Rund 30 Millionen Weihnachtsbäume werden in Deutschland pro Jahr verkauft. Bei der Wahl zählt nicht nur das Aussehen, sondern auch die Haltbarkeit und der Preis. Und nicht zu vergessen der persönliche Geschmack. Doch welche Baumarten kommen überhaupt in Frage und was passiert mit ihnen nach den Feiertagen?
Diese Baumarten eignen sich
Die Nordmanntanne hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Liebling unter den Christbäumen entwickelt - 80 Prozent der Deutschen entscheiden sich für diese Baumart. Sie ist schön buschig und dicht und wächst dazu sehr gleichmäßig. Ihre dunkelgrünen Nadeln sind weich und stechen nicht, so dass auch Kinder problemlos beim Schmücken mithelfen können. Die kräftigen Zweige tragen auch schwereren Christbaumschmuck und halten sich besonders lange. Allerdings benötigt die Nordmanntanne etwa zehn bis zwölf Jahre, bis sie die passende Wuchshöhe erreicht hat. Das spiegelt sich natürlich auch im Preis nieder - dieser betrug im vergangenen Jahr 20 bis 27 Euro pro Meter.
Günstige Alternativen
Preiswerter ist da die Blaufichte: Der Baum mit dem charakteristischen blauen Schimmer hat ebenfalls einen regelmäßigen Wuchs und starke Äste. Jedoch stechen die Nadeln und fallen bereits nach zwei bis drei Wochen ab. Dafür verströmt die Blaufichte einen tollen Duft und eignet sich besonders für echte Kerzen. Ihr Marktanteil macht etwa 15 Prozent aus. Ähnlich in der Haltbarkeit ist die Douglasie. Sie hat dünne, weiche Nadeln und biegsame Zweige, die nur leichten Christbaumschmuck zulassen. Preislich ist sie jedoch etwas günstiger.
Eine weitere günstige Alternative ist die Fichte. Sie hat einen buschigen Wuchs, dünne Äste und nur leicht stechende Nadeln. In warmen Räumen verliert sie diese allerdings nach wenigen Tagen, daher sollte sie erst kurz vor dem Heiligen Abend geschlagen und aufgestellt werden. Wie die Rotfichte und die Serbische Fichte wird diese Art schnell trocken, was zu erhöhter Brandgefahr führt. Daher sollten hier nur elektrische Kerzen verwendet werden.
Lange Haltbarkeit
Die Nobilistanne wird auch als Charaktertanne bezeichnet. Dieser Kosename kommt von ihrem ungleichmäßigen Wuchs. Der natürlich aussehende Weihnachtsbaum hält über mehrere Wochen im Wohnzimmer. Die weichen Nadeln sind angenehm zu schmücken und duften wunderbar stark nach Tannenwald. Ebenso verströmt die Nobilistanne einen leichten Orangengeruch. Das Preisniveau ist vergleichbar mit einer Nordmanntanne.
Eher seltener kommen in Deutschland die Colorado- und die Korea-Tanne vor, auch sind diese verhältnismäßig teuer. Sie haben aber beide eine lange Haltbarkeit und einen charakteristischen Zitrusduft.
Ebenfalls lange haltbar ist die Kiefer. Sie hat einen ausgefallenen Wuchs und schöne lange Nadeln, wodurch sie allerdings schwierig zu schmücken ist. Daher ist sie bei uns als Weihnachtsbaum nicht so beliebt wie in zahlreichen Nachbarländern.
So bleibt der Baum lange frisch
Neben der Wahl der Baumart, der Frische und dem Aufstelldatum gibt es noch weitere Faktoren, die die Haltbarkeit des Weihnachtsbaumes beeinflussen können. So ist es wichtig, dass er vor dem Aufstellen zunächst windgeschützt und frostfrei gelagert wird. Außerdem sollte er hier bereits mit Wasser versorgt werden. Nachdem sich der Baum langsam akklimatisiert hat, kann er ins Wohnzimmer. Hier sollte er aber keinesfalls zu warm und zugig stehen. Auch lohnt es sich, einen Weihnachtsbaumständer mit integriertem Wasserspeicher anzuschaffen, denn so wird der Baum regelmäßig mit Wasser versorgt. Hausmittel wie Glycerin im Wasser helfen eher wenig, jedoch empfiehlt sich das regelmäßige Einsprühen der Nadeln mit etwas Wasser. Übrigens sollte auf Schneespray verzichtet werden - das versiegelt die Nadeln und lässt sie schneller abfallen. Auch veraltete heiße Lichterketten geben ihnen den Rest, besser geeignet sind moderne LED-Lichter.
Nach den Feiertagen
Die Feiertage sind vorbei, der Weihnachtsbaum hat seine besten Stunden hinter sich - und nun? Statt das Nadelgehölz einfach wegzuwerfen, kann es zum Beispiel im Garten Verwendung finden. Die abgeschnittenen Zweige können Pflanzen im Beet und in Blumenkästen vor Frost schützen oder aber geschreddert auf dem Kompost landen und zu wertvollem Humus werden.
Auch Tiere haben einen Nutzen vom ausgedienten Weihnachtsbaum. Ein Haufen aus Zweigen im Garten wird schnell zum Rückzugsort im Winter. Igel und Insekten überwintern darin, aber auch so mancher Vogel verkriecht sich hier. Auch einige Wildparks, Zoos und Förster nehmen Weihnachtsbäume gerne an – als Spielzeug oder Futter für Hirsche, Wisente oder gar Elefanten. Das nadelige Grün schmeckt auch manchen Haustieren: Schafe, Ziegen und Alpakas haben einen robusten Magen und können die Zweige gut vertragen.
Wer einen Ofen hat, kann den Baum natürlich als Feuerholz verwenden – dazu muss er aber ausreichend durchgetrocknet sein. Wer kreativ ist, kann aus dem Stamm allerhand basteln und schnitzen – zum Beispiel einen Quirl oder eine Kleiderstange. Sina Kemnitz/dpa-mag
Aktuelle Glaskugeltrends
Weihnachtsbäume werden in diesem Jahr bunt. „Viva Magenta“ ist die Trendfarbe des Jahres und findet sich auch im Baumschmuck wieder - entweder edel mit Strass, Gold und Satin oder im bunten Farbmix mit Türkis und Grün. Dabei wirken die Kombinationen aber keinesfalls kitschig, sondern modern und stimmig. Ebenfalls auffällig, aber oftmals in den Farben Grau und Silber sind metallische, perlmuttartige und spiegelnde Oberflächen. Im Gegensatz dazu steht Baumschmuck in Naturtönen wie Grün, Braun, Kupfer und Rosé. Besonders natürlich wirken Kugeln in Holzoptik - extravaganter hingegen in Stein- und Marmoroptik.