Wurde früher nur eine kurze Runde draußen gesonnt, gesessen oder gegessen, wird inzwischen das komplette Leben in den Sommermonaten nach draußen verlagert. Selbst wenn kein großzügiger Garten zur Verfügung steht, wird in variabler Reihenfolge auf Balkon und Terrasse gegrillt und gekocht, gegessen und getrunken, gearbeitet und gefaulenzt, gegärtnert und geerntet und am allerliebsten bei tropischen Sommernächten auch noch draußen genächtigt. Dass das auf auch auf kleinem Raum funktioniert, ist der Meta-Trend, der in diesem Jahr weitere Perfektionierung erfährt.
Funktionalität ist angesagt
Auf der Terrasse und auf dem Balkon darf alles passieren – und die Voraussetzungen dafür wollen am liebsten fest installiert werden. Damit der Mikro-Lebensraum jeglichem Bedürfnis gerecht werden kann, drehen sich viele Trends um Funktionalität. Weil auch die kleinste Outdoor-Lounge zum Freiluft-Apartment mit allen Aktivitätsoptionen werden soll, sind Outdoor-Kochgerätschaften auch in urbanen Ausmessungen und kompakt zu haben. Als Mikro-Grills mit Mini-Backofen zum Beispiel – und bestückbar mit Woks, Pfannen, Kochplatten oder Pizzasteinen.
Sitz- und Tafelmöbel sind gleichzeitig Chill- und Schlafgelegenheiten und als Multifunktionsobjekte gleichermaßen bequem wie robust angelegt. Als klarer Hype gelten wetter- und wasserfeste Polster-Varianten, die immer draußen bleiben und alles erlauben, was mit spontanem oder geplantem Genuss und sogar mit dem Homeoffice zu tun hat. Wer beim Kuscheln, Essen, Trinken und Chillen stattdessen gern komplett am Boden bleibt, wählt aus dem wachsenden Angebot rund um Outdoor-Teppiche, Kissen und Decken.
In die Höhe statt in die Breite
Aber auch abheben ist ein alter neuer Trend. Die Liebe zur Hängematte symbolisiert den allgemeinen Trend zur Raumöffnung nach oben. Kubikmeter nutzen statt nur Quadratmeter: Auch die Gärtnerei auf kleinerem Outer Space funktioniert immer besser dank kompakter Vertikal-Lösungen – inzwischen darf und kann sehr viel über sich hinaus oder einfach runter wachsen. Ein Anbau- oder Anschau-Dschungel ist inzwischen ein echtes Must-have für kleine und große Vorbauten, die möglichst multifunktional gestaltet werden sollen.
Großer Trend ist auch die bewachsene Pergola, die freizügigen Terrassen in der Stadt und auf dem Land gleichermaßen Schutz wie schickes Outfit liefert.
Mut zur Farbe
Dschungelig, erdig, behaglich: Ist angesagt. Obwohl Pantone als Trendfarbe 2025 Mocha Mousse ausgibt und zurückhaltende Naturtöne boomen, scheinen Trendsetter die Ausschließlichkeit und Einheitlichkeit von ruhiger und reduzierter Kolorierung langsam langweilig zu finden. Trendscouts spüren neuen Mut zu bunten Kontrasten und ausgefallenen Mustern, auch zu haptischen Designs, wo Farben noch Struktur bekommen – und sinnübergreifend Freude bereiten. Komplett wild wird es allerdings nicht: Zunächst geht es in diesem Jahr darum, Akzente zu setzen – die prima kombinierbar sind mit noch mehr Farbe, aber eben auch im Kontext mit der zurückhaltenden Tonart Spaß machen.
Natürlichkeit punktet
Organisch-lebendig dominiert auch bei Möbeln und Baustoffen. Holz, Rattan, Bambus, Teak und andere Naturmaterialien boomen in diesem Sommer – draußen wie drinnen. Erstens, weil Natürlichkeit prinzipiell punktet und zweitens, weil outdoor mehr denn je mit Oasen-Faktor gearbeitet werden will. Der wiederum nicht nur auf die exotische Art, sondern gleichermaßen heimattreu funktioniert: Naturstoffe, die sich fast nahtlos ans umliegende Draußen anpassen, lassen auf eine besonders achtsame Weise die oft sehr harten Grenzen zwischen indoor und outdoor verschwimmen. Sie bringen generell mehr Natur in den oft technisch definierten Alltag.
Eine Frage der Accessoires
Auch beim Thema Beleuchtung geht der Trend konsequent weg von der künstlichen Supererhellung und hin zur Stimmungsmache. Außenlichter, Lichterketten, Laternen, Windlichter, Leuchter sollen schön sein – und über optimale Platzierung nichts als Behaglichkeit zaubern. Der Trick in diesem Jahr: Verschiedene Lichtquellen in unterschiedlichen Höhen zu kombinieren.
Auch andere nützliche Accessoires dürfen gerne schön sein. Regale, Blumentöpfe, Kisten und Kästen, Gießkannen und Sprüher, Brunnen und Vogelbäder: Für den passenden Style stehen Varianten mit den Überschriften Boho, Akzentfarben oder im faktisch nachhaltigen Vintage-Look zur Debatte. Annette Gropp