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Spannende Mythen und Fakten

Muss ich im Winter im Stau in einem E-Auto frieren? - Interessante Fragen und Antworten rund ums Thema E-Auto

Spannende Mythen und Fakten

FOTO: ANIMAFLORA PICSSTOCK - STOCK.ADOBE.COM

20.05.2023

Über Elektromobilität lässt sich vortrefflich streiten - nicht nur am Stammtisch. Rund um Elektroautos sind viele Mythen im Umlauf über Reichweiten, Kosten und Rohstoffe. Manche stimmen, andere allerdings nicht. Die Zeitschrift ,,auto motor und sport" hat die gängigsten Mythen und Vorurteile geprüft.

Ist Strom günstiger?

Mit Strom fährt man wesentlich günstiger als mit Sprit: Bisher konnte diese Aussage eindeutig bejaht werden, wie ein Vergleich von ,,auto motor und sport" auf Basis des BMW i4 mit seinem Diesel-Kollegen 430d Gran Coupé zeigt: Als vor einem Jahr die Kilowattstunde nur 32 Cent kostete, der Diesel 1,56 Euro pro Liter, fuhr der Stromer 100 Kilometer für 5,15 Euro, der Diesel für 8,58 Euro. Das war ein Preisvorteil von 66 Prozent. Jetzt sind die Strompreise deutlich stärker gestiegen, der Preisvorteil ist auf 35 Prozent gesunken - allerdings nur, wenn man zu Hause lädt.

Schwache Akkus?

Die Akkus halten nicht lange? Die meisten Hersteller geben für die Akkus ihrer Elektroautos eine Garantie von acht Jahren oder 160 000 km. Doch diese Mindestwerte sind nicht gleichzusetzen mit der realen Lebenserwartung der meisten Akkus. Inzwischen zeichnet sich ab, dass Akkus länger halten als erwartet. Darauf deutet eine Studie der TU Eindhoven hin. Das Fazit: 500 000 Kilometer Gesamt-Reichweite sind realistisch.

Ewige Ladezeiten

Das Laden von E-Autos dauert ewig? Wenn man den falschen Ladepunkt erwischt, kann es schon einmal länger dauern: Um die 77 kWh große Batterie eines Hyundai Ioniq 5 an einer Haushaltssteckdose zu füllen, sind mehr als 30 Stunden nötig. Anders sieht es am High-Power-Charger mit 300 kW aus: Ein loniq 5 schafft es in der Praxis, in 15 Minuten Energie für 250 Kilometer Fahrt nachzuladen und ist damit einer der schnellsten Lader. Ein Opel Corsa-e braucht doppelt so lang. Laden dauert also immer noch länger als Tanken, zwischen den E-Autos sind die Unterschiede jedoch groß.

Frieren im winterlichen Stau?

Auch der Auto Club Europa (ACE) hat auf seiner Homepage die wichtigsten Fakten zu E-Autos zusammengetragen.

Muss ich im Winter im Stau frieren? Richtig ist: Wenn der Innenraum aufgeheizt wird, kostet das viel Energie. Die Temperatur aufrecht zu erhalten, ist dagegen weniger problematisch. Moderne E-Autos mit Wärmepumpe benötigen etwa 0,5 bis 1 kW, um bei frostigen Außentemperaturen den Innenraum bei 22 Grad zu halten. Das heißt: Ein Stau mit Vollsperrung „frisst" bei einem modernen Elektroauto im Winter ungefähr zwei Prozent Reichweite pro Stunde. Dabei bleibt es innen warm. Um jedoch gar nicht erst in die Bredouille zu kommen, empfiehlt der ACE, auf längeren Etappen im Winter etwa 25 Prozent Restreichweite als Puffer einzuplanen.

Hört man Elektroautos als Fußgänger wirklich nicht? Es stimmt, dass Elektromotoren viel leiser sind als Diesel oder Benziner. Ab Tempo 20 sind die Abrollgeräusche der Reifen allerdings laut genug, um auch ein E-Auto zu hören. Darüber hinaus müssen alle neuen E-Fahrzeuge bis 20 km/h ein akustisches Warnsignal (AVAS) von sich geben.

Drohende Überlastung

Wie sieht es mit dem Stromnetz aus, wenn jeder ein E-Auto fährt? Hierzulande werden etwa drei Millionen neue Fahrzeuge jedes Jahr zugelassen. Selbst wenn ab heute nur noch E-Autos zugelassen werden dürften, würde es etwa 15 Jahre dauern, bis fast keine Verbrenner mehr fahren. Selbst eine Million E-Autos erhöhen den Strombedarf nur um 0,5 Prozent. lifePR/ACE/ Nina Grötsch