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Damit baut man heute ökologisch

Verantwortungsvoll und vorausschauend mit den Ressourcen unserer Erde umgehen: Wie ökologisch sind die Baustoffe?

Damit baut man heute ökologisch

Nachwachsender Rohstoff: Holz Fotos: stock.adobe.com

15.07.2022

Ohne einen Baustoff, lässt sich kein Gebäude errichten, das ist klar. Doch mit steigen dem Umweltbewusstsein der Menschen, wird auch der Wunsch nach nachhaltigeren Materialien stärker und die Ökobilanz der Baustoffe wichtiger. Je geringer die Schadstoffemission und der Rohstoff- und Energieverbrauch eines Produkts sind, umso besser ist die Ökobilanz. Theoretisch umfasst eine Ökobilanz sämtliche Umweltwirkungen eines Produkts über dessen gesamte Lebensdauer, also von der Rohstoffgewinnung über Herstellung und Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung. Ökologische Baustoffe haben sich mittlerweile vom Nischenprodukt zu einer immer gefragteren Alternative entwickelt.

Keine Frage des Preises

Ökologisches Bauen ist heute keine Frage des Preises mehr. Schon bei den Anschaffungskosten der Materialien ist inzwischen vieles auf einem ähnlichen Preisniveau angelangt, das auch für hochwertige konventionelle Baustoffe verlangt wird. Während ein defektes Elektrogerät nach einigen Jahren durch ein neues Gerät ersetzt werden kann, ist das bei einem Haus weder möglich noch sinnvoll, denn Energie, Rohstoffe und Ressourcen werden knapper und teurer. Gute Gründe, sich Gedanken über dessen Gestaltung zu machen. Nachhaltiges Bauen mit Holz Holz ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff. Nachhaltig ist die Bau weise mit Holz allerdings nur, wenn der Rohstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, vorzugsweise aus heimischen Wäldern. Massives Holz ist als einziger Wandbaustoff CO2-neutral und damit sehr klimafreundlich. Außerdem weist dieser Baustoff eine hohe Wärmedämm- wie auch Wärmespeicherkapazität auf. Ein Nachteil von Holzhäusern ist der Schallschutz, was zusätzliche Schalldämmung notwendig machen kann.

Ziegel: Nachhaltigkeit durch lange Nutzungsdauer

Der Ziegel ist ein Hausbau-Klassiker. Dank ihrer Langlebigkeit in Kombination mit geringem Wartungs- und Instandhaltungsaufwand sind Ziegel anderen Baustoffen in Sachen Nachhaltigkeit – auf der Langstrecke – deutlich überlegen. Standzeiten von 100 Jahren und mehr sind keine Seltenheit. In Zeiten rasant steigender Mietpreise ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraums zu einer wichtigen Aufgabe für die Politik geworden. Bauten aus Ziegeln leisten hier einen wesentlichen Beitrag. Denn sie sind die mit Abstand kostengünstigste Bauweise. Auch wenn Ziegel grundsätzlich als guter Wärmespeicher gelten, benötigen sie im modernen Hausbau eine zusätzliche Dämmung. Der gesamte Lebenszyklus von Ziegel ist ökologisch, da er hauptsächlich aus Ton, Sand und Wasser besteht, und Altziegel recycelt werden können.

Stabil, zuverlässig und isolierend mit Beton bauen

Beton wird mit Zement aus Kalkstein und Ton, Sand oder Kies und Wasser hergestellt. Zum Mischen wer den teilweise noch giftige Stoffe hinzugefügt, die die Umwelt belasten. Allerdings wird zunehmend versucht, auf umweltschonendere Alternativen auszuweichen. Beton ist recyclebar, daher wird nicht nur bei Gebäuden, sondern auch bei Straßen häufig auf eine nachhaltige Bauweise mit diesem Baustoff gesetzt. Viele alternative Baustoffe im Straßenbau sind demgegenüber weniger nachhaltig. Ein weiterer Vorteil ist die Langlebigkeit: Beton ist ein äußerst robustes Material, das bei richtiger Bauweise Generationen überdauert und resistent gegen Witterung, Feuchtigkeit, Schimmel, Chemikalien und sogar starke Hitze ist. Dieser Baustoff überzeugt außerdem im Schallschutz, in der Vielseitigkeit und in der Wärmedämmung. Die Ökobilanz sieht allerdings nicht so gut aus: Bei der Herstellung von einer Tonne Zement werden etwa 700 Kilogramm CO2 freigesetzt. Weltweit fallen so zwei Milliarden Tonnen CO2 im Jahr an. Aus nachhaltiger Sicht sollte der Einsatz dieses Baustoffs − zumindest für Wohnhäuser − auf ein Minimum beschränkt sein. Jessica Rus

Schon gewusst?

Für die Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäu des gibt es in Deutschland Zertifizierungssysteme. Diese stufen Gebäude nach Punkten ein, wobei nicht nur der Bau des Hauses betrachtet wird, sondern dessen gesamter Lebenszyklus. Hierfür wird eine Dauer von 50 Jahren veranschlagt.