganzen Bayerischen Landeskirche um Gelder. Unzählige Spenden zu 20 Pfennig für je fünf Backsteine, die Hilfe der Reichsbahn und der aufopferungsvolle Einsatz der ansässigen Bürger, ließen das Projekt doch noch Realität werden. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde die Kirche im Jahre 1926 vollendet und geweiht. Manches im Inneren der Kirche mag den Besucher an den Wartesaal eines Bahnhofes erinnern, aber das ist ja auch der eigentliche Sinn einer Kirche: Wartesaal für den Zug des Glaubens, der in Gottes Ewigkeit fährt.
Kirchweihs-Ursprung
Seit 1926 wird am ersten Juni-Sonntag traditionsgemäß die Kirchweihe gefeiert. Im Laufe der Jahre wurden die (weltlichen) Feierlichkeiten sogar auf die Tage vor dem ersten Juni- Sonntag und dem Montag danach ausgedehnt. Im Mittelpunkt einer jeden Kirchweih steht das jährliche Gedächtnisfest der Kirchenweihe. Der Kirchweihgottesdienst beginnt am Sonntag um 9.30 Uhr und wird von Pfarrer Stefan Schleicher gehalten. Über die Einweihung der protestantischen Kirche in Neuenmarkt ist in der Chronik zu lesen, dass das Fest der Kirchenweihe am 6. Juni 1926 – „vom schönsten Wetter begünstigt“ – einen herrlichen Verlauf nahm. Nach dem Gottesdienst setzte sich um 14 Uhr der Festzug nach der Kirche in Bewegung. Eine tausendköpfige Menschenmenge erwartete den Festzug. In kurzer Zeit war die Kirche mit nahezu 600 Andächtigen dicht gefüllt, heißt es in der Chronik weiter. Eine Zahl, die heute kaum noch erreicht wird. Werner Reißaus