Einweihung
Kürzlich wurde der neue Verkehrsübungsplatz am Kronacher Schulzentrum mit den Projektverantwortlichen und unter Beisein der Bürgermeister der Gemeinden sowie den Leitungen der Grundschulen eröffnet. Das moderne, 60 Meter lange und 33 Meter breite Verkehrsnetz vermittelt Viertklässlern die wichtigsten Verkehrsregeln unter Realbedingungen.
Organisiert wird die Radfahrausbildung von den Verkehrserziehern der Polizei Kronach und Ludwigsstadt. Bislang waren diese mit einem 30 Jahre alten, erneuerungsbedürftigen Lkw auf Pausenhöfen oder anderen Schulplätzen unterwegs. Über Jahre hinweg hatte man sich in vielen Gesprächen mit den Fachbehörden, der Polizei, Pädagogen und den Kommunen Gedanken über Standort sowie Beschaffenheit einer zentralen Anlage gemacht.
Schließlich verständigte man sich auf das Areal am Schulzentrum. Errichtet wurde auch ein zugehöriges kleines Gebäude mit Toiletten, Schulungszimmer, Personalraum sowie einer Garage zum Abstellen von 40 Fahrrädern, nebst einer kleinen Werkstatt.
Wer alles involviert war
Grundlage ist eine Vereinbarung der Städte und Gemeinden mit dem Zweckverband Schulzentrum. Die Stadt Kronach agierte als Bauherrin stellvertretend für alle 18 Kommunen. Auf diese werden die Gesamtkosten anteilig auf Basis des Einwohnerschlüssels umgelegt. Der Zweckverband stellte den Platz zur Verfügung und ließ die dort stehenden Garagen auf eigene Kosten abbrechen. Zudem übernimmt er den laufenden Unterhalt.
Wie Architekt Peter Kropf informierte, erhöhten sich die Schätzkosten bei Baubeginn im Vergleich zur ersten Kostenschätzung um fast 34 Prozent. Ursächlich hierfür war vor allem die Corona-Pandemie mit der schwierigen Situation auf dem Bausektor. Von den 21 beteiligten Firmen stammen 14 aus dem Landkreis.
Laut dem Vorsitzenden des Zweckverbands, Landrat Klaus Löffler, habe die kommunale Familie mit dem Projekt ihren Zusammenhalt demonstriert. Ein großes Anliegen war ihm der Dank an die Polizei für ihr Engagement bei der Verkehrserziehung. Insbesondere Verkehrserzieher Heiko Sesselmann und der Leiter der Polizeiinspektion Kronach, Matthias Schuhbäck, hätten immer wieder auf die vorherigen Missstände hingewiesen.
Wer den Platz nutzen kann
Pro Schuljahr werden im Landkreis 30 bis 40 Klassen mit 600 bis 800 Kindern unterrichtet. Die neue Anlage zeichne sich vor allem durch ihre Realitätsnähe aus. Der Platz dient zukünftig nicht nur als Verkehrsschule, sondern auch der Kreisverkehrswacht Kronach für verschiedene Fahrsicherheitstrainings.
Nach den langen Vorarbeiten sei der Bau mit einer Bauzeit von 13 Monaten Beginn war im März 2023, Inbetriebnahme im April 2024 relativ schnell vonstattengegangen, so Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann. Die Kostenschätzung zu Baubeginn in Höhe von 950.000 Euro konnte unterschritten werden. Nach der aktuellen Kostenrechnung liege man bei knapp 900.000 Euro. Zuschüsse gewährten die Landesverkehrswacht Bayern in Höhe von 2000 Euro sowie die Regierung von Oberfranken aufgrund der Interkommunalen Zusammenarbeit von 90.000 Euro.
Heike Schülein