Fietse heißt in Holland das Fahrrad und als Fietse Brumm bezeichnen die Einheimischen im Dialekt alles, was mit Hilfsmotor oder Akku auf der Straße düst. Hierzulande setzt man auf Pedelecs und E-Bikes, um die bekanntesten Bezeichnungen vorneweg zu nennen. Wo früher schnaufend in die Pedale getreten werden musste, geht es heute wieselflink jeden Berg hinauf – und hinab sowieso.Entspannt radelnHeute strampeln viele Radler nicht mehr außer Puste durch die Lande, denn ihr Rad hilft beim Fahren mit. Pedelec, S-Pedelec oder E-Bike heißen die modernen Dinger, mit denen man schneller, weiter und höher kommt. Doch was ist was? Mit allen dreien sitzt man auf einem zweirädrigen Fortbewegungsmittel für die Freizeit und natürlich den Verkehr. Doch nicht alle drei fallen laut Straßenverkehrsordnung unter den Begriff Fahrrad.
Im allgemeinen Gebrauch werden alle mit Akku betriebenen Fahrräder zu E-Bikes, genau genommen sind die meisten davon jedoch Pedelecs. Laut Straßenverkehrsordnung fallen Pedelecs unter die Bezeichnung Fahrrad, sie dürfen nicht schneller als höchstens 25 Kilometer pro Stunde fahren, über eine Motorunterstützung von maximal 250 Watt Dauerleistung verfügen und müssen ab sechs Kilometer pro Stunde durch eigenes Treten unterstützt werden.
E-Bikes dagegen sind vergleichbar mit Mofas, die sich durch einen Antrieb bewegen lassen, auch ohne in die Pedale zu treten. Sie dürfen ohne Zutun höchstens 25 km/h auf den Tacho bringen. Liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 20 km/h, hat der Fahrer es mit einerUntergruppe von Leichtmofas zu tun, die ohne Helm gefahren werden dürfen.
S-Pedelec (S für Speed) dagegen gelten als Kraftfahrzeuge, denn sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h, sind versicherungspflichtig, erhalten daher eine entsprechende Plakette und beim S-Pedelec heißt es verpflichtend: Helm auf. Weil es superschnell daherkommt, braucht es für ein S-Pedelec einen Führerschein, den man ab 16 Jahren erwerben kann.
Da die Unterscheidung Pedelec/E-Bike kaum zur Anwendung kommt, sprechen die meisten Käufer bei allen Fahrrädern mit Antrieb von E-Bike. Der Ordnung halber verwinden wir den Begriff Pedelec. Eine Ausstattung mit GPS ist inzwischen an der Tagesordnung. Inwieweit und in welcher Höhe die elektronische Fahrunterstützung zum Einsatz kommt, bestimmt der Fahrer, denn die Fahrhilfe springt nur an, wenn die Unterstützung eingeschaltet ist und jener in die Pedale tritt. Je nach Wunsch kommt dann ein Megaschub oder nur eine leichter Antrieb. Wer „unten ohne“ fahren will, schaltet die Elektro-Power einfach ab und tritt ganz normal in die Pedale. Nicht unterschätzen sollte der Fahrer dabei das Gewicht des Gefährts, denn der Akku bringt zusätzliche Gramm auf die Waage.
Je nach Einsatz schafft der Fahrer bei allen genannten Modellen rund 200 Kilometer mit dem Antrieb. Akkus können fest im Rad eingebaut sein oder es gibt entnehmbare Akkus mit mobiler Ladestation oder Ladekabel.
Bei den Motoren gibt es drei Möglichkeiten der Positionierung: vorne, mittig oder hinten. Frontmotoren funktionieren mit einer Rücktrittbremse, Naben- oder Kettenschaltung und verlegen das Gewicht logischerweise nach vorne, dadurch ändert sich das Lenkverhalten. Hier gilt wie fast überall: Übung macht den Meister. Mittelmotoren sind am häufigsten bei sportlichen Rädern zu finden, sie funktionieren mit Ketten- oder Nabenschaltung und ähneln beim Fahren am meisten einem normalen Fahrrad. Heckmotoren übertragen ihre Antriebskraft direkt auf die Kette, sie sind leise und können nachgerüstet werden. A. Vorndran/bikeexchange.de