Die Wurzeln der Biergartenkultur in Deutschland lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Jahr 1539 wurde durch die Bayerische Brauordnung festgelegt, dass das Brauen von Bier ausschließlich in der Zeit zwischen Ende September und Ende April erlaubt war.


Doch ein Sommer ohne Bier war schon damals undenkbar. Findige Brauer lösten dieses Problem auf ihre Weise: Sie begannen, Bierkeller anzulegen, in denen das im Frühling gebraute Bier während der heißen Monate kühl gelagert werden konnte. Um die Keller vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, pflanzte man schattenspendende Bäume wie Kastanien oder Linden darauf. Mit der Zeit entwickelte sich daraus eine Tradition: Die Menschen begannen, das Bier direkt unter den Bäumen zu genießen – so entstand der Biergarten.


Im Sommer heißt es: Auf den Keller gehen!
Während früher nur traditionelle Brauereien über solche Gärten verfügten, bemühen sich heute nahezu alle Gastronomen, ihren Gästen das Bier im Freien anzubieten. In Franken geht man dazu typischerweise „auf den Keller“.
Auch 2025 bleibt diese fränkische Bierkellertradition ein lebendiges Kulturgut und beliebter Treffpunkt. Die Region setzt beim Bierbrauen auf Handwerk und Tradition: Über 300 Brauereien, oft familiengeführt, bewahren alte Rezepte. Veranstaltungen, wie inhabergeführte Kellertouren, gewähren Einblicke in die Braugeschichte und das Handwerk – ein Erlebnis für alle Sinne! Nicht zuletzt deswegen avancierten Bierkeller und Biergärten schließlich zu einem Aushängeschild für den Tourismus. red