Elektrisch in die Zukunft: Die Gesellschaft tendiert immer mehr zu Fahrzeugen mit umweltfreundlichem Antrieb. Die Kfz-Hersteller übertrumpfen sich aktuell gegenseitig mit neuen Modellen, die als Hybrid oder Elektroauto für saubere Mobilität sorgen sollen. Auch Studien belegen, dass das Interesse an Fahrzeugen mit alternativem Antrieb steigt. Im Jahr 2020 wurden laut einer Statistik von Statista rund 194 200 Pkws mit Elektroantrieb neu zugelassen – ein Rekordwert an Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Verdreifachung der Zulassungszahl.
Doch somit stellt sich unweigerlich die Frage, welches Elektroauto das richtige für einen selbst ist. Worin unterscheiden sich Plug-in-Hybride und Elektroautos – von den Kosten bis zur Reichweite? Und welche Vor- und Nachteile bestehen in den verschiedenen Elektrosystemen?
Zwei in einem: Plug-in-Hybride
Der wohl größte Unterschied zwischen Elektroauto und Plugin-Hybrid ist das Antriebskonzept. Beim E-Auto ist der Antrieb rein elektrisch, während bei Plugin-Hybriden neben dem Elektromotor immer auch ein konventioneller Verbrennungsmotor mit an Bord ist. Hybride Autos verfügen somit über zwei Antriebssysteme. Die häufigste Kombination ist hierbei die eines Benziners mit einem Elektromotor. Aber auch ein Diesel oder Erdgasfahrzeug ist möglich. Dabei gilt: Jeder Motor ist dann aktiv, wenn er seine beste Leistung abruft. Da Elektromotoren bei niedrigen Drehzahlen besonders effizient sind, springen sie an, wenn das Hybrid-Auto langsam unterwegs ist, im Stadtverkehr zum Beispiel. Bei Stadtfahrten verbraucht ein Hybrid-Auto nach Berechnungen des ADAC bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoff als ein Auto mit Verbrennungsmotor.
Rund 194 200 Pkw mit reinem Elektroantrieb wurden im Jahr 2020 in Deutschland zugelassen – so viele wie nie zuvor.
Elektro vs. Hybrid: Weitere Unterschiede
Reichweite: Die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor ergibt meist eine Reichweite von 600 Kilometern. Zudem lässt sich bei einem Plug-in-Hybrid-Antrieb ein EV-Modus (Electric Vehicle-Modus) aktivieren, dadurch fährt das Fahrzeug Strecken von 30 bis 50 Kilometer rein elektrisch. Im Vergleich dazu ist die Reichweite von Elektroautos meist geringer. Abhängig vom Modell, der Akkukapazität und dem Stromverbrauch beträgt sie zwischen 100 und 600 Kilometer.
Leistungsvergleich: Im Leistungsvergleich liegen Plug-in-Hybride gegenüber Elektroautos vorne. Das Zusammenspiel der beiden Antriebe ermöglicht insgesamt betrachtet eine bessere PS-Leistung und sportliche Zwischenspurts. Ohne Strom im Akku sind Hybrid-Fahrzeuge normale Verbrenner, wodurch sich auch eine solche Leistung abrufen lässt. Die Leistung ist somit unabhängig davon abrufbar, ob die Batterie letztendlich geladen ist oder nicht.
Kostenüberblick: In der Anschaffung kosten Plug-in-Hybride meistens mehr als reine E-Autos. Eine Vergleichsrechnung vom ADAC bezüglich der anfallenden Betriebskosten zeigt, dass Elektroautos etwas günstiger abschneiden: von einer Kilometerleistung von 10 000 Kilometer im Jahr ausgehend liegen E-Autos mit rund 41 bis 167 Cent pro Kilometer unterhalb von Plug-in-Hybriden mit rund 61 bis 255 Cent pro Kilometer. Jedoch gilt generell: Welche Verbräuche sich in der Praxis ergeben, hängt vom Fahrverhalten ab.
Umweltbilanz: Vergleicht man die CO2-Emissionen, ist der Energieverbrauch von Elektroautos im Gesamten geringer als der von Plug-in-Hybriden – auch wenn noch Verbesserungspotential in Sachen Batterietechnik und Entsorgung besteht. Hier geht der Punkt demnach an das Elektroauto. Allerdings ist die Ökobilanz von reinen E-Autos auch nicht optimal, der Großteil des Stroms wird in Deutschland noch immer aus fossilen Brennstoffen bezogen. Der Ausbau von erneuerbaren Energien allerdings geht stetig voran und wenn man rein auf die Emissionen schaut, sind Elektroautos schon jetzt wesentlich umweltfreundlicher als Verbrenner.
Überblick: Vor- und Nachteile
Vorteile: Die Vorteile eines E-Autos liegen ganz klar darin, dass man mit Ökostrom im Tank absolut umweltverträglich unterwegs ist. Mit einem Elektroauto hat man darüber hinaus geringere Wartungs- und Instandhaltungskosten, geringe Betriebskosten und eine niedrige Steuerlast sowie günstige Versicherungsbeiträge. Hybrid-Autos dagegen haben eine vergleichsweise hohe Reichweite und sind langstreckentauglich sowie im Stadtverkehr umweltfreundlich. Hybride bieten vor allem einen sanften Übergang zum elektrischen Fahren für alle, die noch zögern.
Nachteile: Die Infrastruktur zum Laden von Elektroautos sowie Plug-in-Hybriden ist noch etwas löchrig. Zudem sind die Ladezeiten eines Elektroautos relativ lang. Plug-in-Hybride bringen zu dem noch ein hohes Gewicht mit sich. Das führt wiederum zu einem höheren Energieverbrauch – Strom und Sprit. Zudem sind die Anschaffungskosten noch vergleichsweise hoch. Pia Nowak
Ladeinfrastrukur
Eine gute Ladeinfrastruktur ist Grundvoraussetzung für die Mobilitätswende: Die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen ist ein Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto. Allein im Jahr 2020 kamen insgesamt über 3000 neue Ladepunkte hinzu, den Autofahrern standen im Dezember über 16 800 Ladesäulen zur Verfügung.
Das Bundesland mit den meisten Ladesäulen war im Jahr 2020 Bayern.