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Branchen verändern sich

Ohne Weiterbildung gibt es kein berufliches Vorankommen

Branchen verändern sich

FOTO: MONKEY BUSINESS - STOCK.ADOBE.COM

06.07.2021

Es ist nie zu spät“ – ein gern zitierter Satz! Und das nicht grundlos, denn er trifft in vielen Fällen auch zu. Ein gutes Beispiel ist das Thema Weiterbildung – bei dem man im ersten Augenblick Berufseinsteiger und junge Arbeitnehmer als Teilnehmer im Kopf haben mag. Jedoch macht es auch für ältere Arbeitnehmer durchaus Sinn, sich fortzubilden. Und zwar aus den vielfältigsten Gründen. Diese können technischer Natur sein, weil das Unternehmen eine neue Software einführt, aber auch eine Neuorganisation der personellen Struktur oder sich verändernde Arbeitsabläufe können für neue Verhältnisse im Arbeitsalltag sorgen. Innerhalb jeder Branche kommt es mit der Zeit zu Veränderungen.Um im Job nicht ins Hintertreffen zu kommen, ist es also eine nicht zu vernachlässigende Herausforderung, sich neuen Aufgaben zu stellen und Wissenslücken zu schließen. Wer sich dem verschließt – gerade im Bereich moderner Technologien und Abläufe – positioniert sich innerhalb des Unternehmens schnell an hinterster Stelle, was nicht zuletzt auch ein geringeres Gehalt nach sich zieht. Darüber hinaus wird es mit der Zeit immer schwieriger, verpasstes Wissen wieder aufzuholen. Dies kann vor allem bei einem – vielleicht unerwartet nötig werdenden – Jobwechsel fatale Folgen haben.

Weiterbildung lohnt sich

Laut einer Umfrage von Statista unter Nutzern von Weiterbildungen freuen sich 80 Prozent über mehr Kompetenz und Sicherheit im Beruf. Zwei Drittel profitieren von einem stärkeren Selbstbewusstsein und mehr Zufriedenheit in ihrem Job. Als weitere triftige Gründe nannten die Teilnehmer die Anerkennung und Wertschätzung durch Arbeitgeber und Kollegen sowie die Möglichkeit, in eine höhere Position zu wechseln.

Es gibt viele Bildungsträger und auch die Möglichkeiten der Weiterbildungsförderung haben in den letzten Jahren zugenommen. Viele Betriebe arbeiten sogar eng mit solchen Einrichtungen zusammen. Es ist also durchaus möglich und üblich, sich neben dem Beruf fortzubilden, jedoch ist auch die selbstständige Teilnahme an einem Lehrgang parallel zum eigentlichen Job möglich.

Geringe Gefahr von Arbeitslosigkeit

Lässt man die eventuell schlechte wirtschaftliche Situation eines Unternehmens mal außen vor, sind Gründe für eine Kündigung oft fehlende Qualifikationen. Wer also bestrebt ist, sich regelmäßig weiterzubilden, erhöht damit seine Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz.

Bessere Aufstiegschancen

Wer im Unternehmen hoch hinaus will, vielleicht sogar eine Führungsposition anstrebt, der muss Bereitschaft zur Weiterbildung signalisieren. In Kombination mit Motivation und der Identifikation mit den Unternehmenszielen kann dies der ausschlaggebende Vorteil für eine Beförderung sein.

Auch bei Bewerbungen in ein anderes Unternehmen besticht später einmal ein Lebenslauf, der nachweist, dass man bereits verschiedene Positionen innehatte und sich aktiv um Weiterbildung bemüht hat.

Steigerung der eigenen Zufriedenheit

Eine Weiterbildung gibt einem aber auch selbst ein gutes Gefühl. Es erfüllt einen mit Stolz, etwas Neues gelernt zu haben, und dieses Wissen dann auch gleich gezielt umzusetzen. Dies führt zu einer inneren Zufriedenheit, die sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirkt.

Bessere finanzielle Vergütung

Wer eine gute Bildung vorweisen kann, bekommt dies in der Regel auch gut bezahlt. Wen auf dem Weg dorthin die Kosten einer Weiterbildung abschrecken, dem sei gesagt, dass es mittlerweile viele Möglichkeiten zur Förderung gibt. Außerdem zeigt eine Erfolgsumfrage des DIHK, dass 68 Prozent aller Weiterbildungsteilnehmer nach Abschluss ihrer Qualifikation ein höheres Gehalt bekommen, das die Seminar- oder Lehrgangskosten dann auch schnell wieder aufwiegt. Nina Grötsch

Kurzarbeit und Weiterbildung

In manchen Betrieben ist aufgrund von Corona immer noch ein Großteil der Beschäftigten in Kurzarbeit. Wäre das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen zu lassen? Ganz so einfach ist es allerdings nicht. „Der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer zu Weiterbildungsmaßnahmen nicht verpflichten“, erklärt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Berlin. Allerdings sei Arbeitnehmern in der sich schnell entwickelnden Arbeitswelt dringend zu raten, jede Qualifizierungschance zu nutzen, findet der Experte. „Andernfalls wird man im Beruf schneller unbrauchbar, als einem lieb ist. “

Wer sich weiterqualifizieren möchte, für den gilt: Grundsätzlich dürfen sich Arbeitnehmer auch während der Kurzarbeit weiterbilden. Unter bestimmten Voraussetzungen wird die Weiterbildung sogar von der Bundesagentur für Arbeit gefördert. In der Regel müssten die Weiterbildungen während der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit stattfinden, so Bredereck. Hier seien aber auch Ausnahmen möglich. dpa

Gut zu wissen

Die Begriffe Fortbildung und Weiterbildung werden oft synonym verwendet, bezeichnen genau genommen jedoch zwei verschiedene Lern- und Qualifzierungsarten:

Eine Fortbildung dient dazu, sich im bestehenden Beruf weiter zu qualifizieren. Sie dient daher meist dem beruflichen Aufstieg oder der Vorbereitung neuer Aufgaben.

Bei einer Weiterbildung geht es jedoch darum, sich neue Fähigkeiten, Kenntnisse und Qualifikationen anzueignen. Sie dient daher dazu, das eigene Qualifikationsprofil auszubauen und das (fachliche) Fundament auszubauen.