Anzeige

Die Gartensaison beginnt

Sobald die Kälte vorbei ist, fallen diverse Arbeiten an, damit der Garten wieder schön aussieht und die Pflanzen gut gedeihen.

Die Gartensaison beginnt

FOTO: MARINA LOHRBACH - STOCK.ADOBE.COM

23.03.2024

Der Garten im Frühjahr

Profis definieren den Frühlingsfahrplan für den Garten zeitlich, ablauftechnisch und maßnahmenmäßig akribisch. Startschuss aufgrund der Lichtverhältnisse theoretisch im März, Folgeaktionen dann im April und im Mai: Wann mit der kreativen Outdooraktion wirklich losgelegt werden kann, entscheiden trotzdem Klima, Wetter und Temperaturen. Grundregel trotz frostfester Ausnahmen: Wenn die Kälte weicht, darf die Maschinerie richtig starten. Erst putzen, dann vorbereiten, dann säen und anpflanzen, der gesunde Ablauf startet zwar mal früher und mal später, richtet sich aber immer nach einer strategisch klugen Reihenfolge.

Werkzeug warten

Werkzeug und Maschinen einsatzfähig und griffbereit? Wenn es vor dem winterlichen Einmotten noch nicht passiert ist, müssen Spaten, Scheren, Klingen, Sägeblätter und Co. vorm Startschuss gesäubert, geschärft und geölt werden. Von Spinnweben und Staub befreien sollten Hobbygärtner auch andere Utensilien wie Pflanzgefäße, Rankgitter oder - Gießkannen. Dazu gehört ein gründlicher Check des persönlichen Maschinenparks. Mäher okay? Motorsäge intakt? Sensen-Motor fein? Alle mechanischen und motorisierten Vorgänge sollten Probeläufe bekommen. 

Boden bereiten

Wenn der Frost endgültig vorbei ist oder zumindest nur noch episodisch gefröstelt wird, ist Bodenbearbeitung angesagt. Alte Stauden abschneiden, abreißen oder eine Handbreit überm Boden kappen zum schönen Nachwachsen: Hängt davon ab, welche Kandidaten weitergepflegt oder eliminiert werden sollen.

Bei der Oberflächenbearbeitung von Garten- oder Beetböden gilt Sensibilität: Mit Grubber oder Sauzahn leicht auflockern und eventuell mit Kompost oder Gesteinsmehl anreichern. Wurzeln von Bodendeckern und anderen Dauerbewohnern schonen - einmal an der Basis verletzt, wachsen sie schlechter und sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Gärtner sehen auch ein komplettes Umgraben kritisch, weil in einem Liter Boden Millionen wichtige Mikroorganismen leben, die an bestimmte Bedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit in den unterschiedlichen Bodenschichten gebunden sind. Echtes Umgraben bringt die Struktur durcheinander und killt Organismen. Und wenn es doch mal sein muss: Dem Boden danach Ruhezeit gönnen, damit alles wieder ins Lot kommt.

Rasen retten

Auch der Rasen hat früh im Jahr eine Kur verdient. Letzte Laubreste weg rechen, Macken ausbessern und Moos entfernen. Vertikutieren gilt als Zauberformel fürs Grasnarbe belüften. Falls das Thema Moos exorbitant ist, hilft es, zwischendurch mal den pH-Wert des Rasens oder der Wiese zu messen, bei Bedarf eventuell tierfreundlich zu düngen und nachzusäen. Hausmittel wie Kaffeesatz gelten als prima Trick für ausgeglichene Rasengesundheit und gesundes Wachstum.

Die Sache mit der ersten Rasur ist Geschmacksache: Für makellose Dichte raten manche Profis zur Premiere, wenn der Frost endgültig vorbei und der Rasen höher als fünf Zentimeter ist. Wer allerdings Blumenwiesen liebt und vielleicht auch spät aussät, wartet mit dem ersten Schnitt, bis die frühen Schönheiten verblüht sind.

Beete bepflanzen

Selbstversorger? Beete im Garten? Gerade beim Thema Gemüse haben Profis raffinierte Tricks fürs Einsäen. Nach dem Lockern der Erde düngen und dunkle Folie auf kaltem Boden des Beetes ausbreiten: So wird die Erde für die Aussaat vorgewärmt. Dann Gemüsesorten wie Brokkoli, Lauch oder Zwiebeln einsäen. Wer kältetechnisch auf Nummer sicher gehen möchte, hat vorgezogen. Und zwar empfindliche Gemüsepflanzen wie zum Beispiel Tomaten zunächst auf der Fensterbank oder am bodentiefen Südfenster.

Kübelpflanzen, die drinnen überwintert haben, sollten laut Gärtnerweisheit tatsächlich erst nach den Eisheiligen im Mai nach draußen. Vorher können oder müssen sie noch umgetopft werden, wenn die Wurzeln nicht mehr ausreichend Platz haben. Oder wenn eine weiße Bodenkruste auf der Erde ist - ein Zeichen für zu viel Kalk oder zu viel Salz durch Überdüngen.
Annette Gropp