Es klingt so leicht: Ein neues Badezimmer soll's sein. Doch wer sich mit dem Thema beschäftigt, merkt schnell, dass sich damit eine ganze Reihe Fragen ergibt. Welche Trends sind beispielsweise bei der Badplanung gerade angesagt? Welche technischen Entwicklungen sind wichtig, und auf welche Gadgets kann verzichtet werden? Macht eine Wasserspar-Armatur schon ein nachhaltiges Bad? Und warum eigentlich war das Badezimmer jahrzehntelang nur ein weißer Raum mit Toilette, Wanne und Waschbecken?
Das Badezimmer wird smart
Wie sieht das Badezimmer der Zukunft aus? Gibt es hier noch viel Neues zu erwarten oder ist das Wichtigste nicht schon längst umgesetzt? Tatsache ist: Auf vielen Ebenen bietet der State of the Art schon höchsten Komfort. Funktional ist mit Dusch-WCs, bodenebenen Duschen und programmierbaren Armaturen schon ein sehr hoher technischer Standard erreicht, der für die nächsten Jahre eher evolutionäre als revolutionäre Entwicklungen erwarten lässt. Spätestens mit der Etablierung von LED und Niedervolt-Technologie ist die Verknüpfung des Bades mit smarten Features kein Problem mehr. Mit Bluetooth werden intelligente Spiegelschränke, Dusch-WCs oder Soundsysteme für das Badezimmer mit dem Smartphone, Alexa oder anderen Tools verbunden und können in die alltägliche Routine integriert werden. Benutzerprofile für smarte Duschsysteme können individuell eingestellt und abgerufen werden. Per Geste wird bei Armaturen der Wasserfluss gestartet und gestoppt, und das Dusch-WC hat sich zwischenzeitlich zum technischen Lifestyle-Produkt entwickelt. In Verknüpfung mit der Haustechnik bieten sich zudem Möglichkeiten, durch Energiemanagement Kosten zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten.
Das Badezimmer wird grün...
Der Wunsch nach mehr Natürlichkeit und das Bekenntnis zu nachhaltigem Handeln finden auch Ausdruck im Einrichtungsstil. So wird Holz im Badezimmer heute wieder stärker nachgefragt und von Markenunternehmen in hoher Qualität angeboten: Es ist nicht nur das natürlichste, sondern wohl auch das wohnlichste Material und eignet sich bei entsprechender Oberflächenbehandlung durchaus für den Einsatz im Badezimmer.
Und schließlich: Auch Symbolpolitik kann große Kraft entfalten - genauso wie die symbolische Kraft von Bildern bei der Gestaltung eines grünen Badezimmers. Zudem zahlt eine natürliche oder naturnahe Gestaltung in hohem Maß in die Aufenthaltsqualität des Bades ein. Das Interior Design kann dabei schlicht, einfach und reduziert sein, um die Nachhaltigkeit zu betonen. Es kann aber auch natürliche Elemente zitieren, um ein grünes Feeling zu erzielen: etwa durch florale Muster und Tapeten, Dschungel-Atmosphäre, Pflanzen, Deko, natürliche Materialien und Oberflächen, mit im Tagesverlauf variierenden Lichtprogrammen oder schlicht durch den Einsatz der aktuell sicherlich nicht umsonst so angesagten Farbe Grün. Dabei muss die Natur auch nicht unbedingt echt sein: Auch hochwertige Oberflächen in natürlicher Optik schaffen ein grünes Wohlfühl-Ambiente und können stellvertretend für eine naturorientierte Haltung stehen. Denn die Markenhersteller machen es ihren Kunden heute einfacher, nachhaltig zu kaufen - etwa mit Umweltsiegel-bestückten Möbeln, nachhaltiger Unternehmenspolitik und nachhaltigen Produktkonzepten, wenn etwa Plattenmaterial mit hohen Anteilen aus recyceltem Holz verwendet wird.
...und nachhaltig!
Auch in der Sanitärwirtschaft ist das Thema Nachhaltigkeit das wohl wichtigste Trendthema - sowohl bei der wohnlichen Gestaltung des Badezimmers als auch bei der technischen Ausstattung. Wassersparende Armaturen, die ohne Komfortverlust bei der Dusche und am Waschtisch auskommen, reduzieren den Wasserverbrauch auf ein Minimum. Gradgenaue Thermostat-Armaturen helfen, beim Duschen und in der Badewanne Energie und Wasser zu sparen - lange Einstellversuche werden vermieden, und Wasserstop- und -start beim Einseifen kann wassersparend und ohne Wärmeverlust erfolgen. Spülrandlose WCs benötigen weniger Reinigungsmittel und produzieren weniger Aerosole; Dusch-WCs reinigen gründlich mit Wasser und helfen, feuchtes Toilettenpapier zu sparen; auch eine WC-Betätigungsplatte mit 2-Mengen-Funktion hilft, Wasser und Reinigungsmittel einzusparen. Berührungslose Armaturen und leichter sauber zu haltende Oberflächen helfen nicht nur der Natur, sondern erhöhen auch den Hygienestandard. Nachhaltige Materialien wie Keramik und langlebiges Design machen das Badezimmer zu einem der am nachhaltigsten gestalteten Räume im Haus.
Das Badezimmer ist Lifestyle-Raum
Es wird möbeliger, stofflicher, flexibler und schöner im neuen Lifestyle-Bad. Über die letzten Jahre hat das Badezimmer eine kontinuierliche Aufwertung erfahren. Wohnlichkeit, Zeitgeist, Mode und Stil, aber auch moderne Nutzungskonzepte für mehr Aufenthaltsqualität und gesundheitsrelevante Aktivitäten lauten heute die Wünsche in Verbindung mit einem neuen Badezimmer. Das Bad gilt als der intime, letzte Rückzugsbereich, in dem man es sich - ganz egoistisch und im Sinne eines achtsamen Umgangs mit sich selbst - einfach gut gehen lassen will. Ein Private Spa erfüllt nicht nur die Grundfunktionen der Körperhygiene, sondern holt das Wellness-Erlebnis öffentlicher Spa-Bäder nach Hause. Gefragt sind auch immer mehr farbige Einrichtungskonzepte und natürliche Materialien. Auch ausgefeilte, personalisierbare Lichtszenarien erhöhen den Erlebnisfaktor. Alles ist möglich - das Badezimmer wird immer mehr zum Lifestyle-Zimmer. VDS