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Die Qual der Wahl

So erkennt man seriöse Anbieter für berufliche Weiterbildungen

Die Qual der Wahl

FOTO: FARKNOT ARCHITECT - STOCK.ADOBE.COM

13.07.2021

Weiterbildung ist inzwischen in fast allen Unternehmen und Branchen Pflicht. Ständig kommt neues Wissen hinzu, anderes Wissen veraltet. Wer als Arbeitnehmer seine beruflichen Chancen nicht verschlafen, sondern optimal nutzen möchte, kommt demnach an zusätzlichem Lern-Engagement und einer bewussten Auswahl der passenden Weiterbildungsangebote nicht vorbei.   

Zum Glück gibt es eine große Auswahl an Angeboten – aufgrund der enormen Nachfrage hat sich ein attraktiver Markt mit zahlreichen Weiterbildungsanbietern entwickelt. Jetzt gilt es nur noch den richtigen auszuwählen. Doch aufgepasst!Wie so oft gibt es auch hier manchmal schwarze Schafe und unseriöse Anbieter, gerade unter den privaten Trägern für berufliche Weiterbildungen. Diese von seriösen Angeboten zu unterscheiden ist nicht immer leicht, denn Siegel und Zertifikate suggerieren oft Seriosität und Kompetenz.

Angemessene Preisgestaltung

Qualifizierte und kompetent durchgeführte Weiterbildungsangebote haben ihren Preis. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, die verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen. Sticht einer mit besonders günstigen Preisen hervor und handelt es sich dabei nicht um ein Aktionsangebot, ist guter Grund gegeben, misstrauisch zu werden. Auch der Anbieter mit dem höchsten Preis ist mit Vorsicht zu genießen, denn hohe Preise bedeuten leider nicht immer auch eine hohe Qualität.

Referenzen und Bewertungen

Seriöse Weiterbildungsanbieter können Beurteilungen von ehemaligen Absolventen und Seminarteilnehmern vorweisen – wenn nicht auf der eigenen Homepage, dann mit Sicherheit auf einer Online-Bewertungsplattform, die es inzwischen auch speziell für Weiterbildungen gibt. Gibt es keine Bewertungen und kann der Anbieter das nicht schlüssig erklären, ist das ein deutliches Warnsignal. Erst recht stutzig werden sollte man bei schlechten Bewertungen – gerade,wenn diese auch noch relativ neu sind.
 
Erfahrungsberichte sollten jedoch immer vollständig durchgelesen werden (manche Teilnehmer erwarten zuweilen Wunder) und auch auf das Erstellungsdatum ist zu achten (vielleicht hat sich seit der Kritik schon viel verändert).

Ausreichend Vorabinformationen

Bei seriösen Anbietern gibt es kostenlose Infoabende und telefonische Beratungsgespräche. Oftmals ist auch ein Blick in die Unterrichtsmaterialien möglich oder sogar die kostenlose und unverbindliche Teilnahme an einem echten Seminar. Muster- Exemplare gibt es entweder direkt zum Download auf der Homepage oder auf Nachfrage per E-Mail. Ist dies nicht der Fall – oder wird eine Anzahlung verlangt – ist Vorsicht geboten.

Sorgfältig erstellte Unterlagen

Hat man erstes Info- und Unterrichtsmaterial bekommen, lohnt sich auch hier die Prüfung. Tippfehler und kleinere Ungenauigkeiten können auch bei den besten Unternehmen und Weiterbildungen vorkommen. Sind die Unterlagen aber schon voller Fehler, lieblos zusammengestellt oder völlig veraltet, kann man sich zusammenreimen, was das für die eigentliche Weiterbildung bedeutet.

Transparentes Konzept

Qualifizierte Weiterbildungen beruhen auf einem fachlich begründeten Konzept. An wen richtet sich die Weiterbildung? Welche Ziele werden damit erreicht? Auf welchen Quellen basiert der Lernstoff? Bekommt man auf diese Fragen keine schlüssigen Antworten vom Anbieter, verschwendet man bei einer Weiterbildung vermutlich Zeit und Geld. Gerade bei einer mehrmonatigen Weiterbildung sollte man die Lehrpläne im Blick haben und genau auf den Inhaltsumfang prüfen.

Keine Erfolgsgarantie

Seriöse Weiterbildungsangebote betonen im Vorfeld eines Seminars die Mitwirkungspflicht der Teilnehmer.

Eine Garantie für einen Erfolg geben sie nicht. Wer den Satz „Wir garantieren Ihnen einen erfolgreichen Abschluss!“ liest, sollte sich den Rest des Angebotes also auf jeden Fall mit einer gesunden Portion Misstrauen anschauen.

Intuition und Bauchgefühl

Wer sich nicht sicher ist, stellt am besten den direkten Kontakt zum Anbieter her. Der erste Eindruck ist viel wert. Ist dieser negativ, muss das zwar nicht zwingend gegen die Seriosität des Anbieters sprechen, kann aber auf Missstände hindeuten. Im persönlichen Gespräch sollte man dann auch ruhig kritische Fragen stellen und auffällige Punkte ansprechen. Ein seriöser Anbieter für eine berufliche Weiterbildung wird dann sicher gute Gründe und Antworten parat haben. Nina Grötsch