Weihnachten ist das Fest der Liebe und inzwischen auch das Fest des Überflusses. Woche für Woche sammeln sich immer mehr Kartons und Tüten mit Geschenken, die bis zum 24. Dezember sorgsam verpackt und unter den Baum gelegt werden sollen. Besonders bei den jüngeren Beschenkten sorgt die Bescherung für große Freude, während sich andere vielleicht mehr über das Festessen oder die gemeinsamen Feierlichkeiten an sich freuen.
Am Ende einer solchen klassischen Weihnachtsfeier mit der Familie ist aber häufig die graue Tonne recht voll. Schätzungen zufolge wird rund um Weihnachten 20 Prozent mehr Müll produziert als im restlichen Jahr. Doch man kann das Fest der Liebe sowohl reich - als auch nachhaltig gestalten. Haben Sie in diesem Jahr daran gedacht? Wenn nicht, können Ihnen folgende Tipps vielleicht bei der Gestaltung der kommenden Weihnachtsfeste helfen.
Nachhaltig beleuchten
Da wäre beispielsweise die Beleuchtung: Statt der alten Lichterkette aus Omas Zeiten lohnt sich die Anschaffung von neuen Lichterketten und anderen beleuchteten Accessoires mit stromsparender LED-Technik. Diese sind in jedem Fall batterie- und sogar solarbetriebener Technik vorzuziehen. Denn anders als bei der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach handelt es sich bei den hierfür verwendeten kleinen Solarzellen um energieintensiv hergestellte Massenware aus China.
Für gemütliches, warmes Licht, das zudem noch einen wunderbaren Duft verströmt, können Bienenwachs-Kerzen sorgen. Doch Vorsicht bei offenem Feuer aller Art: Nur unter Aufsicht brennen lassen und kleine Kinder und Tiere davon fernhalten!
Umweltschonend dekorieren
Nicht nur gemütliches Licht, auch weihnachtliche Deko darf bei den meisten nicht fehlen. Strohsterne für den Weihnachtsbaum oder weihnachtliche Gestecke basteln ist eine schöne Beschäftigung für Jung und Alt, recht günstig, umweltschonend und auch noch dekorativ. Auch mit Zapfen und in Form geschnittenen, getrockneten Orangenschalen lassen sich schöne Anhänger gestalten. Doch für schicke und nachhaltige Weihnachtsdeko muss man nicht unbedingt bastelfreudig sein. Auf vielen Weihnachts- und Kunsthandwerkermärkten gibt es einzigartige Deko beispielsweise aus Holz und anderen natürlichen Materialien. Auch gebrauchte Deko erstrahlt an anderer Stelle gleich in neuem Glanz. Weihnachtsdeko wiederzuverwenden ist nicht nur günstig, sondern auch besonders ressourcenschonend.
Der ökologische Weihnachtsbaum und eine Alternative
Beleuchten wir den Weihnachtsbaum: Viele der meist Edel- und Nordmanntannen stammen aus weit entfernten und stark gespritzten Monokulturen. Ökologisch sinnvoller sind Nadelbäume mit Bio- oder FSC-Zertifizierung aus Mischkulturen. Idealerweise kommen diese sogar aus dem heimischen Wald, um weite Transportwege zu vermeiden. Der örtliche Förster ist hierfür der richtige Ansprechpartner.
Entgegen mancher Meinungen ist ein künstlicher Weihnachtsbaum zwar durch seine Wiederverwendbarkeit praktischer, aus nachhaltiger Sicht jedoch ein reiner CO2-Fresser. Eine gute Alternative bietet der Keinachtsbaum. Dieser ist online erhältlich und besteht aus einem Ständer aus nachhaltig angebautem Eschenholz, der jedes Jahr mit frischem Schnittgut begrünt wird.
Ein Festmahl aus der Region
Letzteres eignet sich auch als Deko für die Weihnachtstafel. Verziert mit getrockneten Orangenscheiben, Zimtstangen, Sternanis und anderen natürlichen Materialien sorgt diese Deko für das i-Tüpfelchen beim Festmahl. Das wäre übrigens am nachhaltigsten, wenn es aus biologisch angebauten, saisonalen, pflanzlichen Zutaten aus der Region käme - wenigstens zum Teil.
Wenn Fleisch oder Fisch zum Fest auf den Tisch kommen soll, kann man auch hier einiges beachten, um den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Für den klassischen Weihnachtsbraten bietet sich eine Gans oder Ähnliches aus Freilandhaltung an. Noch besser ist ein gutes Stück Wildfleisch vom Jäger. Bei Fisch ist der Weihnachtskarpfen aus nachhaltiger Fischzucht vor Ort wohl mit Abstand am klimafreundlichsten, da er sich von Kleinstlebewesen und nicht von Fischen ernährt.
Mit gutem Gewissen bescheren
Nach dem Weihnachtsessen fehlt nur noch die Bescherung! Um Fehlkäufe bei Geschenken zu vermeiden, welche später vielleicht in der Tonne landen, sollte man direkt nach den Wünschen der Beschenkten fragen und auch selbst eine Wunschliste schreiben.
Wenn es eine Überraschung für eine nahestehende Person sein soll, deren Vorlieben man kennt, kann man auch Zeit verschenken - mit sich selbst oder einer Person nach Wahl. Ein Gutschein für beispielsweise Therme, 4-Gänge-Menü, Schneeschuhwanderung und Co. ohne festen Termin kommt in der Regel sehr gut an. Auch über Geschenke aus der eigenen Küche freuen sich die meisten. Statt die Geschenke in klassischem Geschenkpapier zu verpacken, kann man auch ökologisches Papier mit dem Siegel „Der blaue Engel“, verziertes Recycling-, Pack- oder Zeitungspapier oder Kartons und Gläser. So vorbereitet kann das nächste Weihnachtsfest dann kommen! Jessica Rohrbach