Vielleicht hat man gerade erst eine Immobilie neu gekauft oder man lebt schon seit einigen Jahren im Eigenheim, doch irgendwann steht man vor der Frage: Wann müssen die Fenster erneuert werden? Die Vorteile neuer Fenster liegen klar auf der Hand: besserer Schutz vor der Kälte im Winter, bares Geld sparen durch niedrige Energiekosten, besserer Einbruch- und Schallschutz. Trotzdem: Der Austausch von alten Fenstern kostet viel Geld. Wann lohnt sich der Schritt?
Eine Frage des Alters
Alte Fenster sind nicht richtig dicht und haben einen hohen Energieverlust. Daher sollten sie so bald wie möglich ausgetauscht werden. Wie alt die Fenster im eigenen Haus tatsächlich sind, kann man schnell selbst herausfinden: Die Angaben zum Baujahr und der Typenbezeichnung sind im Rahmen zu finden. Je nach Baujahr unterscheiden sich die Fenstertypen: Bis 1978 hat man einfach verglaste Fenster verbaut. Bis 1994 gab es dann Isolierglas-Fenster, die 1995 von einer Wärmeschutzverglasung mit 2-Scheiben-Aufbau abgelöst wurden. Der heutige Standard besteht inzwischen aus einer Dreifachverglasung.
Der U-Wert des Fensters
Anhand des Fensteralters kann man den sogenannten U-Wert – den Wärmedurchgangskoeffizienten – bestimmen. Dieser Wert gibt den Wärmeverlust von Fenstern, Haus- und Balkontüren an. Je niedriger der U-Wert ist, desto mehr Energiekosten werden eingespart. Sowohl der Wärmeverlust im Winter als auch die Durchlässigkeit der Wärme im Sommer sind geringer.
Fenster aus den 90ern haben einen U-Wert von ungefähr 2,8 bis 3,0 W/(m²K). Das ist heutzutage bei Weitem zu viel: Die Mindestanforderung beträgt mittlerweile 1,3 W/(m²K). Mit einer Zweifachverglasung lassen sich Werte von bis zu 1,2W/(m²K) erreichen, mit speziellen Dreifachverglasungen sind sogar Werte von bis zu 0,79 W/(m²K) möglich. Fachleute können vor Ort präzise den U-Wert von Fenstern bestimmen.
Energieverlust durch undichte Fenster
Undichte Fenster sind eine extreme Schwachstelle für das ganze Haus. Die Folgen: Im Winter dringt kalte Luft hinein, während wertvolle Wärme verloren geht. Im Umkehrschluss dringt im Sommer die Hitze hinein. Über undichte Fenster gehen circa 15 Prozent der wertvollen Energie verloren.
Man kann schnell und einfach selbst überprüfen, ob die eigenen Fenster undicht sind. Die erste Möglichkeit besteht darin, dass man eine Flamme an den Fensterrahmen hält. Flackert die Flamme, dann dringt Luft hindurch und das Fenster ist undicht. Die zweite Möglichkeit, die Dichte eines Fensters zu überprüfen, besteht aus einem Blatt Papier, das man zwischen Rahmen und Fensterflügel einspannt. Bei einem undichten Fenster kann man dieses Blatt problemlos herausziehen. Im Zweifel sollte man aber immer den Fachmann fragen.
Fachmännische Beratung
Müssen die Fenster nun erneuert werden, gibt es zahlreiche Varianten, aus denen man das geeignete Modell aussuchen kann. Wärme-, Schall- und Einbruchschutz, Design, darüber hinaus Schutz vor Schimmelbildung: Die Leistungsmöglichkeiten von neuen Fenstern sind umfangreich. Doch jedes Haus hat durch seine eigene Bauweise individuelle Anforderungen. Welches Fenster in den eigenen vier Wänden Sinn macht, findet man nur durch eine fachmännische Beratung heraus. Fensterbau-Experten betrachten bei der Modernisierung das Eigenheimals Ganzes und können so bei der Erneuerung der Fenster ein passendes Lüftungskonzept entwickeln. Somit bekommt das persönliche Eigenheim die individuell beste Fenster-Lösung. Lukas Pitule
Staatliche Förderung
Der Staat belohnt den Wechsel zu neuen Fenstern und damit die Senkung von CO2-Emissionen als wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Fachleute können dazu umfangreich beraten.