Dreistelliges „Schnapszahlen“-Jubiläum bei Bambergs größtem Familienunternehmen im Dachdeckerhandwerk: Die Gründungsurkunde, datiert auf den 8. Oktober 1913 und versehen mit der bestätigten Gewerbeanmeldung – eingereicht durch Pankraz Schrüffer – ist in den Büroräumen der Weigel-Schrüffer GmbH in der Dieselstraße 1 nicht zu übersehen. Das mittelständische Unternehmen mit einer über 20-köpfigen Belegschaft auf den Dächern und im Büro wird im Jubiläumsjahr in der vierten Generation von Johannes und Sebastian Weigel geführt. Ebenso wie ihr Vater Joachim Weigel absolvierten sie ihre Berufsausbildung mit der Meisterprüfung als Abschluss am Bundesbildungszentrum des Dachdeckerhandwerks in Mayen. Während der drei Jahre ältere Sebastian vorwiegend die Firma vom Schreibtisch aus leitet, sind Lkws und der 53 Meter hohe Kran die tägliche Arbeitswelt von Johannes.
Mittendrin statt nur dabei ist immer noch Senior-Chefin Michaele Weigel: „Es macht Spaß, auch wenn sich die Zeiten doch stark geändert haben“.
Bei Weigel-Schrüffer ist jedes Dach in guten Händen
„Ihr Dach in guten Händen“: Diesem Anspruch ihres Werbeslogans, der im Baugewerbe unverkennbar mit Weigel-Schrüffer verbunden ist, gilt es gerecht zu werden, was der Jubilar in Bamberg und dem Umland im Bereich der Dachabdichtung und -deckung, der energetischen Sanierung und Klempnerei seit vielen Jahrzehnten unter Beweis stellt. Wie ein Foto im Büroaufgang zeigt, dürfte das eingedeckte Kuppeldach der Otto-Kirche mit Arbeiten in einer Höhe von 56 Metern das „Rekord-Dach“ in der langen Firmengeschichte sein.
Im privaten Bereich sind viele Stammkunden über Generationen zu verzeichnen; es ist kein Auftrag zu klein, dass er von der Bedachungsfirma nicht ausgeführt wird. Es stehen auch vermehrt Renovierungen statt Neubauten an, zum zweiten resultiert das Geschäft aus dem staatlichen, gemeindlichen sowie kirchlichen Sektor. Hierbei handelt sich dann auch um Großprojekte, die über Monate andauern. Während das Dach der Auferstehungskirche bereits vollständig mit roten Dachpfannen glänzt, gehört der Hort in Heiligenstadt zu einer der aktuellen Großbaustellen. Weigel-Schrüffer lebt von der immensen Erfahrung und dem guten Ruf, so dass sie auch oft gefragt werden, wenn es sich um denkmalgeschützte Anwesen und Altbauten handelt.
Das Familienunternehmen meistert alle Herausforderungen
Die Digitalisierung hat längst schon im Dachdeckerhandwerk Einzug gehalten, ganz besonders bei öffentlichen Ausschreibungen. Persönliche Kontakte oder analoge Angebote sind nahezu ausgestorben, man braucht schon teilweise IT-Spezialisten, um bei der Auftragsvergabe über digitale Plattformen alle Daten formgerecht einzupflegen. Unabhängig all der vielen neuen Herausforderungen, auch im gesetzlichen Rahmen – zum Beispiel beim Denkmalschutz – muss man in diesem Gewerbe unweigerlich mit dem Wettergott leben. Bei Minusgraden, Schnee oder starkem Regen lässt sich nun einmal nicht am First arbeiten. So sorgt ein verregneter September wie heuer schon für Unsicherheit in der Planung und Durchführung.
„Ob steil, ob flach – wir decken jedes Dach!“
Beim Dachdecker-Gewerk muss ein Rädchen in das andere greifen: Gerüstbau, Klempnerarbeiten, Fassadenbekleidungen und das eigentliche Decken auf zum Teil auch steilen Dächern bedürfen einer großen Abstimmung mit entsprechender Logistik. Damit all diese Kombinationen auch zuverlässig und zur vollen Kundenzufriedenheit umgesetzt werden können, braucht es neben der traditionellen Handwerkskunst moderne Fachmethoden und entsprechendes Know-how. Die Weigel-Schrüffer GmbH ist im wahrsten Sinne des Wortes gerüstet und bietet ein großes Leistungsspektrum rund ums Dach – sei es nun typisch fränkischer Biberschwanz, Ziegeldach oder Stehfalzdach.
Feste soll man ja bekanntlich feiern, wie sie fallen: Ende November wird in einer Bamberger Traditionswirtschaft mit einem Frühschoppen, einer Brauerei-Führung und einem Festessen für die gesamte Belegschaft das Jubiläum gebührend gefeiert – unter dem Motto: „Ihr Dach in guten Händen... seit 111 Jahren!“
Bertram Wagner