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Jetzt ist Pflanzzeit

Obstbäume, Stauden, Blumenzwiebeln: Im Herbst den Garten neu gestalten

Jetzt ist Pflanzzeit

FOTO: M.DÖRR & M.FROMMHERZ - STOCK.ADOBE.COM

21.09.2023

Wenn der Sommer endet und der Herbst Einzug hält, ist für viele Gärtner die Pflanzzeit für Stauden, Gehölze, Obstbäume und Rosen gekommen. Die Luft wird langsam kühler und die Niederschläge nehmen zu, das sind die perfekten Voraussetzungen für größere Pflanzaktionen. Bis zum Frost können die winterharten Pflanzen noch problemlos in die Erde gesetzt werden, denn die Wurzeln wachsen weiter und sorgen so für einen kräftigen Austrieb im Frühjahr.

Muße für Neugestaltungen

Der Herbst ist also der perfekte Zeitpunkt, um den Garten neu zu gestalten. Die Zeit der vielen Aussaaten und des großen Gießens ist vorbei und mit den milderen Temperaturen steigt die Motivation, mit dem Spaten große Pflanzlöcher auszuheben, um auch mal größere Bäume zu setzen. Und endlich bleibt dem Gärtner genügend Zeit und Muße für Neugestaltungen oder aufwendigere Pflanzaktionen.

Von Ende September bis Dezember reicht der Zeitraum, um die Herbstbepflanzungen vorzunehmen. Dann sind die Gewächse schon fast in der Winterruhe, treiben keine neuen Blätter mehr aus und benötigen nur noch wenige Nährstoffe. Den Winter über bleibt den Gewächsen genügend Zeit, sich am neuen Standort zu etablieren. Sträucher und Büsche pflanzt man am besten zwischen Oktober und März, wobei man ebenfalls einen frostfreien Zeitraum wählt.

Reiche Blüte im Frühjahr

Wer sich im Frühling über üppig blühende Beete freuen möchte, dem bleibt gar nichts anderes übrig, als sich im Herbst an die Arbeit zu machen. Zahlreiche Stauden, die im frühen Frühjahr blühen, müssen schon vor dem Winter gesetzt werden, damit sie in der kommenden Saison bereits reich blühen. Dazu zählen beispielsweise das Frühlings-Alpenveilchen, Gundermann, die Stinkende Nieswurz, die Christrose, Leberblümchen, Primel, Geflecktes Lungenkraut, Gewöhnliche Kuhschelle, Veilchen und viele andere mehr.

Zwiebeln vor dem Frost stecken

Auch die Zwiebeln von Tulpen, Osterglocken und Narzissen müssen unbedingt noch vor dem Frost in die Erde kommen, damit man sich im kommenden Jahr an den zahlreichen bunten Blüten erfreuen kann. Bei diesen mehrjährigen Pflanzen ist das Setzen im Herbst sogar immens wichtig. Denn würde man die Zwiebeln in der warmen Jahreszeit in die Erde bringen, hätte das zur Folge, dass man die Zwiebelblume in ihrem natürlichen Rhythmus von Blüte und Ruhezeit völlig durcheinanderbringt. Die Folge: keine Blüte.

Beispiele für weitere Frühlingsblüher, die im Herbst gesteckt werden müssen, sind: Frühlings-Anemonen, Buschwindröschen, Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen sowie Blausterne. Passend zur perfekten Pflanzzeit stocken die Fachhändler jetzt auch ihr Sortiment an Frühblühern auf - da lohnt es sich, beim Einkauf die Augen offen zu halten und zuzugreifen.

Ebenso müssen alle Stauden und Gehölze, die für ihre reiche Blüte gezüchtet wurden, im Herbst gepflanzt werden. So können diese Gewächse über den Winter gut anwachsen, um Kraft für das wunderschöne Blütenfeuerwerk im kommenden Jahr zu sammeln. Die beste Pflanzzeit für Rosen reicht zum Beispiel von Mitte Oktober bis Ende März. Durch die zu erwartenden Niederschläge und den noch warmen Boden ist der Blüteerfolg am größten, wenn der Gärtner diesen Zeitraum für die Pflanzung wählt. So kann er sich im kommenden Jahr an starken, reichhaltig blühenden Rosengewächsen erfreuen.

Auch wer Obstbäume pflanzen möchte, wird am besten im Herbst aktiv. Doch Vorsicht: Eine Ausnahme bilden wärmeliebende Bäume wie Pfirsich oder Aprikose, diese sollte man am besten erst im Frühjahr setzen. Denn diese Pflanzen benötigen ein gut ausgebildetes Wurzelwerk, um die frostigen Temperaturen im Winter überstehen zu können.

Alle anderen heimischen Obstgehölze wie Apfel, Birne, Pflaume, Zwetschge oder Quitte profitieren von einem Pflanzzeitpunkt in der kühleren Jahreszeit. Ob im Topf oder wurzelnackt: Wichtig ist es, dass man einen möglichst milden, frostfreien Tag für die Pflanzung wählt. Vor der Auspflanzung sollte der Baum zudem einige Stunden in einem Wassereimer stehen, um genügend Feuchtigkeit zu tanken. Das Pflanzloch hebt man mit einem Spaten oder einer Schaufel deutlich größer als das Wurzelwerk des Baumes aus. In die Mitte kommt ein stabiler Pfahl, der den Baum später stützt, danach stellt man den gewählten Obstbaum aufrecht neben den Pfahl und füllt das Pflanzloch wieder vorsichtig mit Erde. Dabei sollte man zwischendurch immer wieder behutsam am Baumstamm rütteln, so dass keine Hohlräume entstehen. Wer mit Wühlmäusen zu kämpfen hat, pflanzt den Baum zusätzlich in einen engmaschigen Drahtkorb. Ist das Pflanzloch wieder komplett gefüllt, wird der Baum locker am Stützpfahl befestigt und gründlich angegossen. Ist der Pflanzschnitt noch nicht im Fachhandel erfolgt, wo man den Baum erworben hat, muss der neue Obstbaum noch passend gestutzt werden.

Aussaat im Herbst

Im Herbst ist auch in den Beeten und im Gewächshaus noch lange keine Winterruhe eingekehrt. Im September können beispielsweise Feldsalat, Mangold, Spinat, Pflücksalate, Rucola und Radieschen gesät werden. Im Oktober sät der Gärtner noch Asia-Salate, Feldsalat und Spinat, später im Jahr kann noch Portulak in die Beete gebracht werden. Bei diesem Wintersalat reicht die Pflanzzeit von September bis Februar. So kann man auch in der kalten Jahreszeit noch vom frischen Grün aus dem Garten zehren und zum Beispiel ab November Feldsalat ernten. Wintersalate sind sehr gesund und punkten mit zahlreichen Vitaminen.

Wer vorausschauend gärtnert, hat auch im Herbst noch jede Menge im Garten zu tun. Doch wer fleißig für die kommende Saison vorarbeitet, wird schon im zeitigen Frühjahr mit einem üppig blühenden Paradies und einer reichhaltigen Ernte belohnt. Lisa Müller


Gut zu wissen

Selbst wer keinen Garten hat, sondern nur einen Balkon, kann sich mit Frühblühern wie Tulpen oder Osterglocken ein kleines Paradies schaffen. Die meisten der Gewächse sind ziemlich anspruchslos und auch in Kübeln winterhart.