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Barrierefreiheit in Haus und Garten

Ein barrierefreies Zuhause bietet Flexibilität und Unabhängigkeit in allen Lebenslagen

15.10.2022
Nur zwei Prozent aller Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland sind barrierefrei. FOTO: ADOBE STOCK
Nur zwei Prozent aller Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland sind barrierefrei. FOTO: ADOBE STOCK

Ob aufgrund körperlichen einer Einschränkung oder als Vorsorge fürs Alter - Barrierefreiheit im eigenen Zuhause kann immer zum Thema werden. Wer möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben möchte, sollte sich deshalb schon frühzeitig damit auseinandersetzen. Dabei muss einiges beachtet werden und es können die verschiedensten Umbauten in Betracht gezogen werden, damit der Alltag so lange wie möglich ohne fremde Hilfe zu bewältigen ist.

Barrierefreiheit schon beim Bau berücksichtigen

Möchte man Barrierefreiheit bereits beim Neubau miteinbeziehen, um späteren Umbaukosten vorzubeugen, so sollte man dafür sorgen, dass das Haus unproblematisch erreichbar ist. Zudem bietet es sich an, einen Bungalow als Gebäudeform zu wählen, da so der Transport in höhere Stockwerke später nicht relevant ist. Benötigt man mehr Platz und somit weitere Stockwerke, sollten die Treppen für den Einbau eines Treppenliftes geeignet sein oder man plant einen Aufzug in das Gebäude mit ein. Grundsätzlich ist auf eine großzügige und offene Raumplanung zu setzen. Türen müssen dabei mit mindestens 90 Zentimetern breit genug sein, sodass ein Rollstuhl hindurch passen kann. Auf Tür- und Bodenschwellen sollte zudem möglichst verzichtet werden.

Barrierefreies Bad

Im Badezimmer ist es insbesondere bei der Dusche wichtig, diese nicht zu klein zu planen, sodass im Nachhinein noch Sitzgelegenheiten eingebaut werden können oder auch eine zweite Person problemlos Hilfestellung leisten kann. Eine ebenerdige Dusche erleichtert den Duschvorgang zudem erheblich, diese kann aber auch nachträglich noch ein- und umgebaut werden. Die Badewanne kann im Alter auch immer mehr zu einem Problem werden, weshalb der Rand der Wanne nicht zu hoch geplant werden und die Möglichkeit bestehen sollte, einen Badewannenlift nachträglich einzubauen. Die Toilette sollte nicht zu niedrig eingesetzt werden, kann aber im Nachhinein auch noch durch spezielle Toilettensitze oder Aufsätze erhöht werden.

Zugänglicher Wohnbereich

In der Küche sollten Arbeitsflächen und Elektrogeräte wie Spülmaschine oder Backofen gut erreichbar in einer angemessenen Höhe verbaut werden. Im Schlafzimmer ist ein hohes Bettgestell praktisch im Hinblick auf Barrierefreiheit. Dabei sollte die Möglichkeit bestehen, das Bett von mindestens drei Seiten zugänglich zu machen. Grundsätzlich sollten alle Räume möglichst offen gestaltet sein, sodass breite Gänge bestehen bleiben, die den Durchgang ermöglichen. Bei Teppichböden empfiehlt es sich, diese fest zu verkleben, um die Sturzgefahr zu reduzieren. Bei Fenstern und Türen muss darauf geachtet werden, dass Griffe möglichst nicht höher als 1,30 Meter angebracht sind. Grundsätzlich kann man auch nachträglich im gesamten Haus noch Stützgriffe und Handläufe an den Wänden anbringen.

Alles rund ums Haus

Barrierefreiheit hört allerdings nicht an der Haustür auf. Auch alle Wege, die sich zum Haus und um dieses herum befinden, müssen in ihrer Breite und Befestigung so optimiert werden, dass sie beispielsweise ein Rollstuhlfahrer benutzen könnte. Dabei sollte der Bodenbelag immer rutschfest sein, dafür bieten sich zum Beispiel wasserdurchlässige Dränsteine oder Natursteinpflaster an. Wichtig ist auch, dass diese möglichst eben und bündig verlegt werden, um auch im Garten das Risiko für Stolperfallen zu verringern. Anstatt normaler Beete können rollstuhlgerechte Hochbeete mit circa 65 Zentimetern Höhe verwendet werden, sodass die Beete möglichst leicht erreichbar sind. Um den Aufwand der Gartenpflege möglichst gering zu halten, muss man auch bei der Wahl der Pflanzen darauf achten, dass diese langfristig pflegeleicht sind. So sind beispielsweise hohe Hecken oder Obstbäume, die regelmäßig abgeerntet werden müssen, auf Dauer nicht so leicht zu pflegen. Celine Schmidt