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Ganz schön schräg

Badezimmer mit Dachschrägen richtig planen und gestalten

Ganz schön schräg

Bei ausreichend Tageslicht oder mit Blick in die Sterne kann man hier sein Bad genießen. FOTO: ZABANSKI - STOCK.ADOBE.COM

27.01.2023

Bäder mit Dachschrägen stellen für viele Hausbesitzer eine Herausforderung dar, denn bei der richtigen Raumaufteilung und Umsetzung muss einiges bedacht werden. Teilweise sind sogar individuell angefertigte Lösungen notwendig. Wie der Traum vom Luxusbad trotz Dachschrägen möglich ist, zeigen wir hier.

Planung ist alles

Zuallererst sollte man sich den Grundriss des Raumes aufzeichnen und dabei Türen, Fenster und natürlich Dachschrägen mit einplanen. Es empfiehlt sich, den Plan mehrmals zu kopieren nun können verschiedene Anordnungsszenarien durchgespielt werden. Wo finden Waschtisch, Toilette, Badewanne und Dusche am besten Platz? Denn nicht immer lassen sich die einzelnen Elemente dort platzieren, wo man sie gerne hätte. Hier sind daher clevere Lösungen gefragt.

Die vorhandenen Schrägen bieten meist den idealen Platz für WC und Badewanne - denn hier muss die Stehhöhe von 1,90 Meter (aktuell gültiger Wert in Deutschland) nicht zwingend berücksichtigt werden. Schon ab 1,30 Meter kann eine Toilette und ab 1,50 Meter eine Badewanne installiert werden (Maße beziehen sich auf die Hinterkante). Anders sieht es da bei Waschtisch und Dusche aus. Das Waschbecken sollte am besten an einer geraden Wand mit viel Lichteinfall platziert werden. Ist dies nicht möglich, kann vor einer Schräge beispielsweise eine Trockenbauwand eingezogen werden. Der Platz dahinter eignet sich dann als Versteck für Rohre und Kabel, als Stauraum oder eventuell sogar für die Toilette. Wenn man vor dem Waschbecken steht, sollten in jedem Fall zwischen Kopf und Decke mindestens 40 Zentimeter Abstand sein.

Kopffreiheit beim Duschen

Für den Duschbereich sollte auf jeden Fall eine Stehhöhe von 2,30 Meter eingeplant sein. Muss die Dusche zwingend unter einer Schräge platziert werden, so gibt es hier zahlreiche Lösungen. Beispielsweise kann die Dusche weiter in die Raummitte gezogen werden, um an Höhe zu gewinnen. So entsteht ein großzügiger Duschbereich und der Platz unter der Schräge kann als Sitzgelegenheit genutzt werden.

Duschkabinen in Standardmaßen liefern bei kleinen und schrägen Bädern oft nicht die passende Lösung. Mit maßangefertigten Duschwänden und Glastüren ist man auf der sicheren Seite und die Elemente fügen sich perfekt in die Ecken und Schrägen des Badezimmers ein.

Wer die Dusche nicht unter der Schräge platzieren will, kann sie mittels einer Trockenbauwand direkt in den Raum hinein verlagern. Auch hier kann - ähnlich wie beim Waschbecken - der entstehende Leerraum perfekt als Aufbewahrungsort genutzt werden.

Dämmung und Statik beachten

Was neben der Dachneigung und der daraus resultierenden Raumhöhe auf jeden Fall nicht außer Acht gelassen werden darf, sind Statik und Dämmung. Die Decke der unter dem Bad liegenden Etage muss ausreichend tragfähig sein, um darüber eine Badewanne installieren zu können. Bei einem Neubau oder einer Renovierung ist es wichtig, zuvor die entsprechenden Genehmigungen zu prüfen oder einzuholen.

Darüber hinaus stellt das Bad unter dem Dach spezielle Anforderungen an die Dämmung. Der Raum sollte nicht nur gut isoliert werden, sondern für Feuchtbereiche geeignet sein. Eine spezielle Trittschall-Dämmung verhindert, dass in Räumen unter dem jeder Schritt Badezimmer zu hören ist.

Stauraum schaffen

Die Badaufteilung abgeschlossen ist nun nahezu und die Sanitärobjekte haben ihren Platz gefunden. Doch wohin mit Handtüchern, Föhn, Kosmetika und Co.? Da in Bädern mit Dachschrägen häufig ungenutzte Ecken und Nischen entstehen, können diese direkt für die Aufbewahrung der Badutensilien herhalten. Maßgefertigte Möbel, wie niedrige Schränke, speziell an Nischen angepasste Regale oder auch Rollcontainer liefern viel Stauraum und füllen den vorhandenen Platz optimal aus. Wer einigermaßen handwerklich begabt und noch dazu kreativ ist, zaubert aus einem kleinen schrägen Bad ein wahres Raumwunder.

Licht und Schatten

Da Bäder mit Dachschrägen meist klein ausfallen und die Schrägen den Raum optisch nach unten drücken, sollten immer helle Farben für Decke und Wände genutzt werden. Weiß, Creme und andere helle Farbnuancen lassen den Raum viel größer wirken - ebenso wie große helle Fliesen. Kleine Muster und dunkle Farben machen den Raum hingegen nur unruhig und klein.

Neben den Wandfarben spielt auch das Licht eine wichtige Rolle. Große Dachfenster lassen zum Beispiel Tageslicht herein und ermöglichen beim Bad unter der Schräge sogar den Blick in die Sterne. Ist ein Tageslichtbad nicht möglich, kann mit vielen Lichtquellen und Spiegelflächen gearbeitet werden. Neben dem Hauptlicht, welches das ganze Bad erhellt, schaffen besonders Decken- und Bodenstrahler, Lichtschienen oder Spotlichter an den Dachschrägen eine angenehme Beleuchtung und wohlige Atmosphäre. LED-beleuchtete Spiegelflächen oder Spiegelschränke schaffen ebenfalls Helligkeit. Sina Kemnitz