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Der Schönheit verpflichtet

Ziergehölze betören durch ihre Blüten und den Duft

Der Schönheit verpflichtet

FOTO: LUKASSEK - STOCK.ADOBE.COM

09.04.2021

Ziergehölze dienen, wie der Name schon sagt, der Zierde, der Schönheit des Gartens. Mit ihrem Anblick und ihren Düften wollen die Pflanzen nur eines: ihren Betrachter betören. Das geht nicht einfach so, es ist wie bei einer echten Schönheit – sie muss vorhanden sein, will aber auch gepflegt werden. Im Fall des Gärtners heißt das: Kultivieren.Zu den bekannten Ziergehölzen zählen Japanische Zierkirsche, Rosen, Rhododendron, Magnolie, Zierapfel, Judas-, Maulbeer- und Amberbaum. Gerade die vier Letztgenannten sollten bei Gartenneuanlegern Aufmerksamkeit erregen. Sie gelten als klimaresistent, denn sie vertragen aufgrund ihrer Herkunftsländer, darunter der Mittelmeerraum, lange Hitze und Trockenheit. Zudem machen sie ihrem Namen, der sich der Schönheit verpflichtet, alle Ehre und bringen leuchtende Farben und bunte Tupfer auch im grauen Herbst in den Garten.  

Je nach Größe des Gartens sollten sich kleine Sträucher und Bäume abwechseln, zu große, einzelne Bäume vertreiben mit ihrem Blattwerk die Sonnenstrahlen. Zu den ältesten Zierpflanzen zählen Rosen, die ursprünglich sogar als Nutzpflanzen galten, denn man kann sie essen – zumindest die, die ohne Pestizide aufwachsen und blühen. Als weitere Zierpflanzen, die auch eine Fensterbank gut aussehen lassen, gelten Kakteen und Orchideen.

Beide überleben nahezu problemlos draußen, dann sollte der Gärtner allerdings ein echter Kenner sein und die besten Voraussetzungen zum Überwintern schaffen.

Gegen Schädlingsbefall vorgehen

Wer im Garten auf Vielfalt setzt, läuft weniger Gefahr, bei einem Schädlingsbefall in Form von Käfern oder Pilzen viele Gehölze zu verlieren. Auf manchen schönen Rosen lässt sich im Frühsommer gerne der Sternrußtau (Diplocarpon rosae) nieder. Kennzeichnend sind braunviolette und schwarze Flecken auf den Blättern, der Pilz kann zur Vergilbung und kompletten Entlaubung führen. Befallene Blätter sollten unbedingt entfernt werden. Nässe schadet den Blättern ebenfalls, gegossen wird direkt am Boden und auch der vorsichtige Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln kann helfen.
  

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FOTO: CHRIS - STOCK.ADOBE.COM

Milben, Läuse oder Flöhe, Fliegen, Motten, Raupen und Käfer lieben ebenfalls manche Bäume, Sträucher und Ziergehölze: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, lautet die Devise. Am besten nimmt der Gärtner den Schädling genau unter die Lupe und recherchiert, wie er ihn wieder los werden kann. Nicht immer muss eine chemische Keule die beste Wirkung bringen.

Ein Meer aus Blüten

Zurück zur Schönheit: Ihr persönliches Kirschblütenfest, in Japan „Hanami“ (Blüten betrachten) genannt, können Besitzer einer Zierkirsche (Prunus) im April feiern.

Im Anblick ihrer zarten weißen oder rosafarbenen Blüten fällt es nicht schwer, sie als Sinnbild für Schönheit und Vergänglichkeit zu sehen. Kleine Flächen können mit der schlanken Säulenkirsche (Prunus serrulata „Amanogawa“) oder einem Mandelbäumchen (Prunus triloba) punkten, der Judas- oder Herzbaum (Cercis) kann als kleiner Baum oder größerer Strauch den Garten zieren. Er trägt im Frühling rosafarbene Schmetterlingsblüten, die auch direkt am Stamm zu sehen sein können. Die Bäumchen gedeihen besonders an einem warmen, geschützten Standort.

Entsorgung des Laubs

Als Solitärgehölz steht seit vielen Jahren die Tulpenmagnolie (Magnolia soulangeana) im Fokus vieler Gärtner. Insgesamt gibt es 230 Arten an Magnoliengewächsen, deren Ursprung in Amerika und Ostasien liegt. Ihren Namen verdanken die in Weiß oder Rosa prachtvoll blühenden und duftenden Gehölze und Großsträucher dem französischen Botaniker Pierre Magnol. Einen wunderbaren Kontrast zu den üppigen Magnolien bietet die Felsenbirne (Amelanchier) mit ihren zierlichen Blüten. Besonders für den Hausgarten geeignet, präsentieren sich die bis zu fünf Meter hohe Kahle Felsenbirne (Amelanchier laevis) und die ein bisschen höhere Kupferfelsenbirne (Amelanchier lamarckii).

Eines ist allen Ziergehölzen gemeinsam: Spätestens im Herbst fallen auch ihre Blätter. Ob man sie liegen lässt, zusammenrecht und im Grüngutabfall entsorgt oder in den Kompost mischt, bleibt dem Gärtner und seinen Möglichkeiten überlassen. Der Rasen und – falls vorhanden, der Gartenteich – sollten von Laub freigehalten werden. Gras benötigt Licht, zudem können unter der Laubschicht Pilze entstehen. Im Gartenteich verrottendes Laub fördert die Algenbildung. Für empfindliche Kübel- oder Beetpflanzen dagegen dient Laub gut als Schutz vor Kälte. In jedem Fall liefern die Fachhändler, Landschafts- und Gartenarchitekten vor Ort Antworten auf alle Fragen. Anja Vorndran