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Brose Bamberg startet in die Basketball-Saison 2022/2023

Mit dem EM-Hype und einem „Wow" geht das deutschen Basketball-Oberhaus in die neue Spielzeit

Brose Bamberg startet in die Basketball-Saison 2022/2023

Es ist angerichtet in der Brose Arena: Zum Saisonstart der Bamberger kommt der deutsche Meister Alba Berlin nach „Freak City" (Bild oben). Somit feiern am ersten Spieltag auch Patrick Heckmann und Johannes Thieman (Bild unten) ein Wiedersehen. FOTOS: BERTRAM WAGNER

30.09.2022

Vor der 57. easyCredit BBL-Saison, die am vergangenen Mittwochabend mit dem „Preview-Game“ des letztjährigen Double-Gewinners Alba Berlin gegen die Veolia Towers Hamburg eröffnetwurde, stellt sich eine Frage: Können die Wellen der Euphorie, die bei der Basketball-Europameisterschaft in Köln und Berlin – auch durch den Gewinn der Bronze-Medaille für die deutsche Nationalmannschaft – erzeugt wurden, in die 18 Arenen der Bundesligisten transportiert werden? Oder verfliegt der unerwartete Hype so schnell wieder wie er eingesetzt hat? Es passt ins gegenwärtige positive Bild, dass das nationale Oberhaus mit dem Leitsatz „This is just (Es ist einfach) ... Wow!“ in die neue Spielzeit geht.

Philosophie und Kontinuität

Als meist genannter Titelfavorit gehen die Albatrosse" aus der Hauptstadt, die zum Bamberger Saisonauftakt bereits am Sonntagnachmittag (15 Uhr) ihre Visitenkarte in der Brose Arena abgeben, in die Saison 2022/23. Es sind vor allem die Spielphilosophie und die Kader-Kontinuität - nur Oscar da Silva verließ Alba - beim zuletzt dreimaligen Serienmeister, die ihn als heißen" Tipp für die Meistertrophäe werden lassen. Dass die Berliner auf fünf EM-Akteure in der Vorbereitung verzichten mussten, dürften sie verschmerzen können. Es ist mehr ein Indiz für die hohe Qualität des Meisters.

Bamberg gegen Berlin - das war viele Jahre der BBL-Klassiker, bei dem die Franken als „Alba-Killer" begeisterten. Diese glorreichen Brose-Zeiten sind vorbei, derzeit liegen Basketballwelten dazwischen. Alba Berlin - übrigens mit drei Ex-Brose Akteuren (Maodo Lo, Johannes Thiemann und Louis Olinde) - ein renommierter Euroleague-Teilnehmer. Die Bamberger nur im niederklassigen FIBA Europe Cup, nachdem sie beim Qualifikationsturnier für die Championsleague gegen den Gastgeber in Lissabon den Kürzeren zogen.

Die nächsten Wochen werden zeigen wie die Amiel-Schützlinge diesen internationalen Tiefschlag verdaut haben. Nichtsdestotrotz: Das minimale Saisonziel muss Play-off-Plätze heißen. Seit der Saison 2000/01 waren die Bamberger immer dabei, auch wenn es in den vergangenen Jahren eng wurde.

Die Bayern haben nachgelegt

Zurück zur BBL-Spitze: Da gilt der FC Bayern München Basketball mit dem neuen Spielführer Vladimir Lucic wohl als der größte Herausforderer. Damit der FCB den Spagat BBL-Euroleague-Pokal (1. Runde am 16. Oktober in Bamberg) besser als in den Vorjahren meistert, haben die Oberbayern vor allem auf den deutschen Positionen gut nachgelegt. Zusammen mit dem kurz vor der EM eingebürgerten Nick Weiler-Babb gehören der frühere Brose-Center Elias Harris, der NBA-Akteur Isaac Bongo und Olympiateilnehmer Niklas Wimberg zum illustren Bayern-Kader.

Hinter diesen Schwergewichten gibt es sicher eine Handvoll Mannschaften, die es unter die Top Four schaffen können. Dazu gehört der letztjährige Abstiegskandidat EWE Baskets Oldenburg mit dem neuem Headcoach Pedro Calles, die Halbfinalisten der Vorsaison aus Bonn und Ludwigsburg und wohl auch die Niners aus Chemnitz, die international auf Brose Bamberg treffen. Mit großem Interesse wird man in „Freak City" sicher den Weg von ratiopharm ulm verfolgen, wo der ehemalige Brose-Publikumsliebling Anton Gavel Premiere als BBL-Headcoach hat.

Zehn Teams international

Sicher hat die heimische EM viel Eigenwerbung gemacht für die Sportart, doch diese Euphorie in die Liga zu transportieren, ist kein Selbstläufer. Dazu bedarf es wohl überlegte Marketingstrategien und Medienarbeit. Dass zehn deutsche Teams international auf Korbjagd gehen, ist hilfreich für ein gesteigertes Interesse. Aber eine DBB-Medaille macht noch keinen BBL-Hype.

BBL-Geschäftsführer Stefan Holz gab zwar auf der offiziellen Tipp-Off-Veranstaltung bekannt, dass die Liga nach den „Einschlägen“ in den Corona-Jahren wieder auf einem Wachstumspfad Richtung 125 Millionen Umsatz ohne Staatshilfen sei. Die Vor-Corona-Zahlen könnten heuer aber noch nicht erreicht werden. Zudem schwebt die Pandemie in den kommenden Monaten wie ein Damoklesschwert über dem Spielbetrieb. Maskenpflicht und Zuschauerbeschränkungen würden die Entwicklung bremsen.

EM-Asse trumpfen auf

Die gefeierten Nationalspieler sind zurück bei ihren Vereinen, die Hälfte der Medaillengewinner hat einen Vertrag bei einem BBL-Team: mit Nick Weiler Babb, Andi Obst (beide FC Bayern) sowie Christian Sengfelder (Bamberg) sogar drei Spieler in Bayern. Und bereits am Sonntag kreuzen mit den Berlinern Maodo Lo und Johannes Thiemann zwei weitere EM-Asse in Bamberg auf. Die EM ist glorreiche Geschichte, jetzt geht es mit ,,Wow" in die BBL-Saison! Bertram Wagner

So startet Brose Bamberg in die BBL-Saison

Sonntag, 2. Oktober, 15 Uhr: Alba Berlin (H)
Dienstag, 4. Oktober, 19 Uhr: Hakro Merlins Crailsheim (A)
Samstag, 8. Oktober, 20.30 Uhr: Telekom Baskets Bonn (A)
Sonntag, 23. Oktober, 18 Uhr: MHP Riesen Ludwigsburg (A)
Freitag, 28. Oktober, 18.30 Uhr: Veolia Towers Hamburg (H)

H = Heimspiel; A = Auswärtsspiel