Wenn der Sommer endet und der Herbst Einzug hält, ist für viele Gärtner die Pflanzzeit für Stauden, Gehölze, Obstbäume und Rosen gekommen. Die Luft wird langsam kühler und die Niederschläge nehmen zu, das sind die perfekten Voraussetzungen für größere Pflanzaktionen. Bis zum Frost können die winterharten Pflanzen noch problemlos in die Erde gesetzt werden, denn die Wurzeln wachsen weiter und sorgen so für einen kräftigen Austrieb im Frühjahr.
Muße für Neugestaltungen
Der Herbst ist also der perfekte Zeitpunkt, um den Garten neu zu gestalten. Die Zeit der vielen Aussaaten und des großen Gießens ist vorbei und mit den milderen Temperaturen steigt die Motivation, mit dem Spaten große Pflanzlöcher auszuheben, um auch mal größere Bäume zu setzen. Und endlich bleibt dem Gärtner genügend Zeit und Muße für Neugestaltungen oder aufwendigere Pflanzaktionen. Von Ende September bis Dezember reicht der Zeitraum, um die Herbstbepflanzungen vorzunehmen. Dann sind die Gewächse schon fast in der Winterruhe, treiben keine Blätter mehr aus und benötigen nur noch wenige Nährstoffe. Den Winter über bleibt den Gewächsen genügend Zeit, sich am neuen Standort zu etablieren.
Reiche Blüte im Frühjahr
Wer sich im Frühling über üppig blühende Beete freuen möchte, dem bleibt gar nichts anderes übrig, als sich im Herbst an die Arbeit zu machen. Zahlreiche Stauden, die im frühen Frühjahr blühen, müssen schon vor dem Winter gesetzt werden, damit sie in der kommenden Saison bereits reich blühen. Dazu zählen beispielsweise das Frühlings-Alpenveilchen, Gundermann, die Stinkende Nieswurz, die Christrose, Leberblümchen, Primel, Geflecktes Lungenkraut, Gewöhnliche Kuhschelle oder das Veilchen.
Zwiebeln vor dem Frost stecken
Auch die Zwiebeln von Tulpen, Osterglocken und Narzissen müssen unbedingt noch vor dem Frost in die Erde kommen, damit man sich im kommenden Jahr an den zahlreichen bunten Blüten erfreuen kann. Bei diesen mehrjährigen Pflanzen ist das Setzen im Herbst sogar immens wichtig. Denn würde man die Zwiebeln in der warmen Jahreszeit in die Erde bringen, hätte das zur Folge, dass man die Zwiebelblume in ihrem natürlichen Rhythmus von Blüte und Ruhezeit völlig durcheinanderbringt. Beispiele für weitere Frühlingsblüher, die im Herbst gesteckt werden müssen, sind Frühlings-Anemonen, Buschwindröschen, Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen und Blausterne.
Ebenso müssen alle Stauden und Gehölze, die für ihre reiche Blüte gezüchtet wurden, im Herbst gepflanzt werden. So können diese Gewächse über den Winter gut anwachsen, um Kraft für das wunderschöne Blütenfeuerwerk im kommenden Jahr zu sammeln. Die beste Pflanzzeit für Rosen reicht zum Beispiel von Mitte Oktober bis Ende März. Durch die zu erwartenden Niederschläge und den noch warmen Boden ist der Blüteerfolg am größten, wenn der Gärtner diesen Zeitraum für die Pflanzung wählt.
Auch wer Obstbäume pflanzen möchte, wird am besten im Herbst aktiv und wählt dafür möglichst einen frostfreien Tag. Doch Vorsicht: Eine Ausnahme bilden wärmeliebende Bäume wie Pfirsich oder Aprikose, diese sollte man am besten erst im Frühjahr setzen. Vor der Auspflanzung sollte der Baum zudem einige Stunden in einem Wassereimer stehen, um genügend Feuchtigkeit zu tanken. Das Pflanzloch hebt man deutlich größer als das Wurzelwerk des Baumes aus. In die Mitte kommt ein stabiler Pfahl, der den Baum später stützt, danach stellt man den gewählten Obstbaum aufrecht neben den Pfahl und füllt das Pflanzloch wieder vorsichtig mit Erde. Dabei sollte man zwischendurch immer wieder behutsam am Baumstamm rütteln, so dass keine Hohlräume entstehen.
Aussaat im Herbst
Im Herbst kehrt auch in den Beeten und im Gewächshaus noch keine Winterruhe ein. Im September können Feldsalat, Mangold, Spinat, Pflücksalate, Rucola und Radieschen gesät werden. So kann man auch in der kalten Jahreszeit noch vom frischen Grün aus dem Garten zehren und zum Beispiel ab November Feldsalat ernten. Wintersalate sind sehr gesund und punkten mit zahlreichen Vitaminen. Lisa Müller