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Die Wahl der Fliesen

Fliesen müssen vielen Anforderungen in Sachen Qualität und Material gerecht werden, damit sie für das Bad geeignet sind.

Die Wahl der Fliesen

FOTO: FOTOANDALUCIA – STOCK.ADOBE.COM

08.07.2023

Gestaltungsideen fürs Bad

Fliesen in einem Badezimmer können mehr, als nur die Feuchtigkeit abzuweisen. Sie geben durch ihre Gestaltungsmöglichkeiten dem Raum Charakter: Den Vorstellungen sind inzwischen keine Grenzen mehr gesetzt. Aber das Design allein sollte nicht entscheidend sein bei der Wahl der Fliesen – vielmehr sollte man bestimmte grundlegende Eigenschaften beim Kauf priorisieren.

Beschaffenheit und Qualität

Bei der Auswahl der Badezimmerfliesen empfehlen Experten vor allem eins: Qualität! Gute Qualität bei Fliesen erkennt man daran, dass sie der EU-Norm entsprechen. Damit erfüllen sie die nötigen Mindestanforderungen der Wasseraufnahme, der Abriebfestigkeit, Maßtoleranz, Ebenflächigkeit und vieles mehr.

Fliesen müssen robust und langlebig sein. Dabei ist die Abriebgruppe 1 bis 5 entscheidend: Fliesen mit Abrieb 5 sind am robustesten. Aber schon mit der Abriebgruppe 3 können sie problemlos im Wohnbereich eingesetzt werden. Wie robust müssen Fliesen im Badezimmer sein? Dafür empfehlen Experten die Abriebgruppe 2, weil man hier nur mit Hausschuhen oder barfuß unterwegs ist und das Badezimmer in der Regel ein Raum ohne direkten Zugang nach draußen ist. Eine weitere wichtige Eigenschaft neben der Langlebigkeit ist die Rutschfestigkeit bei Fliesen im Badezimmer, um so schwere Verletzungen zu verhindern. Ideal sind dabei Fliesen mit einer profilierten oder mikrorauen Oberfläche. Den Rutschhemmungswert erkennt man am sogenannten RWert. Die höchste Gruppe dabei entspricht R13. Für die Nutzung im Badezimmer ist ein Wert von R9 oder höher notwendig.

Material

Bei der Wahl des Materials greifen die meisten Käufer zu Fliesen aus Keramik. Sie entstehen bei einem Brennvorgang in einem Spezialofen. Besonders geeignet fürs Badezimmer sind dabei Steingut-, Steinzeug- und Feinsteinzeug-Fliesen

Steingut-Fliesen sind grobporig. Das macht sie weniger belastbar, aber leicht zu bearbeiten und sie sind somit ideale Kandidaten für Wand-, aber nicht für Bodenfliesen. Steinzeug ist feinporiger als Steingut, belastbarer und ebenfalls gut zu bearbeiten. Sie können sowohl als Wand- als auch als Bodenfliese verwendet werden. Feinsteinzeug ist am feinporigsten. Das macht es sehr belastbar, aber schwerer zu bearbeiten. Dieses Material sollte für Wand- und Bodenfliesen in stark frequentierten Badezimmern gewählt werden.

Feinkeramikfliesen gibt es entweder glasiert oder unbehandelt. Glasierte Fliesen haben zwar den Vorteil, dass sie gut geschützt vor Flecken und Säureeinflüsse sind, aber man rutscht auch leichter auf ihnen aus, wenn sie nass sind. Bei der Wahl der Farbe raten Experten zu durchgefärbten Fliesen im Gegensatz zu oberflächlich gefärbten Fliesen. Es kann im Badezimmer schnell etwas auf die Fliesen fallen und ein Stück herausbrechen. Bei durchgefärbten Fliesen fällt so etwas kaum auf, doch bei oberflächlich gefärbten springt die Farbe ab und es entstehen unschöne fleckige Stellen. Diese Fliesen müssen unter Umständen teuer ersetzt werden.

Allgemein sind die Gestaltungsmöglichkeiten bei Keramikfliesen vielseitig: Möglich sind dabei auch Fliesen in Holz-, Stein- oder Betonoptik und vieles mehr. Eigenen Design- und Gestaltungsvorstellungen sind so keine Grenzen gesetzt.

Design

Fliesendesigns können aus dem Badezimmer entweder einen Wellnesstempel oder ein Familienbad machen. Wichtig: Das gewählte Design sollte lange begeistern, denn ein Bad renoviert man im Normalfall nicht alle paar Jahre. Der Trend geht inzwischen zu großflächigen Fliesen mit gerade gerichteten Kanten, so dass Fugen kaum noch zu sehen sind. Am häufigsten verbauen Fliesenleger Formate von 30 mal 60 Zentimetern und 60 mal 60 Zentimetern. Großflächige Fliesen wirken modern und zugleich zeitlos und können auch kleine Räume größer und ruhiger wirken lassen, während kleinere Fliesen eine verspielte und unruhige Stimmung ausstrahlen.

Je kleiner das Badezimmer, desto ruhiger sollten die Farben gehalten sein. Am besten sind dezente Farben wie Grau oder Beige. Weiße Fliesen lassen das Badezimmer schnell steril wirken.

Den Profi verlegen lassen

Es gibt zwar viele Anleitungen im Internet, die Laien zeigen, wie man selbst Fliesen verlegt. Doch es ist äußerst ratsam, dies Experten zu überlassen, weil man als Anfänger vieles falsch machen kann: Nicht fachgerecht verlegte Fliesen haben zur Folge, dass der Boden uneben sein kann und so Verletzungsgefahr entsteht. Bei der falschen Behandlung kann das Material schnell brechen.

Außerdem passiert es häufig, dass sich falsch verlegte Fliesen auch wieder vom Boden lösen.

Pflege der Fliesen

Fliesen sind äußerst leicht zu pflegen. Experten raten dazu, wenigstens einmal pro Woche zu wischen. Groben Schmutz sollte man vorab mit einem Besen oder Staubsauger entfernen. Bei der Reinigung reicht lauwarmes Wasser mit einem umweltschonenden Neutralreiniger. Wichtig ist, dass der Reiniger von Fugen und Fliesen abgespült und gut abgetrocknet wird. Wie bei der Reinigung von Dusche, Waschbecken und Badewannen kann man aber auch Essig oder Zitronensäure verwenden: einfach die Säure mit etwas Wasser verdünnen, Fliesen damit abreiben und anschließend mit klarem Wasser nachspülen. Lukas Pitule