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Gesund älter werden

So bleiben Körper und Geist lange fit

Gesund älter werden

Regelmäßige Bewegung tut dem Körper gut und fördert die Beweglichkeit im Alter. Foto: Robert Kneschke - stock.adobe.com

25.10.2022

Bayerns Frauen und Männer tun viel dafür, langfristig gesund und fit zu bleiben. Das ergab eine repräsentative Befragung zum Thema ,,Gesund und aktiv älter werden", die Forsa im Auftrag der AOK Bayern unter 1502 bayerischen Erwachsenen durchgeführt hat. „Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, vergrößert die Chancen, das Alter bei bester Gesundheit zu erleben", sagt Frank Schnabel, Gesundheitsexperte bei der AOK-Direktion Coburg.

65 Prozent der Bayern ernähren sich gesund, also mit viel Gemüse, frischen Lebensmitteln sowie wenig Zucker, Fertiggerichten und Fast Food. Vor allem Ältere über 60 Jahre (74 Prozent) setzen auf gesunde Ernährung. Ebenfalls 65 Prozent der Befragten nutzen Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt. Für Ältere gibt es hier mehr Angebote und die Befragten ab 60 sind diejenigen, die Vorsorgeuntersuchungen überdurchschnittlich oft nutzen (76 Prozent). Die Hälfte der Befragten hält das eigene Gehirn fit, zum Beispiel durch Lernen oder Gedächtnistraining; dieser Aspekt spielt beim langfristigen Erhalt der Gesundheit besonders für die ab 60-Jährigen eine wichtige Rolle (68 Prozent).

So viel bringen richtige Ernährung und Sport

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist in jeder Lebensphase wichtig und kann die Gesundheit positiv beeinflussen. Besonders im Alter haben Mahlzeiten eine wichtige Bedeutung, denn eine angemessene und bedarfsdeckende Ernährung kann die Anfälligkeit für Krankheiten vermindern. Die Zusammensetzung des Körpers verändert sich jedoch mit zunehmendem Alter: Knochenmasse, Muskulatur und Wassergehalt im Körper nehmen ab, während die Fettmasse zunimmt. Diese Veränderungen ergeben sich aus einem verminderten Energiebedarf des Körpers. Das hat zur Folge, dass der Körper weniger energieliefernde Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Fette benötigt. Allerdings bleibt der Bedarf an Eiweiß sowie an Vitaminen und Mineralstoffen gleich oder steigt sogar an. Ältere Menschen sollten daher vorwiegend Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte zu sich nehmen. Die Nährstoffdichte eines Lebensmittels ist umso höher, je mehr Nährstoffe es im Verhältnis zum Energiegehalt beinhaltet (zum Beispiel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte).

Aufgrund des sinkenden Energiebedarfs des Körpers sinkt nicht nur der Grundumsatz, sondern auch der Leistungsumsatz. Regelmäßige Bewegung ist daher besonders im Alter sehr wichtig - so kann die Muskelmasse länger erhalten werden. Bewegungstraining, welches sowohl die Muskelkraft, Balance, Beweglichkeit und Ausdauer fördert, ist außerdem wichtig, um das mit zunehmendem Alter erhöhte Sturzrisiko zu vermindern. Denn daraus können weitere schwere Folgen entstehen. Auch chronischen Erkrankungen wird mit ausreichend körperlicher Aktivität vorgebeugt - zum Beispiel Adipositas, Diabetes Typ 2, HerzKreislauf-Erkrankungen, Wirbelsäulenschäden, Osteoporose, Arthrose und Krebserkrankungen. Körperlich fitte Personen erholen sich in der Regel auch wesentlich rascher von einem etwaigen Krankenhausaufenthalt als inaktive Menschen.

Geistig fit bleiben

Aber nicht nur die körperliche Fitness ist ein entscheidender Faktor beim Älterwerden, sondern auch die geistige. Ob Sudoku, Kreuzworträtsel, Memory oder Schach - Spiele sind nicht nur ein schöner Zeitvertreib, sondern fordern auch die grauen Zellen. Und wer zum Beispiel regelmäßig Gesellschaftsspiele spielt, fördert nicht nur sein Gehirn, sondern pflegt auch noch soziale Kontakte. Hier können auch leicht neue Kontakte geknüpft werden, wie beispielsweise bei Angeboten der Kirchgemeinde oder in anderen sozialen Einrichtungen. Wer Neues lernt, knüpft zudem neue Synapsen im Gehirn und bleibt geistig fit. Wie wäre es zum Beispiel mit einer neuen Sprache, Klavierunterricht oder einer Tanzstunde? Auch die örtlichen Volkshochschulen halten zahlreiche Angebote bereit.

Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen regelmäßige Gesundheits-Checks und Vorsorgeuntersuchungen, die man besonders im hohen Alter unbedingt wahrnehmen sollte. Wer solche Präventionsmaßnahmen nutzt, tut etwas zum Erhalt seiner Gesundheit und zur Verbesserung der Heilungschancen. Denn je früher schwere Krankheiten erkannt werden, desto besser sind die Möglichkeiten, darauf medizinisch zu reagieren.

Denkspiele halten die grauen Zellen fit. FOTO: PIXEL-SHOT-STOCK.ADOBE.COM
Denkspiele halten die grauen Zellen fit. FOTO: PIXEL-SHOT-STOCK.ADOBE.COM

Bereits ab 35 Jahren können sich Frauen und Männer alle drei Jahre einem allgemeinem Gesundheits-Check-Up zur Früherkennung zum Beispiel von Nieren-, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes unterziehen. Ebenso ist ab 35 ein Hautkrebs-Screening möglich, bei dem die Haut des gesamten Körpers in Augenschein genommen wird. Männer ab 45 Jahren haben den Anspruch auf eine jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Genitalien und Prostata. Frauen und Männern ab 50 Jahren wird eine Untersuchung zur Darmkrebs-Früherkennung empfohlen. Frauen haben zudem die Möglichkeit, einmal im Jahr eine Genital-, Brust- und Hautuntersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen wahrzunehmen. Ab 50 Jahren erhalten sie eine Einladung zum Mammografie-Screening Früherkennung von Brustkrebs. Männer ab 65 Jahren haben einen einmaligen Anspruch auf eine Ultraschalluntersuchung zur zur Früherkennung von Aneurysmen der Bauchschlagader.

Außerdem gibt es auch Früherkennungsuntersuchungen als individuelle Gesundheitsleistungen, die aber aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Darüber hinaus zahlen die gesetzlichen Krankenkassen verschiedene Schutzimpfungen, wichtig zu nennen sind hier: die jährliche Grippeschutzimpfung, die Pneumokokken-Impfung (einmalig ab 60 Jahren), die Impfung gegen Gürtelrose (ab 60 Jahren oder ab 50 Jahren mit Grunderkrankung) und die FSME-Impfung. AOK Bayern/Sina Kemnitz