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Meister werden

Stolze Leistung mit konkretem Nutzen: Alles rund um die Weiterbildung zur Führungskraft

Meister werden

FOTO: LOTHAR DRECHSEL - STOCKADOBE.COM

28.01.2023

Meister? Mehr als nur irgendein Chef! Laut allertrockenster Definition ist der begehrte Titel das stolze Resultat einer sogenannten Aufstiegsfortbildung streng nach der Handwerksordnung oder dem Berufsbildungsgesetz. Eine Weiterbildung also, die in der Regel auf eine abgeschlossene Berufsausbildung aufbaut und dessen Abschluss öffentlich-rechtlich anerkannt ist.

Meister werden: Warum und wofür?

Mit so einer Ausbildung können Handwerksgesellen, Industrie- oder Landwirtschaftarbeiter wortwörtlich Meister ihres Fachs werden und sich zu flexiblen Führungskräften weiterentwickeln. Beim Meister machen dreht sich alles um mehr Kompetenzen gewinnen, Fähigkeiten erweitern und Können multiplizieren. Und darum, notwendige Qualifikationen zu erhalten, um vielfältige Karrieren zu starten. Meister zu sein hilft, Aufstiegsmöglichkeiten in großen Unternehmen wahrzunehmen und Einkommen zu verbessern. Und offeriert das Rüstzeug, selbst einen Betrieb zu führen und Nachwuchs auszubilden. Außerdem ist der Meistertitel die Eintrittskarte - also Zugangsberechtigung - für Unis, Hochschulen oder Fachhochschulen: Meister dürfen studieren.

Meisterlich weitermachen: Wer darf?

Generelle Voraussetzung für eine Meisterfortbildung ist eine bestandene Gesellenprüfung. Wenn beispielsweise Handwerker Meister-Status im vorher gelernten Beruf anstreben, können sie die Fortbildung direkt an die Ausbildung anschließen. Strebt ein Geselle einen fachfremden Meister an, sind wiederum drei bis vier Jahre Berufserfahrung im gewünschten Metier notwendig. Die konkrete Dauer wird der Dauer dieser Berufsausbildung angepasst.

Meisterhafte Unterschiede: Wer macht welche Fortbildung?

Die Fortbildung zum Handwerksmeister gliedert sich in vier Teile: Fachpraxis, Fachtheorie, Betriebswirtschaft plus Recht als auch Berufs- und Arbeitspädagogik. Dieser Meister soll sein Handwerk meisterhaft beherrschen, Betriebe führen und Lehrlinge ausbilden können. Industriemeister agieren meist als Führungsverantwortliche zwischen Facharbeitern und Technikern in Industriebetrieben und leiten Arbeitsgruppen oder Abteilungen nicht nur hinsichtlich Personals, sondern auch fachlich oder organisatorisch. Fachmeister sind in nichtindustriellen Betrieben tätig und führen als Küchen- oder Hotelmeister im gastronomischen Gewerbe. Im Agrarbereich übernehmen Landwirtschaftsmeister die Mitarbeiterführung und kümmern sich um Fragen rund um Einsatz von Maschinen, Betriebsmitteln und Planung plus Durchführung landwirtschaftlicher Produktion. Hauswirtschaftsmeister gibt es auch: Sie sind für die hauswirtschaftliche Betreuung von Gebäuden, Grünflächen und dafür zuständige Personen fortgebildet.

Meister machen: Wo, wie und wie lange?

Meisterschulen offerieren sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkurse. Während der Unterricht bei Vollzeitkursen wochenweise im Block stattfindet, sind Teilzeit-Meisterschüler meist Freitagnachmittag und Samstag präsent in der Schule. Bei diesen Varianten ist es möglich, nebenbei zu arbeiten. Viele Handwerkskammern und Meisterschulen haben so flexible Kursangebote, dass auch Teilzeit-Meisterschüler mal einen Block einschieben können. Und: Viele bieten inzwischen auch Online-Kursteile.

Berufsbegleitend - also in Teildauert die Fortbildung zeit zwei bis dreieinhalb Jahre. In Vollzeit ein bis zwei Jahre. Wo sich für welche Sparte welche Meister-Fortbildung findet: Am besten im Web schauen. Fachschulen, -kammern und Online-Datenbanken für die Sparten Handwerk, Industrie, Hauswirtschaft und Landwirtschaft offerieren Angebote und zeigen Möglichkeiten.

Was kostet so ein Meister?

Gerade viele Handwerker lassen sich von den Kosten der Aufstiegsfortbildung abschrecken. Je nach Berufszweig liegen die zwischen 4000 und 9000 Euro. Je nachdem, wo sich die Meisterschule befindet, kommen noch Fahrt- oder Unterkunftskosten dazu. Auch Prüfungsgebühren müssen noch dazugerechnet werden die wiederum sind branchenmäßig und regional unterschiedlich.

Aber: Wer echte Probleme mit der Finanzierung hat, kann Meister-BAföG beantragen. Der Staat bezuschusst die Ausbildung bis zu 50 Prozent, der Rest ist Darlehen zu speziellen Konditionen bei der KfW-Bank. Das Darlehen ist während der Ausbildung und anschließend bis zu zwei Jahre zins- und tilgungsfrei. Die Zinsen zahlt der Staat. Annette Gropp