Der Onkel möchte am liebsten nur Fleisch essen, die Kinder ernähren sich dagegen vegan. Zahlreiche Sonderwünsche, die auf den ersten Blick nicht miteinander vereinbar sind, können den Gastgeber an Weihnachten ganz schön unter Stress setzen. Auch eine kleine Küche oder Kochkünste, die im Alltag gerade einmal für Nudeln mit Tomatensoße reichen, können dem Koch an den Feiertagen das Leben schwer machen. Doch Stress mit dem Weihnachtsmenü muss nicht sein. Mit ein paar Tricks gelingt es jedem, ein festliches Essen zu zaubern, mit dem jeder Gast zufrieden ist.
Ein Menü, das alle begeistert
Ein leckeres Menü für Fleischesser, Vegetarier und Veganer zu zaubern, das wirklich alle begeistert, ist gar nicht so schwer, wie man auf den ersten Blick vielleicht denken möchte. Warum nicht mit einem leckeren grünen Salat starten? Ein klassisches Essig-Öl-Dressing ist immer vegan, solange man nicht zusätzlich noch Milchprodukte wie Joghurt oder Sahne hinzufügt. Und das Dressing kann man auch schon gut ein paar Tage früher vorbereiten und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren - das spart Zeit am Festtag. Angerichtet auf schönen Tellern wird kurz vor der Vorspeise nur der grüne Salat mit Dressing, alle Toppings kommen in einzelnen Schälchen auf den Tisch, so dass sich jeder Gast nach Lust und Laune einfach selbst bedienen kann. Ob kross gebratene Speckwürfel, cremiger Feta oder Mozzarella, knackige Birnen oder Äpfel, knusprige Croutons oder feine, geröstete Pinienkerne: So bekommt jeder Gast eine Vorspeise nach seinen Wünschen.
Beilagen für jeden Geschmack
Weiter geht es mit dem Hauptgang, für den sich ein cremiges Risotto anbietet. Das Grundrisotto wird zunächst vegan mit Gemüsebrühe und eventuell etwas Weißwein zubereitet. Ist dieses schön cremig, entnimmt man für die veganen Gäste die entsprechenden Portionen und rührt anschließend noch geriebenen Parmesan in die restliche Menge hinein. Als vegane Beilage bietet sich geröstetes Gemüse aus dem Ofen an, das ganz einfach mit etwas Olivenöl und Salz gewürzt wird. Für die Fleischliebhaber kann man ein gutes Rindersteak dazu braten, so wird das Grundrezept ganz schnell an jeden Geschmack angepasst.
Vegane Nachspeise
Ein gelungener Abschluss ist natürlich die Nachspeise. Wer sich für ein Fruchtsorbet entscheidet, hat eine vegane Nachspeise, die sicher jedem gut schmeckt und das Menü mit etwas Leichtem abrundet. Zudem können auch klassische Desserts ganz einfach mit pflanzlichen Ersatzprodukten zubereitet werden - ein Genuss ohne Verzicht, der sicherlich auch Nicht-Veganern schmeckt.
Viele Verwandte, kleine Wohnung
Kleine Küche, aber viele Gäste? Kommt an Weihnachten die gesamte Verwandtschaft zu Besuch, können beengte Räumlichkeiten schnell zu einer Herausforderung werden. Doch auch für eine solche Situation gibt es einige Tipps, wie die Weihnachtsfeiertage zu einer entspannten Angelegenheit werden. Wichtig ist es, beim Menü auf Bestandteile zu setzen, die in möglichst wenig Töpfen zubereitet und gut vorbereitet werden können. Kurzgebratenes Fleisch, das à la minute zubereitet werden muss, ist da keine gute Idee. Besser ist es, auf Schmorgerichte - wie zum Beispiel Gulasch - zu setzen, die perfekt auch schon am Tag vorher zubereitet werden können und bei denen es nicht wichtig ist, ob sie eine Stunde früher oder später auf den Tisch kommen. Als Vorspeise bietet sich eine leckere Suppe an, die ebenfalls nur noch mal erwärmt werden muss. Ein Schichtdessert, bei dem sich jeder Gast selbst aus der großen Schüssel bedienen kann, rundet das Menü ab. So wird das Festessen auch mit einer kleinen Küche zu einem entspannten Abend, den auch der Gastgeber in vollen Zügen genießen kann.
Mit Traditionen brechen
Wie wäre es zum Beispiel mit einer sogenannten Potluck-Party, bei der jeder Gast etwas zu essen mitbringt? Wenn man als Gastgeber nur noch Räumlichkeiten und Getränke stellt und jeder Gast eine Kleinigkeit vorbereitet, wird der Abend für alle deutlich entspannter. Auch eine Tapas-Party bietet sich als entspannte Variante an. Bringt jeder Gast dafür zwei bis drei der kleinen spanischen Köstlichkeiten mit, kommt schnell eine stattliche Auswahl zusammen.
Aufgaben an die Gäste verteilen
Scheuen Sie sich nicht, nach Hilfe zu fragen. Sicherlich hat keiner ein Problem damit, Ihnen als Gastgeber etwas unter die Arme zu greifen. Eine deutliche Entlastung ist es auch, wenn das Menü aufgeteilt wird. So kann sich jeweils einer um Vorspeise, Hauptgericht und Dessert kümmern, anstatt das komplette Menü von nur einer Person zubereiten zu lassen. Das sorgt nicht nur für eine schöne Abwechslung, sondern auch für deutlich weniger Zeit an Vorbereitung für den Einzelnen. Lisa Müller