Endlich ist es an diesem Wochenende soweit! 122 Tage nach dem letzten Brose-BBL-Spiel (Play-Off-Viertelfinale gegen Ludwigsburg) startet die Bundesliga-Saison für die Schützlinge von Johan Roijakkers mit der Auswärtsaufgabe in seiner „alten Heimat“ Göttingen. Wenn man dem Spruch, „Eine verpatzte Generalprobe sorgt für eine gelungene Premiere“, Glauben schenken darf, dann dürfen die Bamberger voller Optimismus dem Auftakt entgegensehen.
Gewaltiger Tiefschlag
Das Brose-Team und die gesamte Anhängerschaft in „Freak City“ musste mit dem völlig unerwarteten Ausscheiden in der Basketball Champions League einen gewaltigen Tiefschlag hinnehmen. Dieser völlig vermasselte Auftritt im ersten Pflichtspiel der neuen Spielzeit hat die bittere Konsequenz, dass in Bamberg erstmals seit der Saison 2003/04 keine internationalen Begegnungen stattfinden.
122 Tage
sind seit dem letzten Brose-BBL-Spiel vergangen
Mit diesem schweren Rucksack auf dem Rücken müssen Team und Umfeld erst einmal zurechtkommen, entscheidend wird sein wie schnell diese Niederlage von Tallinn im Kopf aufgearbeitet werden kann. Nur ein erfolgreicher Start im BBL-Oberhaus kann ein derartiges Ereignis gut verkraften lassen, ein Fehlstart würde wohl für einen gewaltigen Abwärtsstrudel sorgen. Göttingen, Gießen, Ulm, Heidelberg und Braunschweig – das erste Quintett der Brose-Gegner fällt unter die Kategorie „machbar“, ehe am 31. Oktober der Euroleague-Teilnehmer und Meister Alba Berlin seine Visitenkarte in der Brose Arena abgibt.
Umbruch bei den Ausländern
Auch in diesem Jahr gab es in der Brose-Mannschaft wieder einen größeren Umbruch, was aber vor allem die Ausländer-Positionen betrifft. Fieler (nach Japan), Hall (Mailand), Kravish (Istanbul), Vitali (Venedig) – allesamt Leistungsträger des Vorjahres, die erst einmal kompensiert müssen. Doch in den Vorbereitungsspielen bewiesen die ausländischen Neuverpflichtungen gute Ansätze, allen voran Justin Robinson (aus Pesaro), Omar Prewitt (Nymburk) oder Martinas Geben (Kaunas). Umso ernüchternder war die Partie in Estland und hier genau genommen auch nur die letzten 13 Minuten, als die Favoriten einen 20-Punkte-Vorsprung leichtfertig vergaben. Auch der nachverpflichtete Frankie Ferrari (für Jamel Morris) fügte sich schnell ins Team ein und führte klug Regie. Umbruch ja, aber nicht auf den deutschen Positionen. Mit Ausnahme von Bennet Hundt (nach Oldenburg) sind alle Leistungsträger an Bord. Das Trio Christian Sengfelder/Kenneth Ogbe/Dominic Lockhart wird zu großer Freude vieler Fans ergänzt mit Heimkehrer Patrick Heckmann, der bereits von 2015 bis 2019 das Brose-Trikot trug. Last but not least: Johan Roijakkers ist überzeugt davon, dass Nachwuchsspieler Elias Baggette in den kommenden Jahren ein wichtiger Faktor im Brose-Spiel werden wird.
„Sechster„ Mann
Bleibt noch das große Zuschauer-Fragezeichen: Wie schnell und wie viele Fans kommen nach der eineinhalbjährigen Pandemie-Pause zurück? Eines steht fest: Auch wenn es auf Anhieb keine „Frankenhölle“ früherer Tage geben wird, die „Freaks“ sind sicher ein gewaltiger Push-Faktor, der in heiklen Phasen als „sechster“ Mann hilfreich ist. Von offizieller Seite kommt eine frohe Kunde: Aufgrund der hohen Impfquote von 99 Prozent und der Bereitschaft aller am Spielbetrieb Beteiligten, sich und andere zu schützen, erhoffen sich die easy-Credit BBL-Verantwortlichen eine „hoffentlich berechenbare Spielzeit“ durchführen zu können. Mit einem Brose-Startsieg? Bertram Wagner