Einweihung Heizwerk Neuenmarkt
Die Wärmeversorgung Neuenmarkt hat mit dem Bau eines weiteren Heizwerks mit 1000 kW und modernster Filtertechnik, das am Samstag, 28. September, eingeweiht wird, einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur CO₂-neutralen Gemeinde gesetzt. Im Rahmen der Bayerischen Energietage, die derzeit gefeiert werden, zeigt die Wärmeversorgung Neuenmarkt mit Investitionskosten von 1,5 Millionen Euro eindrucksvoll, wie groß ihr Engagement für die Energiewende ist.
Die Wärmeversorgung Neuenmarkt GmbH wurde 2009 gegründet. Die Gründungsgesellschafter waren Karl Pöhlmann, Otfried Reißaus, Alfred Faßold, Jörg Fischer, Roland Fischer, Klaus Zahner und die NM-Bioenergie Neuenmarkt, die mit zwei Anteilen vertreten war. Diese Anteile wurden 2024 an die Gemeinde Neuenmarkt und Christian Fischer verkauft. Klaus Zahner leitet seit der Gründung als geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke des Unternehmens. Er sagt zur anfänglichen Geschäftsidee: „Wir wollten die Abwärme der Biogasanlage nutzen und mit einem Hackschnitzelkessel absichern. Doch im Laufe der Jahre hat dieser Heizomat-Hackschnitzelkessel die Hauptlast der Wärmeversorgung übernehmen müssen. Die Versorgungssicherheit wurde durch einen 500 kW Gaskessel gewährleistet.“
Die Gründung der Wärmeversorgung Neuenmarkt GmbH erfolgte, um die geplante AWO-Seniorenwohnanlage an der Wirsberger Straße zu ermöglichen. Gesellschafter Alfred Faßold erklärt: „Die Seniorenwohnanlage hatte aus fördertechnischen Gründen die Auflage, mit regenerativer Energie zu heizen. Da sich jedoch herausstellte, dass die Wärmeversorgung allein durch die bestehende Biogasanlage zu unsicher war, war die zusätzliche Nutzung anderer Wärmequellen notwendig.“ Eine Beteiligung der Gemeindewerke Neuenmarkt wurde kontrovers diskutiert, jedoch durch einen Bürgerentscheid abgelehnt.
In den vergangenen 15 Jahren hat die Wärmeversorgung Neuenmarkt rund 25 Millionen Kilowattstunden regenerative Wärmeenergie erzeugt und zuverlässig geliefert. So wurden bei Ölheizungen 7950 Tonnen und bei Gasheizungen 6175 Tonnen CO₂ eingespart. Faßold weist zudem darauf hin, dass bei Gasheizungen das klimaschädliche Methan entsteht: „Diesen konsequenten Weg des Klimaschutzes setzen wir mit dem neuen Heizhaus fort.“
Hauptabnehmer war anfangs die AWO-Seniorenanlage „Rosengarten“. Ein Jahr später kam das Deutsche Dampflokomotivenmuseum hinzu, und es wurden nach und nach zahlreiche Ein- und Mehrfamilienhäuser angeschlossen. Seit 2009 werden 26 Haushalte und Unternehmen versorgt. 2024 kommen die Werkstätten für behinderte Menschen und die Gärtnerei Degen hinzu, was die Wärmeabnahme um 1,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erhöht. Das alte Heizwerk war damit ausgelastet, und der Neubau eines weiteren Heizwerks wurde notwendig. „Die Vorgaben waren klar: Es musste nachhaltig, naturverträglich und umweltschonend gebaut werden“, berichtet Klaus Zahner. Das Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz war aufwendig und erforderte zahlreiche Gutachten.
Als neuer Gesellschafter ist nun Bürgermeister Alexander Wunderlich für die Gemeinde Neuenmarkt Teil der Wärmeversorgung. Er betont: „Wir stehen nicht nur in Neuenmarkt, sondern in ganz Deutschland vor der Energiewende. Ich bin dankbar, dass die Gemeinde in die Wärmeversorgung einsteigen konnte.“
Während der Einweihung sorgt die Schorgastaler Blasmusik für die musikalische Umrahmung. Werner Reißaus
Tag der offenen Tür
Zur Einweihung des zweiten Heizwerkes in der Dorfstraße 14 lädt die Wärmeversorgung Neuenmarkt am Samstag, 28. September, von 13 bis 17 Uhr zu einem „Tag der offenen Tür“ ein. Rei.