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Herbstliche Gartenpflege

Aufräumen, einpacken, schneiden, rechen: Mit diesen Arbeiten kommt der Garten gut durch den Winter

Herbstliche Gartenpflege

FOTO: MONKEY BUSINESS - STOCK.ADOBE.COM

19.09.2024

Der Garten im Herbst

Herbst im Garten? Macht sentimental. Trotzdem ist der Vorgang mit dem Blätter-Weitwurf und dem Verblühen der letzten Blüten nichts als das Einläuten einer großen Ruhepause fürs kleine Paradies – zum Kraftschöpfen für den nächsten opulenten Wurf. Natürlich hat die Natur ihre eigenen Mechanismen, um optimal über den Winter zu kommen und im Frühjahr mit maximaler Kraft durchzustarten. Schlaue Gartenarbeiten können allerdings Ergebnis und Erlebnis optimieren und neben bester Regeneration einen produktiven Neuanfang fördern. 

Laub-Thema: Weg oder liegen lassen?

Flächen und Pflanzen reagieren unterschiedlich auf alles, was jetzt abblüht, dranbleibt oder runterfällt – und dabei womöglich irgendwas bedeckt. Zum Beispiel der Rasen: Er leidet im Winter unter vermehrter Nässe, niedrigen Temperaturen und schwacher Sonneneinstrahlung. Beim ewigen Laub-Thema gilt hier deswegen finale und gründliche Entfernung.

Weil aber das Laub woanders prima Vorteile bietet, niemals entsorgen: Auf Beeten, unter Bäumen und Sträuchern schützen die Blätter als natürliche Mulchschicht vor widrigen Bedingungen. Für diese Schutzfunktion reicht eine Schicht von maximal 20 Zentimetern. Kleine und größere Tiere profitieren ebenfalls: Marienkäfer überwintern in dünneren Schichten, Igel freuen sich über große Haufen. 

Rasen mähen: Lang oder kurz?

Jeder zu stark gekürzte Rasen leidet unterm Frost. Hier erreicht die Kälte den Wurzelbereich schneller und wirkt sich negativ aufs Wachstum aus. Ist das Gras wiederum zu lang, gefrieren Grashalme und können abbrechen. Profis benennen deswegen ein gutes Mittelmaß: Fünf Zentimeter auf freiliegenden Flächen, neun Zentimeter für Schattenrasen schaffen demnach optimale Bedingungen zum Überwintern der Grünfläche.

Wenn es noch nicht frostig kalt ist, können auch kahle Stellen ausgebessert werden. Unkraut entfernen, Boden auflockern, Saatmischung einbringen und festdrücken: Feuchtigkeit ist in dieser Jahreszeit ohnehin garantiert.

Der Pflanz-Plan: Neu oder nur woanders?

Neuanfang schon im Herbst? Pflanz- oder Umpflanzarbeiten funktionieren prima, weil durch häufigeren Regen die Erde mit viel Feuchtigkeit versorgt ist. Frühzeitig gepflanzt bilden Garten-Frischlinge noch Wurzeln und haben gegenüber Frühjahrs-Setzlingen einen eklatanten Wachstumsvorsprung. Aber natürlich immer darauf achten, wer’s verträgt: Genau informieren und die Pflanzung von frostempfindlichen Varianten noch mal verschieben.

Was immer geht für die zukünftige Pracht des darauffolgenden Sommers, sind Blumenzwiebeln. Doppelt so tief wie die eigene Höhe und mit der Nase nach unten lautet die Anweisung vom Gärtner. Und was die Rettung von Topfpflanzen betrifft: Mediterranes und/oder Sensibles sollte ein Winterquartier bekommen, kühl und dunkel ist ideal. Was zu schwer und zu groß ist, kann alternativ draußen geschützt werden: Krone der Pflanze mit Vlies oder Jute umwickeln, Reisig um den Stamm legen, Noppenfolie um den Topf wickeln und darüber einen Leinensack legen – und den ganzen Topf auf Styropor stellen. 

Was tun mit Stauden, Büschen und Sträuchern?

Das Zurechtstutzen von Buschwerk, Stauden und Co. ist vor allem eine ästhetische Frage. Weil die Pflanzen ihre Säfte in die Wurzeln ziehen, ist faktisch und eben auch optisch Verwelken angesagt. Wer es nicht mag, schneidet – wer wiederum einen naturnahen Garten mit Futter und Unterschlupf für Tiere und Tierchen bevorzugt, lässt stehen und erfreut sich am jahreszeittypischen Ambiente.

Aber es ist auch Zeit, die Folgen des überbordenden Sommer-Wachstums zu beseitigen und verjüngende Formschnitte zu machen. Regel: Jeder wie er mag – und orientiert an den unterschiedlichen Schnitt-Regularien für verschiedene Varianten. Bäume und Obstbäume sind noch ein Extra-Kapitel. Hier gilt genaues Recherchieren, was jede Baumsorte mag oder braucht, um ordentlich weiter zu wachsen und dabei je nach Typ opulent Früchte zu tragen. 

Gemüsegarten: Ruhe oder Aktivität?

Natürlich kann im Gemüsebeet aufgeräumt, aufgelockert und Winterschlaf angeleiert werden. Aber: Es gibt auch Wintersorten, die im Herbst gesät oder gepflanzt und quer durch die kalte Jahreszeit geerntet werden können. Diverse Salate, Kohl-Varianten, Wurzelgemüse oder Zwiebel-Versionen liefern Frisches in der frischen Jahreszeit.

Trotzdem sollte das Wintergemüsebeet an einem sonnigen Standort liegen oder angelegt werden: Ein Minimum an Licht und Wärme hilft beim winterlichen Wachsen und Gedeihen. 

Gesund dank Dünger: Ja, aber wie?

Weniger wachstumsfördernd, dafür robust machend: Für Grünflächen offeriert Dünger Schutz. Spezielle Mixturen verhindern Schimmelbefall und damit zusammenhängende braune Grasflächen – und helfen Frostschäden zu vermeiden. Voraussetzung: Sogenannte Herbst- oder Winterdünger verwenden, die über einen hohen Kaliumgehalt verfügen und eher stickstoffarm sind. Laut Gartenprofis wird durch Kalium der Gefrierpunkt heruntergefahren und das Gras gewinnt Frosttoleranz.

Wer auch im Winter einen homogenen grünen Rasen behalten möchte, sollte für Kraft und Farbe Winterrasendünger ansetzen. Wiesenartigen Arealen wiederum kann im Winter die natürliche Ruhephase zum Kraftschöpfen gegönnt werden. Sie profitieren aber auch von einer leichten Prise normalem Dünger mit Langzeitstickstoff – um grundsätzlich gesund zu bleiben. 

Gartengeräte: Pflegen und aufräumen

Rechen, Spaten, Heckenschere: Alles, was herumsteht, braucht ein Winterquartier. Bevor es zum Winterschlaf in den Schuppen oder Keller geht, ist allerdings Wartung angesagt. Sauber machen, eventuell ölen und ordentlich/geordnet lagern heißt die Devise. Und: Natürlich gilt das auch für alle Möbel und Deko-Artikel.

Abgesehen davon, dass das Draußenstehen in der unwirtlichen Jahreszeit nicht schöner und besser macht: Jegliches Gerät macht Schatten, hinterlässt im gewichtigen Fall Druckstellen und begünstigt übergreifenden Moosbefall. Annette Gropp