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Das richtige Fahrrad fürs Kind

Ein Fahrrad muss passen, sicher sein und auf die Größe und das Gewicht abgestimmt sein, damit das Radeln kinderleicht wird

Das richtige Fahrrad fürs Kind

FOTO: JENKOATAMAN - STOCK.ADOBE.COM

16.10.2021

Fahrräder für Kinder gibt es in zahlreichen Ausführungen und mit teilweise sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Ein passendes Rad zu finden, kann zur Herausforderung werden. Die wichtigste Voraussetzung für ein sicheres und unbeschwertes Fahrraderlebnis des Nachwuchses ist die passende Größe des Kinderfahrrades. Manche neigen dazu, ein größeres Rad zu kaufen, damit es länger genutzt werden kann. Das ist ein großer Irrtum. Nichts wird ein Kind mehr von diesem Sport abhalten als ein zu großes, schweres Fahrrad, das eventuell auch nicht richtig funktioniert.Die richtige GrößeAnders als bei Rädern für Erwachsene wird die Größe von Kinderfahrrädern nach der Größe der Laufräder – in Zoll – und nicht nach der Größe des Rahmens unterteilt. Die Sattelhöhe muss zur Schrittlänge passen. Das Kind sollte vernünftig auf dem Rad sitzen und den Lenker wie auch die Bremshebel gut erreichen können. Kommt ein Kind, während es auf dem Fahrrad sitzt, mit den Füßen gleichzeitig auf den Boden, ist die Radgröße in Ordnung. Dabei genügt es, wenn die Fußballen Bodenkontakt haben.Neben der Größe muss auch der Sattel sorgfältig ausgewählt werden. Die Wahl sollte auf eine ergonomische Formgebung und atmungsaktive Materialien fallen. Den Höhenunterschied von Lenker zu Sattel nennt man Lenkerüberhöhung. Grundsätzlich gilt, je höher der Lenker, desto leichter lässt sich das Rad steuern und kontrollieren. Der Lenker sollte auf Höhe des Beckens liegen oder sogar leicht darüber.Welche Ausstattung ist sinnvoll?Beim Kauf des neuen Kinderrades sollte man unbedingt auch auf das Gewicht achten. Mit einem leichteren Rad haben Kinder meistens mehr Freude. Für unbeschwerten Fahrspaß sollte das Gewicht des Rads also nicht mehr als etwa 40 Prozent des Kindergewichts ausmachen.Schnell geklärt ist auch die Frage nach der Federgabel: Ist das Kind vermehrt auf Fahrradwegen oder Asphalt unterwegs, dann sollte man die Federgabel besser weglassen. Es gibt einige Komponenten, die das Fahrrad aber in jedem Fall aufweisen muss: eine helltönende Klingel, zwei voneinander unabhängige Bremsen, Pedale mit gelben Rückstrahlern – je zwei nach vorn und hinten –, ein weißer Frontscheinwerfer sowie ein rotes Rücklicht, ein weißer Reflektor vorne, ein roter Großrückstrahler sowie ein kleinerer roter Rückstrahler hinten, wahlweise Reflektorstreifen oder gelbe Speichenreflektoren, jeweils zwei pro Rad. Für größere Kinder empfiehlt sich eine Schaltung. Hier gilt: Weniger ist mehr. Einer vorne und acht Gänge hinten sind völlig ausreichend und für Kinder viel leichter zu verstehen.Die Teilnahme am Straßenverkehr ist zu Beginn oft eine große Herausforderung. Je kleiner die Verkehrsteilnehmer sind, umso schlechter werden sie von anderen gesehen. Gerade Kinder sind auf dem Fahrrad noch unscheinbarer als Erwachsene – einGrund mehr, dass ein Kinderfahrrad unter allen Umständen verkehrssicher sein sollte.Rücktrittbremse – ja oder nein?Das Konzept der Rücktrittbremse ist heute veraltet. Kinderfahrräder sollten immer mit zwei Handbremsen und einem Freilauf ausgestattet sein. Gerade bei den ersten Fahrversuchen haben die Kleinen genug mit den Pedalen zu kämpfen. Ein Freilauf erleichtert das Fahren, weil die Pedale frei gedreht werden können und unbeabsichtigtes Rückwärtstreten nicht gleich zur Vollbremsung führt. Im Ernstfall schafft es das Kind sonst womöglich nicht, rechtzeitig oder stark genug zu bremsen. Auch Stützrädersind heute nicht mehrzeitgemäß, da sie nicht unbedingt fördernd für das Gleichgewichtsgefühl sind.Auf Hochwertigkeit achtenEin gutes Rad zeichnet sich durch runde, fließende Formen im Lenkerbereich aus, die im Falle eines Sturzes ein geringeres Verletzungsrisiko bergen. Ein Fahrrad für Kinder muss so einiges aushalten, darum sollte man beim Kauf auf eine hochwertige Verarbeitung sowie auf Komponenten von hoher Qualität achten, denn gerade am Anfang kann es noch zu kleinen Unfällen kommen. Mit einem guten Rad ist das Kind nicht nur sicherer unterwegs, es kann das Radfahren auch schneller lernen und hat mehr Spaß und Freude an der Bewegung. Die Investition in ein hochwertiges Rad lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Jessica Rus