Die meisten Menschen nehmen sich vor, bis zum Lebensende in den vertrauten vier Wänden wohnen zu bleiben. Doch leider funktioniert das nicht in jedem Fall. Manchmal macht eine hohe Pflegebedürftigkeit den Umzug in eine Pflegeeinrichtung nötig. Hier werden die Bewohner ihrer Einschränkungen entsprechend von Fachleuten versorgt.
Grundsätzlich hat jeder Anspruch auf einen Platz in einer vollstationären Einrichtung, der einen Pflegegrad der Stufe 2 bis 5 hat und wenn häusliche oder teilstationäre Pflege nicht möglich ist. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Unterbringung wie Altenheim, Altenwohnheim und Seniorenpflegeheim. Die Bezeichnung „Altenheim“ wird umgangssprachlich fälschlicherweise meist als Überbegriff für all diese Einrichtungen genutzt. Allerdings unterscheiden sie sich nach der Schwere der Hilfe- und Pflegebedürftigkeit ihrer Bewohner.
Drei unterschiedliche Wohnformen
Im Alten- oder Seniorenwohnheim liegt der Fokus auf dem selbstständigen Wohnen. Das heißt, die Wohnungen sind speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten. Zwar ist es möglich, grundlegende Versorgungs- und Betreuungsmöglichkeiten hinzuzubuchen, jedoch nur in einem begrenzten Umfang.
Mehr Service wird in einem Alten- oder Seniorenheim geboten. Hier steht den Bewohnern ähnlich wie in einem Hotel in der Regel ein eigenes Zimmer zur Verfügung, Haushalt und Verpflegung werden von der Einrichtung übernommen. Häufig werden auch verschiedene Aktivitäten angeboten, bei denen die Menschen zusammenkommen und Körper und Geist beweglich halten können. Und auch für die ärztliche Betreuung ist gesorgt.
Senioren, die noch mehr Pflege benötigen, sind am besten im Seniorenpflegeheim untergebracht. Hier steht weniger das Wohnen und die Gemeinschaft, sondern die Pflege im Vordergrund – zur Not auch rund um die Uhr. Aber auch teilstationäre Pflege nur tagsüber oder nachts ist hier möglich. Zudem gibt es zwischen letzteren beiden Einrichtungen für Senioren verschiedene Mischformen.
Alternative Wohnmöglichkeiten
Daneben gibt es noch verschiedene alternative Wohnformen. Eine Möglichkeit ist beispielsweise das „Betreute Wohnen“. Hierbei handelt es sich oft um Gebäude oder Siedlungen mit seniorengerechten Wohnungen oder Häusern. In diesen Anlagen soll das selbstbestimmte Leben so lange wie möglich erhalten werden. Da es keine Norm für diese Art des Wohnens im Alter gibt, sind die dort gebotenen Leistungen sehr unterschiedlich. Im Idealfall können Senioren dort auch bei hoher Pflegebedürftigkeit bis ans Lebensende wohnen, das ist jedoch nicht die Regel.
Eine weitere alternative Wohnform ist die Senioren-WG. In dieser leben mehrere ältere Menschen zusammen und können sich so jederzeit untereinander Gesellschaft und Unterstützung im Alltag bieten. Sie teilen sich neben dem Wohnraum auch die Kosten, die Hausarbeit und Weiteres. Senioren-WGs gibt es als private oder trägergestützte Variante.
Die passende Einrichtung finden
Wenn feststeht, welche Art der Pflege nötig ist und dementsprechend auch, welche Senioreneinrichtungen mit den bestehenden Beeinträchtigungen überhaupt in Frage kommen, geht es an die feinere Auswahl. Hierzu sollte man sich eine persönliche Liste erstellen und in dieser die wichtigsten Informationen zu den entsprechenden Einrichtungen sammeln. Für einen ersten Überblick helfen dabei Internetseiten wie beispielsweise www.heimverzeichnis.de und anschließend die jeweiligen Websites der Heime.
Die Liste kann folgende Punkte enthalten: die Entfernung der Einrichtung vom aktuellen Wohnort, Familie und Freunden; die Attraktivität der Umgebung; die Möglichkeit, eigene Möbel mitbringen zu können; das Platzangebot; die Möglichkeiten der Tagesgestaltung; Serviceangebote und Kosten. Anschließend können die einzelnen Punkte noch individuell priorisiert werden. In manchen Fällen ist es nötig, eine möglichst günstige Unterkunft zu finden, in anderen Fällen ist vielleicht das Freizeitangebot in der Umgebung der wichtigere Punkt.
Anschließend hilft ein Besuch vor Ort bei der weiteren Entscheidungsfindung. Hierbei kann man sich einen persönlichen Eindruck von Sauberkeit, Freundlichkeit des Personals sowie Ausstattung und Angeboten verschaffen. Stimmen diese mit den Angaben im Internet überein? Und vor allem: Stimmt das Bauchgefühl beim Besuch? Dann steht einem Einzug außer einer eventuellen Wartezeit bei Platzmangel nichts mehr im Wege und es gilt nur noch, Formalitäten zu klären. Dabei hilft die Einrichtung der Wahl sicher gern. Jessica Rohrbach