Corona-bedingt ist die Zahl der Azubis deutschlandweit im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Viele Unternehmen konnten dadurch Ausbildungsplätze nicht besetzen – besonders in der Hotel- und Gastronomie-Branche. Doch wie ist die Lage heute? Ist es im Sommer 2021 erlaubt, auf bessere Zeiten für Betriebe, Azubis und Bewerbungszahlen zu hoffen?Schon vor der Pandemie war die Zahl von Ausbildungsplatz-Angeboten und Nachfragen von Azubis rückläufig. Doch dann erschwerten die Corona-Beschränkungen, vor allem die Lockdowns, die Kontaktaufnahme zwischen Betrieben und Auszubildenden noch zusätzlich. Die üblichen Wege – Azubi-Börsen, Schnuppertage und physische Bewerbungsgespräche – waren nicht möglich. In der Folge haben die IHKs umfangreiche Aktionen gestartet, um Azubis und Betriebe an einen Tisch zu bringen – mit virtuellen Ausbildungsbörsen, digitalen Speeddatings und Online-Ausbildungsmessen. So wurden 2020 allein in IHK-Berufen immerhin rund 264.000 neue Ausbildungsverträge unterzeichnet. Anfang 2021 setzte sich der Aufwärts-Trend fort.
Entwicklung weiter ankurbeln
Bereits Ende Juli 2021 wurden insgesamt rund 195.000 neu registrierte IHK-Ausbildungsverträge im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistungen verzeichnet. Dies ist eine Verbesserung um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den IHKs und Ausbildungsbetrieben ist man äußerst motiviert, diese Entwicklung noch weiter anzukurbeln, so DIHK-Präsident Peter Adrian: „Wir trommeln auf allen Kanälen und werben um die Jugendlichen.“ Um die größte Herausforderung in der Pandemie, eben das Kennenlernen und Zusammenfinden von Betrieben und Azubis, zu lösen, wurden diverse Prozesse digitalisiert. Die Digitalisierung hat aber auch andere Wege für Azubis ermöglicht, wie das erwähnte „Azubi-Speed-Dating“ oder die Ausbildungsberatung per Video-Chat. Dadurch können Unternehmen den Azubis wieder betriebliche Praktika anbieten.
Lage auf dem Ausbildungsmarkt
In den meisten Branchen beginnt die Ausbildung im August oder September. „Ich bin zuversichtlich, dass sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Sommer weiter verbessert. Das geht aber nur Schritt für Schritt,“ hofft DIHK-Präsident Peter Adrian. Im Raum Oberfranken gibt es zahlreiche spannende Ausbildungsstellen, die auf geeignete Bewerber warten. Doch bei so vielen Ausbildungsberufen in ganz Deutschland ist es schwer, den Überblick zu behalten. Welche Berufe gibt es? Was passt zu mir? Wo liegen meine Stärken, wo meine Schwächen? Viele Fragen, auf die einige der nachfolgenden Berufsbilder Antwort geben sollen.
Bäcker/in und Konditor/in
In diesem Handwerksberuf heißt es früh aufstehen – also nichts für Langschläfer! Dafür hat man den ganzen Tag den Geruch der frischen, duftenden Backwaren um sich. Wer lieber mit den eigenen Händen arbeitet, als acht Stunden am Bürotisch zu sitzen und gerne das Ergebnis seiner Arbeit in den Händen hält, der ist in diesem Beruf genau richtig. Bäcker/innen stellen Brot, Brötchen, Kleingebäck und feinen Backwaren her.
Konditor/innen – oder auch Zuckerbäcker genannt – sind hingegen auf süße Waren, wie Kuchen, Torten, Pralinen oder Speiseeis spezialisiert und stellen keine Brotwaren her. Zum Tätigkeitsbereich beider Berufe gehört aber die Beratung von Kunden und der Verkauf der Bäckereiprodukte. In der Ausbildung lernt man viel über die einzelnen Rohstoffe, wie aus vorgegebenen Rezepten die Teige anfertigt werden und was bei der Lagerung und Kontrolle der Waren zu beachten ist. Außerdem muss das Bedienen der Maschinen und Geräte erlernt werden.
195.000 Verträge - Die IHKs haben bis August 2021 rund 195.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen.
Technische/r Assistent/in für Informatik
Ein Sprachgenie sein, doch nicht in Französisch, Englisch oder sonstigen Sprachen. Hier geht es um C++, Java und C#. In dem Beruf wird man zum Experten für Computer und Software – ganz egal, ob es ums Programmieren, Installieren, Vernetzen oder gar ums Innenleben eines PCs geht. Die Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre.
Während der Ausbildung lernt man alle Bestandteile eines Computers und seiner Netzwerke kennen, wie man Computer auseinander- und wieder zusammenbaut. Neben dem Innenleben geht es auch stark um die Software – dafür ist das Erlernen der Programmiersprachen Java und C++ wichtig. Anders als eine Ausbildung zum Fachinformatiker ist die Ausbildung zum technischen Assistenten für Informatik ausschließlich an Fachschulen zu absolvieren. Der Beruf Technische/r Assistent/in für Informatik spricht genau diejenigen an, die sich gerne mit Computerproblemen beschäftigt haben, die logisch denken können und sich mit Mathematik und Englisch auskennen und wissen, was bei technischen Problemen zu tun ist. red, DIHK