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Rund ums Dellen drücken und Co.

Die häufigsten Unfallschäden am Auto und wie man sie fachmännisch beseitigen lässt

Rund ums Dellen drücken und Co.

Ist der Lack durch einen tiefen Kratzer oder einen Parkrempler beschädigt, können Werkstätten hier oftmals smart reparieren. FOTO: PROMOTOR/T.VOLZ

06.04.2024

Jedes Jahr entstehen in Deutschland Millionenschäden an Autos. Die meisten Schäden entstehen bei Unfällen, aber auch Diebstahl, Vandalismus oder Naturgewalten können Spuren hinterlassen.

Rangliste der Schäden

Die Art und der Umfang der Schäden hängen stark von der Art des Unfalls ab. Versicherungsdaten zeigen, dass Auffahrunfälle überproportional häufig zu Beschädigungen führen. Diese sind oft auf Unaufmerksamkeit, falsche Geschwindigkeitseinschätzungen, Vorfahrtsverletzungen oder andere Abbiegeprobleme zurückzuführen.

Statistiken zeigen, dass Scheiben und Scheinwerfer am stärksten betroffen sind und etwa 28 Prozent aller registrierten Schäden ausmachen. Früher konnten Glasschäden relativ einfach und kostengünstig repariert werden, aber heutzutage erfordern vor allem Frontscheiben aufgrund ihrer Multifunktionalität oft einen kompletten Austausch. Mit etwas Glück ist bei Steinschlägen an der Frontscheibe dennoch „Smart Repair“ möglich. Bis zur Größe einer Zwei-Euro-Münze kann die Werkstatt einen Steinschlag mit einem durchsichtigen Kunststoff unter Vakuum reparieren, sodass dieser oftmals völlig unsichtbar wird.

Bei größeren Steinschlägen ist ein Austausch der Frontscheibe unumgänglich, und das aus mehreren Gründen: Meistens bildet sich nach kurzer Zeit ein Riss, der die Stabilität der gesamten Scheibe gefährdet. Davon wird auch die Unfallsicherheit des Fahrzeugs berührt, denn Frontscheiben sind heutzutage eingeklebt und tragen zur Karosseriesteifigkeit bei. Außerdem stützt sich bei vielen Modellen auch der Beifahrerairbag an der Frontscheibe ab.

Vorsicht bei Frontschäden!

Auffahrunfälle führen oft zu erheblichen Frontschäden. Selbst wenn die Beschädigung oberflächlich aussieht, ist eine gründliche und umfassende Untersuchung ratsam, insbesondere da bei den meisten modernen Autos der Antrieb unter der vorderen Haube liegt. Es können Schäden an Motor, Antriebsstrang, empfindlicher Elektronik und sogar am Fahrzeugrahmen auftreten, die für Laien nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Bei strukturellen Schäden ist Vorsicht geboten: Profis setzen im Zweifelsfall Richtbankarbeiten ein, bei denen der Rahmen des Fahrzeugs in einer Vorrichtung eingespannt, mit Mechanik und Lasertechnik vermessen und bei Bedarf gerichtet wird. Jede Karosserie hat ein Datenblatt, das alle wichtigen Messpunkte und Werte enthält.

Behandlung von Beulen

Beulen und Dellen in der Karosserie sind nicht nur unschön anzusehen, sondern mindern auch den Wert des Fahrzeugs. Oft bleiben diese Schäden aufgrund der hohen Reparaturkosten unbehandelt oder werden nur unzureichend in Eigenregie behoben. Doch für dieses Problem gibt es einen Experten: den Dellendoktor. Diese speziell ausgebildeten Fachleute reparieren kleine bis mittlere Schäden wie Parkplatzdellen, Türkantenschläge oder Hagelschäden, ohne ganze Karosserieteile austauschen oder neu lackieren zu müssen. Durch eine spezielle Ausbildung sind sie befähigt, Beulen fachgerecht zu entfernen.

Diese Reparaturmethode fällt unter den Begriff Smart Repair, wobei „Smart“ für „Small Middle Area Repair Technologie“ steht und kleine Ausbesserungen am Fahrzeug umfasst. Dabei werden Reparaturen durchgeführt, ohne dass Teile ausgetauscht werden müssen. Neben der Beseitigung von Steinschlägen an der Windschutzscheibe, Reparaturen von Kunststoffteilen wie Rissen in der Stoßstange und der Entfernung kleinerer Kratzer werden auch Dellen professionell ausgebessert.

Lackbehandlung

Wenn nur der Lack beschädigt ist, bietet Smart Repair eine Möglichkeit, kleinere Schäden zu beheben und eine Alternative zum Lackieren ganzer Bauteile zu bieten. Bei der Spot-Lackierung kommen Mini-Lackierpistolen oder Sprühdosen zum Einsatz, um Farben und Lacke in kleinen Mengen anzumischen und auf das Fahrzeug aufzutragen. Spot-Repair ist laut Lackier-Profis grundsätzlich eher für kleinere Flächen außerhalb des direkten Sichtbereichs sinnvoll, zum Beispiel die unteren Bereiche der Kotflügel oder Stoßfänger.
Jürgen Scheibe