Aufsteigen, losfahren, Spaß haben: Rad fahren kann so schön sein! Um richtig zu radeln, braucht es ein maßgeschneidertes Fahrrad, denn der eigentliche Motor beim Rad ist man selbst.Vor dem Kauf gilt es einige Fragen zu beantworten: Wie oft und wo will man unterwegs sein? Wie viel Geld kann man investieren? Wer wenig und selbst dann nur kurze Strecken fährt, benötigt einen anderen Drahtesel als Viel- und Langstreckenfahrer.Eines ist klar: Die beste Beratung bietet der Fachhändler vor Ort. Er fragt nach den Vorstellungen, findet in seinem Angebot die passende Größe, passt die Höhe und den Sattel an, erklärt die Funktionsweise der Gangschaltung und erklärt, wie ein Pedelec, im Volksmund E-Bike genannt, funktioniert. Beim Profi vor Ort findet der künftige Radfahrer zahlreiche Modelle und Marken, darf Probe sitzen und meistens sogar eine Runde drehen, um ein Gefühl für das Rad zu bekommen.Wichtig ist, dass das neue Fahrrad perfekt auf den neuen Besitzer eingestellt ist. Regelmäßiges Radfahren gilt als gesund – aber nur, wenn alles passt. Der Rahmen richtet sich nach der Schritt- und Oberkörperlänge. Das Fahrrad soll so lang sein, dass man ohne gekrümmten Rücken fahren kann und so kurz, dass man nahezu jede Situation beherrschen kann. Bei sogenannten „Herrenrädern“, das sind die Fahrräder mit einer Querstange, im Fachbegriff Oberrohr genannt, ist darauf zu achten, dass man absteigen kann, ohne der Stange zu nahe zu kommen.
Die Wahl der Reifen
Markenräder gibt es in verschiedenen Rahmenhöhen zu kaufen. Ein weiteres wichtiges Thema beim Neukauf stellt die Wahl der Reifen dar. Jeder kennt sie, kaum jemand braucht sie: richtig dicke Dinger. Entscheidend ist nicht, wie dick der Reifen ist – außer man radelt ständig auf Eis und Schnee –, sondern welches Profil und welcher Druck auf den Reifen wirken. Grobstollige Reifen machen quer im Gelände Sinn, zehren in der Stadt aber an der Kraft. Daher setzt der Händler bei Straßenradlern auf wenig profilierte Reifen und wer viel auf Feld-, Wald- und Flurwegen unterwegs ist, bekommt moderate Reifen angeschraubt.
Um die Reifen anzutreiben, braucht es Pedale und die Höhe sollte tunlichst richtig eingestellt sein. Faustregel: Das Knie darf, wenn es beim Fahren nach unten tritt, nie ganz durchgestreckt sein.
Vor 30 Jahren keuchten viele Radler noch per Drei-Gang-Schaltung die Berge hinauf, heute sind 21 Gänge und mehr keine Seltenheit. Ob man die Naben oder die Kettenschaltung bevorzugt, entscheidet das Bauchgefühl oder wie viel Zeit für die Pflege zur Verfügung steht. Eine Kettenschaltung braucht mehr Pflege, bietet aber eine feinere Abstimmung an das Fahrverhalten. Dagegen ist die Nabenschaltung sehr wartungsarm und kann auch im Stand geschaltet werden.
Wer fährt, will irgendwann auch anhalten und leitet diesen Vorgang mittels Bremsen ein – und das geschieht entweder über Felgen- oder Nabenbremsen. Bei der Probefahrt sollte man verschiedene Bremsen wie Rücktritt-oder Scheiben-, Seitenzug- oder hydraulische Felgenbremsen ausprobieren oder sich zumindest deren Vor- und Nachteile erklären lassen.
Ein richtig wichtiges – aber oft unterschätztes – Teil am Rad ist der Sattel. Wenn er nicht zum Fahrer passt, dann ist der Po schnell strapaziert und das nervt den Fahrer.
Ein guter Händler rät zu einem Sattel, der den physischen Vorgaben entspricht und nicht zu einem, der gefällt. Es gibt breite Sättel, die für kurze Strecken geeignet sind und solche mit einer Aussparung. Die sehen unbequem aus, sind es aber nicht. Die Haptik spielt auch bei den Lenkergriffen eine Rolle. Es gibt Griffe aus unterschiedlichen Materialien, sie können ergonomisch geformt sein und eine winzige Ablage für die Handballen bieten.
Jedem Radfahrer sollte spätestens bei Einbruch der Dunkelheit ein Licht den Wegweisen. Fast alle Fahrräder verfügen über eine fest verbaute Beleuchtung, die über einen Dynamo angetrieben wird. Abnehmbare Lampen kommen häufig bei sportlichen Rädern zum Einsatz, um Gewicht einzusparen. Moderne Räder können über einen fest verbauten Lithium-Ionen-Akku Licht spenden, der per USB-Anschluss geladen werden kann. Seit dem Jahr 2006 ist vorgeschrieben, dass der Scheinwerfer auf einer zehn Meter entfernten Wand eine messbare Lichtstärke von zehn Lux besitzen muss. red/Anja Vorndran