Von der „Vollendung eines wunderbar gelungenen Areals“, sprach Landrat Klaus Peter Söllner am Samstag bei der Eröffnungsfeier des Wonseeser Gemeindezentrums. Aus dem veralteten Turnhallenkomplex beim ehemaligen Schulgebäude ist ein zentraler Anlaufpunkt für Menschen in der Region geworden. Nicht nur wurden Turnhalle, Umkleidekabinen und Sanitäranlagen saniert, sondern es kam auch ein Veranstaltungssaal für 125 Personen hinzu, Räumlichkeiten für die Seniorenbetreuung sowie ein Mehrgenerationenspielplatz unter anderem mit Volleyball- und Basketballfeld, Trampolin und Boccia-Bahn. Ungenutzte Außenflächen wurden naturnah begrünt und vor dem Eingang findet man eine E-Bike-Ladestation. „Attraktive Angebote führen zu kurzen Wegen und kommen Klimaschutzzielen zugute“, sagte Michael Mohnkorn vom Sachgebiet Städtebau der Regierung von Oberfranken.Fertiggestellt wurde das Gemeindezentrum bereits vergangenes Jahr. Seither wird es für zahlreiche Zwecke genutzt, etwa für Sitzungen und Versammlungen verschiedener Vereine, der Marktgemeinde, der Kirchengemeinde sowie des Zweckverbands zur Wasserversorgung. In eigens geschaffenen, barrierefreien Räumlichkeiten trifft sich die örtliche Gedächtnistrainingsgruppe und die Diakonie Kasendorf-Wonsees bietet Seniorenbetreuung an. Der Wonseeser Kindergarten veranstaltet Flohmärkte und über die Volkshochschule Thurnau-Kasendorf-Wonsees finden Gymnastikkurse statt.
Aufwertung der Region
Hauptnutzer des Gemeindezentrums ist die Spielervereinigung (SpVgg) Wonsees. Markus Nicklas, einer von drei Vorsitzenden, bestätigt: „Wir freuen uns, dass mit dem neuen Gemeindezentrum ein so moderner Ort für unsere sportlichen Aktivitäten und den Gemeinschaftsgeist entstanden ist.“ Zum Angebot der SpVgg Wonsees gehören derzeit Kinderturnen, Tischtennis für alle Altersgruppen, zwei Fußballmannschaften für Erwachsene und jeweils eine Mannschaft für die G- und F-Jugend.
Über die rege Nutzung freute sich der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner (CSU): „Das neue Gemeindezentrum wertet die Region auf und stärkt das Selbstwertgefühl der Menschen. Zusätzlich zur schönen Landschaft haben wir nun auch moderne Anlagen für Jung und Alt.“ Als kleine Gemeinde sei man stolz darauf, dass ein Projekt dieser Größenordnung verwirklicht werden konnte.
Kein leichter Weg
Die Gesamtkosten des Umbaus beliefen sich auf 3,5 Millionen Euro. Davon wurden rund drei Millionen über die Förderoffensive Nordostbayern des Freistaats zur Verfügung gestellt. Dass es bis dahin kein leichter Weg war, bestätigte Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (CSU): „Das geht nur, wenn man sich kümmert, Zeit investiert und alle an einen Tisch bringt.“
Die Idee für das Gemeindezentrum entstand im Jahr 2016 innerhalb eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts mit Bürgerbeteiligung. Bereits in den Vorjahren hatte sich eine Lösung für das leerstehende Schulgebäude gefunden. Der Gebäudeteil mit den Klassenzimmern wurde verkauft und zu einem tierärztlichen Fachzentrum umgebaut. Die Tierärzte Stefan Gedecke, Frauke Runge und David Rossbroich gründeten 2017 die Tierärzte Wonsees GmbH, einen Betrieb mit derzeit 20 Angestellten, viele davon mit akademischen Berufen.
Gemeinsam zum Ziel
CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner betonte bei der Einweihungsfeier am Samstag, wie wichtig Arbeitsplätze für Akademiker im ländlichen Raum seien. In Wonsees sehe man gut, was erreicht werden könne, wenn „eine private Initiative gemeinsam mit einer Kommune“ in Umsetzung komme. red