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Elektrisch zum Berggipfel

E-Bike, Pedelec, S-Pedelec – Fahrräder mit Elektroantrieb gibt es in vielen Varianten

Elektrisch zum Berggipfel

FOTO: ANDREY POPOV - STOCK.ADOBE.COM

29.05.2021

Fietse heißt in Holland das Fahrrad und als Fietse Brumm bezeichnen die Einheimischen im Dialekt alles, was mit Hilfsmotor oder Akku auf der Straße düst. Hierzulande setzt man auf Pedelecs und E-Bikes, um die bekanntesten Bezeichnungen vorneweg zu nennen. Bei allen Fahrten gilt: Erst den Helm aufsetzen, dann auf den Sattel und losfahren. Wo früher schnaufend in die Pedale getreten werden musste, geht es heute wieselflink jeden Berg hinauf – und hinab sowieso.

Entspannt radeln

Heute strampeln viele Radler nicht mehr außer Puste durch die Lande, denn ihr Rad hilft beim Fahren mit. Pedelec, S-Pedelec oder E-Bike heißen die modernen Dinger, mit denen man schneller, weiter und höher kommt. Doch was ist was? Mit allen dreien sitzt man auf einem zweirädrigen Fortbewegungsmittel für die Freizeit und natürlich den Verkehr. Doch nicht alle drei fallen laut Straßenverkehrsordnung unter den Begriff Fahrrad. Im allgemeinen Gebrauch werden alle mit Akku betriebenen Fahrräder zu E-Bikes, genau genommen sind die meisten davon jedoch Pedelecs. Laut Straßenverkehrsordnung fallen Pedelecs unter die Bezeichnung Fahrrad, sie dürfen nicht schneller als höchstens 25 Kilometer pro Stunde fahren, über eine Motorunterstützung von maximal 250 Watt Dauerleistung verfügen und müssen ab sechs Kilometer pro Stunde durch eigenes Treten unterstützt werden. E-Bikes dagegen sind vergleichbar mit Mofas, die sich durch einen Antrieb bewegen lassen, auch ohne in die Pedale zu treten.

Untergruppe von Leichtmofas

Sie dürfen ohne Zutun höchstens 25 km/h auf den Tacho bringen. Liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 20 km/h, hat der Fahrer es mit einer Untergruppe von Leichtmofas zu tun, die ohne Helm gefahren werden dürfen. S-Pedelec (S für Speed) dagegen gelten als Kraftfahrzeuge, denn sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h, sind versicherungspflichtig, erhalten daher eine entsprechende Plakette und beim S-Pedelec heißt es verpflichtend: Helm auf. Er sollte ohnehin zum Zweiradfahren gehören, ob mit oder ohne Hilfsantrieb.

Mit Führerschein

Weil es superschnell daherkommt, braucht es für ein S-Pedelec einen Führerschein, den man ab 16 Jahren erwerben kann. Fahrradanhänger und Kinderfahrradanhänger sind beim S-Pedelec genauso tabu wie das Befahren der Fahrradwege innerhalb von Ortschaften. Wer sich auf das S-Pedelec setzt, sollte definitiv kein Anfänger sein, sondern geübter Fahrer. Bis zu 45 km/h unterstützt der Antriebsassistent, bergab kann es durchaus trotz gedrosselter Motorkraft schneller gehen – erfahrene Mountainbiker oder Downhill Fahrer wissen das zu schätzen. Da die Unterscheidung Pedelec/E-Bike kaum zur Anwendung kommt, sprechen die meisten Käufer bei allen Fahrrädern mit Antrieb von E-Bike. E-Bike steht als Abkürzung für Pedal Electric Cycle. Der Ordnung halber wird hier der richtige Begriff Pedelec statt E-Bike verwendet, daher leuchtet es ein, wenn die Hersteller und Händler eine gestiegene Nachfrage nach Pedelecs bescheinigen.

Viele Varianten

Es gibt sie für die Stadt, als Trekkingrad oder Mountainbike mit geringer Ausstattung und als echte High-End-Geräte. Letztere sind besonders leicht und für den sportlichen Bereich gedacht: Räder mit leistungsfähigen Akkus, einstellbar auf unterschiedliche Stufen und mit Zusatzelementen wie ein Bildschirm, der die Schnelligkeit, die gefahrenen Kilometer, den noch verbliebenen Strom und weiteres mehr anzeigen kann.

Mit GPS

Eine Ausstattung mit GPS ist inzwischen bei ganz normalen Pedelec-Fahrrädern an der Tagesordnung. Inwieweit und in welcher Höhe die elektronische Fahrunterstützung zum Einsatz kommt, bestimmt der Fahrer, denn die Fahrhilfe springt nur an, wenn die Unterstützung eingeschaltet ist und jener in die Pedale tritt. Je nach Wunsch kommt dann ein Megaschub oder nur eine leichter Antrieb. Wer „unten ohne“ fahren will, schaltet die Elektro-Power einfach ab und tritt ganz normal in die Pedale. Nicht unterschätzen sollte der Fahrer dabei das Gewicht des Gefährts, denn der Akku bringt zusätzliche Gramm auf die Waage.

Je nach Einsatzschafft der Fahrer bei allen genannten Modellen rund 200 Kilometer mit dem Antrieb – ohne geht es natürlich auch noch weiter, aber es kann dann durchaus anstrengend werden, vor allem bergauf. Voll im Trend sind 2021 E-Rennräder mit sehr leichten Akkus und Motoren und Urban-Bikes, mit denen es sich flott durch die Stadt flitzen lässt. Natürlich lässt es sich auch prima mit E-Trekking, E-Crossbikes oder einem E-Kompaktbike durch die Lande cruisen. Welches Rad zu wem am besten passt, das fragt man am besten den Fachmann vor Ort. Hier erfährt der Kunde alles rund um sein Pedelec oder E-Bike und dessen Antrieb, der aus einem Akku oder Motor bestehen kann. Beide liefern den „Sprit“, der das Fahren leichter macht.

Fest oder entnehmbar

Akkus können fest im Rad eingebaut sein, das setzt voraus, dass man zum Laden das komplette Rad in die Nähe einer Steckdose oder offiziellen Ladestation bringt. Andere Räder bieten einen entnehmbaren Akku mit mobiler Ladestation oder Ladekabel. Der feste Akku kann kaum geklaut, der entnehmbare zusammen mit der mobilen Ladestation oder dem Ladekabel an jeder Steckdose geladen werden. Was zählt, ist die Reichweite: Je mehr Energie gespeichert werden kann, desto höher ist die Reichweite. Bei den Motoren gibt es drei Möglichkeiten der Positionierung: Vorne, mittig oder hinten. Frontmotoren funktionieren mit einer Rücktrittbremse, Naben- oder Kettenschaltung und verlegen das Gewicht logischerweise nach vorne, dadurch ändert sich das Lenkverhalten. Hier gilt wie fast überall: Übung macht den Meister. Mittelmotoren sind am häufigsten bei sportlichen Rädern zu finden, sie funktionieren mit Ketten- oder Nabenschaltung und ähneln beim Fahren am meisten einem normalen Fahrrad. Heckmotoren übertragen ihre Antriebskraft direkt auf die Kette, sie sind leise und können auch nachgerüstet werden. Anja Vorndran