Firmen-Jubiläum
Nun zur traditionsreichen Firmengeschichte der Zimmerei Stenglein: Der erste relevante Eintrag im Kirchenbuch zu Melkendorf beschreibt 1741 Johann Georg Stenglein, der in Seidenhof geboren wurde und Anna Margarete Lanzendörfer heiratete. Er war ab 1774 in Schmeilsdorf als Zimmermeister ansässig. Dieses Jahr wird als das Gründungsdatum der Zimmerei Stenglein angesehen.
Interessant sind in diesem Zusammenhang Personen, die in der Firmenchronik auftauchen, hier kommentiert werden, aber nur flankierend die Firmengeschichte tangieren: Friedrich Stenglein, geboren 1868, war Finanzgerichtspräsident und sein ein Jahr jüngerer Bruder, Ludwig Stenglein, leitete als Senatspräsident das Oberste bayrische Landesgericht. Valentin Stenglein, 1879 in Au geboren, war Kaffeehausbesitzer in Berlin. Johann Andreas (Hans) Stenglein, 1895 in Regensburg geboren, wurde Generalmajor.
Aus der jüngeren Firmengeschichte
Die Abbundhalle war die erste der Region und wurde 1970 errichtet. Der Anbau des Maschinenraumes erfolgte in den 1980- er Jahren. Zwischen 2013 und 2019 wurde das Firmengelände auf das Doppelte erweitert und die nächste Generation plant bereits Baumaßnahmen.
Die älteste Zeitzeugin, Elfriede Stenglein, ist Mutter von vier Kindern: Günther Stenglein, Peter Stenglein, Hans-Jürgen Stenglein und Monika Widmaier. Hier ergreifen die Hälfte der Nachkommen den Beruf des Zimmerers. Und aus der jüngsten Generation stammt Holzbauingenieur Andreas Stenglein als designierter Betriebsnachfolger. Für beachtlich hält Zimmermeister Günther Stenglein auch einen Blick über den Atlantik: „Die Unabhängigkeitserklärung in Amerika wurde 1776 unterzeichnet, folglich ist unsere Zimmerei Stenglein älter als die USA.“
Und wichtig für die Entwicklung der Handwerksorganisationen und den Bezug zur Familie Stenglein hält der Firmenchef die Zunftlade von 1791. Der Zunftmeister der Zimmerer, Johann Georg Stenglein, fertigte diese Zunftlade eigenhändig an. Ein glücklicher Zufall machte es möglich, dass dieses historische Stück, also die Zunftlade, nach etwa 200 Jahren, nämlich am 23. März 2024, von Köthen nach Schmeilsdorf zurückkehrte.
Der Zimmermeister Günther Stenglein blickt mit großem Stolz auf die großartige Geschichte der Zimmerei Stenglein zurück. Er betont, worauf es in all den Jahren wirklich ankommt: „Unternehmen definieren sich nicht durch Gebäude oder Maschinen. Es sind die Menschen, die eine Firma zum Leben erwecken und repräsentieren. Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein hervorragendes Team, mit einem leistungsstarken Unternehmensnachfolger als Holzbauingenieur freut sich auf zukünftige Aufgaben, die wir für unsere geschätzte Kundschaft ausführen dürfen“. Werner Reißaus
